Bahnstrecke Tarnowskie Góry–Opole

Eisenbahnstrecke in Polen

Die Bahnstrecke Tarnowskie Góry–Opole (Tarnowitz–Oppeln) ist eine durchgehend elektrifizierte und teilweise zweigleisige Eisenbahnstrecke in den polnischen Woiwodschaften Schlesien und Oppeln, auf der allerdings nur noch auf einem Teilabschnitt, Zawadzkie/Zawadzki–Opole/Oppeln, Personenverkehr betrieben wird.

Tarnowskie Góry–Opole
Tarnowitz–Oppeln
Strecke der Bahnstrecke Tarnowskie Góry–Opole
Streckennummer:144
Kursbuchstrecke:175
Streckenlänge:75,924 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:durchgehend 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Zweigleisigkeit:km 22,953–Zawadzkie
von Bytom (Beuthen; Kohlenmagistrale)
0,183 Tarnowskie Góry (Tarnowitz) 297 m
nach Lubliniec (Lublinitz; Kohlenmagistrale)
Anschluss FAZOS
Landesstraße 11
6,209 Tarnowskie Góry Strzybnica (Friedrichshütte (Oberschles.)) 271 m
1922–39 Grenze Polen/Deutsches Reich
von Zabrze Mikułczyce (Mikultschütz)
10,796 Tworóg Brynek (Brynnek/Brunneck; ab 1907) 262 m
14,609 Tworóg (Tworog/Horneck) 248 m
Anschluss Cargill
20,819 Borowiany (Ottmuchow/Ottwald; ab ung. 1931) 244 m
Lubliniec–Pyskowice (Lublinitz–Peiskretscham)
Woiwodschaften Schlesien und Oppeln
26,297 Kielcza (Keltsch/Keilerswalde) 225 m
Anschluss Nitroerg Krupski Młyn
29,886 Żędowice (Sandowitz) 222 m
34,506 Zawadzkie (Zawadzki/Andreashütte) 211 m
42,295 Kolonowskie (Colonnowska/Grafenweiler; ehem. Bf) 200 m
von Lubliniec (Lublinitz)
von Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel)
44,474 Fosowskie (Vossowska/Voßwalde; Keilbahnhof) 197 m
nach Dobrodzień (Guttentag)
nach Kluczbork (Kreuzburg O.S.)
Mała Panew (Malapane)
47,560 Staniszcze Małe (Klein Stanisch/Klein Zeidel) 192 m
52,459 Krasiejów (Krascheow/Schönhorst (Oberschles); ehem. Bf) 186 m
55,357 Ozimek (Malapane) 183 m
62,575 Dębska Kuźnia (Dembiohammer/Eichhammer; seit 1931) 175 m
65,432 Chrząstowice (Chronstau/Kranst) 164 m
68,154 Suchy Bór Opolski (Derschau; ehem. Bahnhof) 163 m
Landesstraße 94
von Kluczbork (Kreuzburg O.S.)
Bahnstrecke Opole–Wrocław (Breslau)
73,769 Abzweig Bolko 160 m
von Opole Groszowice (Groschowitz)
Opole Główne Towarowe (seit 1948[1])
von Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz)
75,924 Opole Główne (Oppeln [Hbf]; Keilbahnhof) 158 m
nach Brzeg (Brieg)

Verlauf und Zustand Bearbeiten

 
Bahnhof Fosowskie (2006)
 
Bahnhof Ozimek (2011)

Die Strecke beginnt im Bahnhof Tarnowskie Góry (Tarnowitz) an der Bahnstrecke Chorzów–Tczew und verläuft nordwestwärts über Tworóg Brynek (Brynnek/Brunneck; km 10,766), den Endpunkt der ehemaligen Bahnstrecke Zabrze Mikulczyce–Tworóg Brynek, den ehemaligen Bahnhof Borowiany (Ottmuchow/Ottwald; km 20,819), von dem aus Richtung Norden und Süden je eine Verbindungsstrecke zur Bahnstrecke Pyskowice–Lubliniec verläuft, Zawadzkie (Zawadzki/Andreashütte; km 34,506), von wo aus Personenverkehr betrieben wird und Kolonowskie (Colonnowska/Grafenweiler; km 42,295) nach dem Bahnhof Fosowskie (Vossowska/Voßwalde; km 44,474) an der einstigen Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Kluczbork, der Endpunkt der Bahnstrecke Kielce–Fosowskie und der einstigen Kleinbahn Guttentag–Voßwalde ist. Von Fosowskie verläuft die Strecke westwärts über Ozimek (Malapane; km 55,357) zum Bahnhof Opole Główne (Oppeln [Hbf]; km 75,924) an der Bahnstrecke Bytom–Wrocław. Zu diesem verläuft sie parallel zur Bahnstrecke Opole–Namysłów und unterquert die Bahnstrecke Opole–Wrocław.

