Die Bahnstrecke Ponte-Leccia–Calvi, auch Tramway de Balagne genannt, verbindet die Bahnstrecke Bastia–Ajaccio mit der Nordküste Korsikas.

Ponte-Leccia–Calvi
Haltepunkt Novella
Haltepunkt Novella
Strecke der Bahnstrecke Ponte-Leccia–Calvi
Streckenlänge:73 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Maximale Neigung: 20 
Minimaler Radius:100 m
Zweigleisigkeit:nein
von Ajaccio
46,7 U Ponte à A Leccia / Ponte-Leccia 195,4 m s.l.m.
nach Bastia
Asco
52,7 Pietralba 258,3 m s.l.m.
65,3 Nuvella / Novella 451,8 m s.l.m.
75,2 Palasca 284,2 m s.l.m.
79,8 Belgudè U Pozzatellu / PK 79 + 800
82,8 Belgodè / Belgodère 158,9 m s.l.m.
Fiume di Regino
88,1 U Regino / Le Regino 72,9 m s.l.m.
95,9 Monticello
98,1 L’Isula Rossa / L’Île-Rousse m s.l.m.
100,7 Bodri
104,3 A Marina di Davia
106,1 Aregnu / Aregno
106,3 Algajola 13,4 m s.l.m.
109,5 Sant’Ambroggio
110,7 A Marina di Sant‘Ambrosgiu
111,2 Ghjorghju
113,0 Lumiu-L‘Arinella (früher Ondari-Arinella)
113,9 Santa-Restituda
U fiume Seccu
115,5 U Fiumeseccu Alzeta (GR20) (Camp-Raffalli)
U Ponte Bambinu (GR20) (früher Dolce Vita GR 20)
Figarella
Calvi L’Alzeta Suprana (früher Club Olympique)
Calvi U Pinetu (früher Tennis-Club)
Calvi E Padule (früher Balagne-Orizontenovu)
Calvi Talle (früher Lido)
119,9 Calvi 4,9 m s.l.m.

Quellen: [1]

Geografische Lage Bearbeiten

Die Strecke zweigt im Bahnhof Ponte Leccia in nordwestlicher Richtung von der Strecke Bastia–Ajaccio ab und durchquert zunächst ebenfalls das korsische Hochgebirge, um in L’Île-Rousse die Küste zu erreichen, der sie dann bis Calvi in westliche Richtung folgt. Auf diesem Streckenabschnitt von etwa zwanzig Kilometern befinden sich 17 Haltestellen und Bahnhöfe.

Geschichte Bearbeiten

Die Strecke wurde von der Compagnie des Chemins de Fer Départementaux (CFD) erbaut, die auch ihr erster Betreiber war.[2] Die Strecke wurde 1890 eröffnet. Heute wird sie von den Chemins de fer de la Corse (CFC) berieben.

Infrastruktur Bearbeiten

Die Kilometrierung der Strecke beginnt bei km 46,73. Sie zählt von Bastia. Die Strecke ist 73,1 km lang, eingleisig, nicht elektrifiziert und in Meterspur ausgeführt. Der gebirgige, südliche Abschnitt weist Neigungen bis zu 20 ‰ auf. In diesem gebirgigen Abschnitt gibt es 10 Tunnel und Galerien, die länger als 30 m sind, der längste misst 380 m. Drei Brücken sind länger als 30 m. Um weitere Kunstbauten zu vermeiden, ist die Trasse in engen Kurven geführt.[1] Beim Bahnhof Novella erreicht die Strecke mit 452 m ihren Scheitelpunkt, 30 km weiter verläuft sie bereits wieder nur knapp über Meeresniveau.[3]

Im Gegensatz dazu verläuft der nördliche Abschnitt entlang der Küste nahezu eben, weist aber, weil er der gewundenen Küstenlinie folgt, auch zahlreiche Bögen auf. Der Endbahnhof Calvi ist zwar betrieblich ein Kopfbahnhof, das Empfangsgebäude wurde aber gleichwohl in Seitenlage errichtet. Grund dafür war, die Möglichkeit einer Streckenverlängerung nach Ota-Porto offen zu halten, zu deren Bau es aber nie kam.[3]

Betrieb Bearbeiten

Es gibt ein tägliches Zugpaar Calvi–Bastia sowie ein weiteres nach Ponte-Leccia, wo Anschluss besteht. Sechs weitere Zugpaare verbinden im Vorortverkehr Calvi mit L’Île-Rousse. Im Sommer werden die Züge gerne von Badegästen benutzt, die damit die Strände nahe Calvi anfahren.

Als im Jahr 2010 sämtliche Fahrzeuge des Typs AMG-800 wegen technischer Mängel abgestellt werden mussten, pendelte ein Altbaufahrzeug im Vorortverkehr Calvis; die Verbindung nach Ponte-Leccia wurde eingestellt. Erst 2012 besserte sich die Situation, und der Zugverkehr konnte wieder ausgebaut werden.

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Schulter: Die französischen Meterspurbahnen des regulären Betriebs. Frank Stenvalls Förlag, Malmö 2017. ISBN 978-91-7266-196-7

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ponte-Leccia–Calvi railway – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Rudolf Schulter: Die französischen Meterspurbahnen des regulären Betriebs. Frank Stenvalls Förlag, Malmö 2017. ISBN 978-91-7266-196-7, S. 125
  2. Schulter, S. 122
  3. a b Schulter, S. 145