Balustrade


Eine Balustrade (vom französischen Wort balustrade vom gleichbedeutenden ital. balaustrata vom altgriechischen βαλαύστιον / balaustion ‚Granatapfelblüte‘, wegen der glockenförmigen Blütenform des Granatapfelbaums)[1] ist eine individuell gestaltete niedrige Reihe säulenartiger Stützen mit durchlaufender Abdeckung, die als Brüstung oder Geländer an Treppen, Terrassen und Balkonen dient.
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AufbauBearbeiten
Eine Balustrade besteht aus nebeneinanderstehenden, säulenartigen und meist stark profilierten Stützen, die man Baluster oder Docke nennt, ferner aus Untergurt, Obergurt, Handlauf und Postamenten. Eine Balustrade besteht demnach aus drei konstruktiven Elementen, der Abdeckplatte, den Balustern und dem Sockel. Die Reihung der einzelnen Baluster lässt ein Dockengeländer, die Balustrade entstehen.[2] Die Stützenreihe kann gerade oder gebogen sein. Balustraden werden meist aus Holz oder Naturstein hergestellt, in neuerer Zeit auch aus Beton.
VerwendungBearbeiten
Balustraden werden in der heutigen Zeit wieder vermehrt als Gartendekoration und Hausschmuck für Balkone und Terrassen verwendet. An Außentreppen sind Balustraden als Geländer beliebt.
GeschichteBearbeiten
Die Ursprünge reichen bis in die Antike zurück. In der Spätgotik nördlich der Alpen finden sich Balustraden mit Maßwerk bevorzugt in der Außenarchitektur der Kirchen. Im Mittelmeerraum, vorzugsweise in Italien und Dalmatien, findet man sie auch an bürgerlichen Bauten zur Abgrenzung von Veranden.
Häufig wurden Balustraden in der Renaissance im Barock und Rokoko als zierendes und funktionales Architekturelement eingesetzt. Ihre Materialvielfalt nahm im 19. Jahrhundert zu, so dass auch Gusseisen in künstlerisch verarbeiteter Form zum Einsatz kam. Im 20. Jahrhundert förderte der Einfluss des Bauhauses und der Neuen Sachlichkeit den Einsatz in einfachen geometrischen Formen gestalteter Balustraden in Treppenhäusern, an Veranden und Fassaden.
Muster für Baluster
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 243, Eintrag „Baluster“.
- ↑ Günther Mehling (Hrsg.): Naturstein-Lexikon. Verlag Georg D. W. Callwey, 4. Auflage, München 1993. S. 47 ISBN 3-7667-1054-0.