Balthasar-Neumann-Preis

Architekturpreis

Der Balthasar-Neumann-Preis ist ein seit 1994 ausgelobter deutscher Architekturpreis.

Balthasar Neumann ist Namensgeber für den Balthasar-Neumann-Preis, Gemälde von Markus Friedrich Kleinert (1727)

Geschichte

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Von 1994 bis 2008 wurde der nach Balthasar Neumann benannte Preis alle zwei Jahre von der db deutsche bauzeitung und dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) verliehen. Johann Balthasar Neumann war Baumeister in Würzburg. Als Architekt und Ingenieur, offiziell Oberingenieur und fürstbischöflicher Baudirektor, gilt er als der große Vollender des Barocks.

Seit 2014 wird der Preis alle zwei Jahre von der Deutschen BauZeitschrift und dem BDB ausgelobt und verliehen.

Ausgezeichnet werden realisierte Bauprojekte, die eine beispielhafte, innovative und über technisch etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie Architektur, Tragwerksplanung und Technische Gebäudeausrüstung (TAB) zeigen. Außerdem sollen die Parameter nachhaltigen Bauens (Energieeffizienz usw.) berücksichtigt werden.

Teilnahmeberechtigt sind Architekten und Ingenieure, deren Sitz sich in Europa befindet. Mussten sich die ausgeführten Projekte bei früheren Ausschreibungen noch innerhalb Europas befinden, können mittlerweile auch internationale Projekte eingereicht werden. Die Fertigstellung eines Objektes darf nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.

Die Preisverleihung fand ursprünglich zumeist im Fürstensaal der von Balthasar Neumann erbauten Residenz in Würzburg statt.

Preisträger

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Quellen:[1][2][3][4][5][6][7][8]

