Ballmertshofen

Ortschaft in Deutschland

Ballmertshofen ist ein Ortsteil der Gemeinde Dischingen im Landkreis Heidenheim. Bis 1974 war Ballmertshofen eine eigenständige Gemeinde.

Ballmertshofen
Gemeinde Dischingen
Wappen von Ballmertshofen
Koordinaten: 48° 40′ N, 10° 22′ OKoordinaten: 48° 40′ 14″ N, 10° 22′ 21″ O
Höhe: 469 m
Fläche: 7,23 km²
Einwohner: 429 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 89561
Vorwahl: 07327
Ballmertshofen (Baden-Württemberg)
Ballmertshofen (Baden-Württemberg)

Lage von Ballmertshofen in Baden-Württemberg

Blick auf Ballmertshofen
Blick auf Ballmertshofen
Ballmertshofen von Südosten

Lage und Verkehrsanbindung Bearbeiten

Ballmertshofen liegt südöstlich des Kerns von Dischingen an den Kreisstraßen K 3000 und K 3001.

Der Ort liegt im Unteren Egautal, welches Teil der Lonetal-Flächenalb ist, einer Hochfläche im Osten der Schwäbischen Alb.

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter Bearbeiten

Die Endung -hofen des Ortsnamens deutet darauf hin, dass der Ort in der älteren Ausbauzeit (7. bis 10. Jahrhundert) besiedelt wurde.[2] Der Ortsname bedeutet demnach Hof des Baltram.

Ballmertshofen wurde das erste Mal 1139 als „Baltrameshoven“ erwähnt, jedoch ist unsicher, ob damit wirklich dieser Ort gemeint war. 1140 wurde der Ort als „Baltrammeshoven“ erwähnt, 1236 als „Balmershoven“ und 1368 als „Baltmarßhofen“. Der Name des Ortes enthält den Namen des alemannischen Ortsgründers, der vermutlich Baltram hieß.

Der Ort gehörte im Hochmittelalter zum Teil den Grafen von Dillingen, die ihren Besitz 1236 dem Kloster Neresheim schenkten, dem der Ort 1298 ganz gehörte. Die Burg samt dem Hauptteil des Ortes einschließlich des Besitzes der 1140 mit Rehewin von Ballmertshofen erwähnten Adelsfamilie kam an die von Westerstetten zu Altenberg.

Neuzeit Bearbeiten

Durch Weiterverkauf gelangte die Hälfte des Anteils der von Westerstetten 1442 an Ulm, das noch weitere Güter erwarb, aber 1512 wegen obrigkeitsrechtlicher Streitigkeiten mit Pfalz-Neuburg das ganze Rittergut an die von Westernach zu Trugenhofen weiterveräußerte. Durch Erbschaft kam der Besitz 1535 an die von Leonrod und von St. Vincent, die wegen der ständigen Unstimmigkeiten mit Pfalz-Neuburg, das die Landeshoheit beanspruchte, das Rittergut trotz Widerspruchs des Ritterkantons Kocher 1749 an Thurn und Taxis veräußerten.

Mit der Rheinbundakte im Jahr 1806 fiel der Ort schließlich an das Königreich Bayern und 1810 mit dem Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg an das Königreich Württemberg. Bis 1938 war der Ort im Oberamt Neresheim, dann wurde es in den Landkreis Heidenheim eingegliedert.

Ballmertshofen war von 1901 bis 1972 mit der Härtsfeldbahn an das Bahnnetz angeschlossen.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1852 1880 1900 1910 1925 1939 1950 1961 1970 2019 2020 2021
Einwohner 656 371 345 357 368 296 428 431 451 402 447 429

Bauwerke Bearbeiten

 
Schloss Ballmertshofen

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: In Rot zwischen goldenem Gehörn eine silberne Glocke.

Literatur Bearbeiten

  • Ballmertshofen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neresheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 54). H. Lindemann, Stuttgart 1872, S. 205–212 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ballmertshofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zahlen-Daten-Fakten – Dischingen.de. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
  2. Der alemannische und fränkische Siedlungsraum, Beiwort, Hans Jänichen (PDF). (PDF) In: Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Abgerufen am 19. Februar 2021.