Die Strecke ist durchgehend mit drei Kilovolt Gleichspannung elektrifiziert und war früher von Tworóg Brynek bis Kolonowskie zweigleisig, heute kann das zweite Gleis nur noch zwischen Kielcza (km 25,975) und Zawadzkie (km 35,030) befahren werden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt zwischen Tarnowskie Góry und Fosowskie sechzig bis siebzig Kilometer pro Stunde, für Güterzüge fünfzig bis siebzig; von kurz hinter Fosowskie bis kurz vor Opole Główne hundertvierzig, für Güterzüge neunzig. Auf dem zweiten Gleis beträgt die Höchstgeschwindigkeit vierzig Kilometer pro Stunde, so es denn überhaupt noch befahrbar ist.[2]

Geschichte Bearbeiten

Am 2. Dezember 1857 wurde der erste Abschnitt, TarnowitzZawadzki von der Oppeln-Tarnowitzer Eisenbahn eröffnet, der Restabschnitt ZawadzkiOppeln folgte am 24. Januar des folgenden Jahres. Der Sommerfahrplan 1914 sah sechs Züge Oppeln–Tarnowitz und sieben zurück vor, dazu weitere, die nicht die ganze Strecke befuhren.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Tarnowitz polnisch, die Verbindung aber blieb komplett erhalten, der Sommerfahrplan 1936 sah vier Zugpaare über die Grenze vor.[4] Eine neue Verbindung nach Mikultschütz und Beuthen O.S. mit Abzweig in Brunneck wurde am 7. Oktober 1928 eröffnet.

Zwischen Brynek und Vossowska ist die Strecke seit 1983 zweigleisig ausgebaut, wobei der zweigleisig betriebene Abschnitt mittlerweile auf das Streckenstück vom Kilometer 22,953 bis Zawadzki reduziert wurde. Von ungefähr 1913 bis 1923 war dieser Abschnitt schon einmal zweigleisig gewesen.

Seit dem 18. Dezember 1976 ist der Abschnitt Fosowskie–Opole – gemeinsam mit der in Fosowskie anschließenden Strecke nach Lubliniec – elektrifiziert, seit dem 22. Dezember 1980 der Abschnitt Tarnowskie Góry–Borowiany, seit dem 21. Mai 1982 der verbliebene Abschnitt, Borowiany–Fosowskie.

Der Personenverkehr zwischen Tarnowskie Góry und Zawadzkie ist seit dem 11. Dezember 2011 eingestellt, der Abschnitt zwischen Fosowskie und Opole wurde hingegen für hundertvierzig Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit ausgebaut; neben Regionalzügen auf der Reststrecke verkehren einige Fernzüge, die auf der Strecke in Opole und vereinzelt in Ozimek halten und in Fosowskie (ohne Halt) auf die Bahnstrecke Kielce–Fosowskie abzweigen.

Literatur Bearbeiten

  • Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. G6–7

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnstrecke Tarnowskie Góry–Opole – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gemäß Stankiewicz/Stiasny
  2. PKP Polskie Linie Kolejowe: Höchstgeschwindigkeiten für Wagenzüge, Triebwagen und Güterzüge, abgerufen am 28. April 2021.
  3. Kursbuch Mai 1914
  4. Deutsches Kursbuch Sommer 1936, Nachdruck, 1. Auflage, 1990, Ritzau KG – Verlag Zeit und Eisenbahn, Pürgen, ISBN 3-921 304-77-6, Teil 1, S. 149