Jahr Preis Bauwerk Ort Architekt Bauingenieur Fotografie
1994 Preis Produktionshalle Wilkhahn Thomas Herzog und Partner Sailer Stepan und Partner
1994 Anerkennung Mehrzweckhalle Rottenburg Ackermann und Raff Hans Ulrich Ströbel
1994 Anerkennung Passagierterminal Flughafen Hamburg Gerkan, Marg und Partner Joachim Kockjoy, Weber und Poll, Peter Andres, Ridder und Meyen
1996 Preis Bürogebäude Würzburg Weber und Geissler Marcus Püttmer, Götz GmbH, Rudi Wolff
1998 Preis Werkhalle und Verkaufsgebäude Brandl Eitensheim Homeier und Richter mit Lichtplaner Walter Bamberger Johann Grad  
2000 Preis Distributionszentrum Kaufmann Holz AG Bobingen Florian Nagler Merz, Kaufmann und Partner
2000 Anerkennung Expo Halle 13 Hannover Ackermann und Partner Schlaich, Bergermann und Partner
2000 Anerkennung Audi Entwicklungszentrum Ingolstadt Fink+Jocher
2002 Preis Kulturspeicher Würzburg Brückner & Brückner Ingenieurbüro ABI
2004 Preis Millennium Bridge Gateshead Wilkinson Eyre Gifford Engineers
2004 Anerkennung Markthalle Gerberplatz
2004 Anerkennung Kulturhaus Schloss Großenhain Großenhain Jörg Springer  
2004 Anerkennung Blockheizkraftwerk und Verwaltungsgebäude Luxemburg
2006 Preis Gedenkstätte Sachsenhausen Station Z Sachsenhausen HG Merz Architekten IGB Ingenieurbüro
2006 Besondere Würdigung Stiftung Frauenkirche Dresden
2006 Anerkennung Viaduc de Millau Millau Norman Foster Michel Virlogeux  
2006 Anerkennung Bundesumweltamt Dessau
2006 Anerkennung Kirchenzentrum Messestadt München-Riem
2008 Preis Mahnmal 11. März am Atocha-Bahnhof Madrid FAM Arquitectura y Urbanismo SLP Schlaich Bergermann Partner
2008 Anerkennung Letzigrund Stadion Zürich  
2008 Anerkennung Gemeindezentrum Ludesch
2008 Anerkennung Dokumentationshaus Hinzert
2008 Anerkennung Straßenbahnhaltestelle Alicante
2008 Anerkennung Weingut Gantenbein Fläsch  
  • [9][10]
  • 2010: nicht vergeben (es hatte einen Rechtsstreit um das Markenrecht/Titelschutz gegeben).[11]
  • 2012: nicht vergeben[12]
  • 2014: Landesarchiv NRW in Duisburg. Umbau eines Speichergebäudes aus den 1930er Jahren im Duisburger Hafen (Ortner & Ortner Baukunst (Manfred Ortner, Laurids Ortner)), Bauingenieur: Turm OSD (office for structural design, Frankfurt), wellenförmiger sechsgeschössiger Neubau LWS Ingenieurgesellschaft Duisburg, TGA Arup, Auszeichnungen: Hans Sachs Haus in Gelsenkirchen, Braakhafenbrücke in Hamburg (Architekten WilkinsonEyre), Neue Gymnasium in Bochum, der Lifecycle Tower LCT One und Kunstmuseum Ravensburg
  • 2016: Katholische Kirche St. Trinitatis in Leipzig (Schulz und Schulz), Künstlerische Gestaltung Jorge Pardo, Falk Haberkorn (Kirchenfenster), Bauingenieur: Seeberger Friedl Planungsgesellschaft, und Büro für Baustatik Benno, Dominik und Mathias Förtsch Ingenieur Partnerschaftsgesellschaft, Bauphysik/Nachhaltigkeit Michael Lange Ingenieurgesellschaft Berlin, ee concept, Auszeichnungen: Hilti Innovation Center in Schaan von Giuliani Hönger, Dreischeibenhaus Düsseldorf, Deutsche Schule in Madrid und ZOB Pforzheim.
  • 2018: Testturm von Thyssen-Krupp in Rottweil (Werner Sobek, Helmut Jahn), Bauingenieur: Werner Sobek, Energie- und Nachhaltigkeitskonzept WSGreen Technologies (Werner Sobek), Auszeichnungen: Rathaus Freiburg, Umbau Hofgut Karpfsee in Bad Heilbrunn und Salzlagerhalle in Geislingen an der Steige[13]
  • 2021: Kindertagesstätte Karoline Goldhofer in Memmingen (heilergeiger). Auszeichnungen: Initiative Rising Star – Schulgebäude für Hopley in Harare (Simbabwe) von Ingenieure ohne Grenzen, Adidas World of Sports ARENA in Herzogenaurach und Dialogicum von dm in Karlsruhe[14]
  • 2023: CampusRO (ACMS Architekten); Anerkennungen: Holzstrohhaus St. Wunibald (Hirner & Riehl), Getreidespeichers mit Verladebrücke in Hamburg (SEHW Architektur), Kreisarchivs Viersen (DGM Architekten), Eingangsgebäude für das Freilichtmuseum Hagen (Schnoklake Betz Dömer Architekten); Jury: Jutta Albus, Peter Geiger, Silke Lange, Boris Peter, Katja Reich, Ernst Uhing
  • 2025: Hobelwerk Baufeld D, Oberwinterthur (Pascal Flammer); Anerkennungen:; Jury: Annette Hafner, Michaela Lambertz, Mikala Holme Samsøe, Lucio Blandini, Christian Schlüter-Vorwerg, Christoph Schild, Michael Schuster
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Einzelnachweise

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  1. gmp
  2. Deutsche Bauzeitung 1994, Sonderheft
  3. Baulinks 2004 mit Preisträgerliste bis 2004
  4. db Deutsche Bauzeitung, Sonderheft Juni 1996
  5. db Deutsche Bauzeitung, Sonderheft Juni 1998
  6. Baunetz 2000
  7. Baunetz 2002
  8. Baunetz 2004
  9. db-Bauzeitung, 2006
  10. db-Bauzeitung 2008
  11. Urteil OLG Stuttgart,4. August 2011
  12. BDB Bamberg@1@2Vorlage:Toter Link/www.bdbbamberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., danach fand die Ausschreibung für 2014 zum neunten Mal statt.
  13. Baumeister BDB (Memento des Originals vom 4. Juni 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.baumeister-online.de Online
  14. Balthasar Neumann Preis. Abgerufen am 22. Januar 2021 (deutsch).