Bahnstrecke Oberhausen–Duisburg-Ruhrort

Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen

Die Bahnstrecke Oberhausen–Duisburg-Ruhrort ist eine Eisenbahnstrecke in Deutschland. Sie führt von Oberhausen über Duisburg-Meiderich nach Duisburg-Ruhrort.

Oberhausen–Duisburg-Ruhrort
Strecke der Bahnstrecke Oberhausen–Duisburg-Ruhrort
Streckennummer (DB):2274
Kursbuchstrecke (DB):447
Streckenlänge:9 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Strecke von Wesel
Strecke von Gelsenkirchen
0,3 Oberhausen Hbf
Strecke nach Essen
Strecke nach Duisburg
2,5 Duisburg-Obermeiderich
Strecke Oberhausen West–Duisburg-Wedau
Strecke Oberhausen West–Duisburg Hbf
Strecke von Oberhausen West
Rhein-Herne-Kanal
3,5 Duisburg-Meiderich Ost Abzw
3,9 Duisburg-Meiderich Ost
ehem. Strecke von Mülheim-Styrum
5,3 Duisburg-Meiderich Süd
Strecke nach Moers
ehem. Strecke von Duisburg-Neumühl
7,4 Duisburg-Ruhrort Hafen alt
ehem. Strecke nach Duisburg-Ruhrort Hafenbf
8,9 Duisburg-Ruhrort (ehem. Bf)
ehem. Trajekt Ruhrort–Homberg
ehem. Strecke nach Mönchengladbach

Quellen: [1][2]

Die Strecke ist heute als Hauptstrecke klassifiziert, nicht elektrifiziert und bis auf den Bereich des Bahnhofs Duisburg-Meiderich Süd durchgehend eingleisig.

Geschichte Bearbeiten

Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) hatte mit der Fertigstellung ihrer Stammstrecke 1847 die erste und zunächst einzige Eisenbahn im Ruhrgebiet. Auf dieser sollte die im Ruhrgebiet geförderte Kohle auch zu den Verbrauchern am linken Niederrhein gebracht werden. Sie schloss einen Vertrag mit der Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahn-Gesellschaft (RCG), die die linksrheinische Bahnstrecke nach Mönchengladbach bauen sollte, inklusive einer Trajektanstalt zwischen Ruhrort und Homberg.

Ausgehend von ihrem Bahnhof Oberhausen baute die CME ihre Stichstrecke über (Duisburg-)Meiderich zum geplanten rechtsrheinischen Teil der Trajektanstalt in (Duisburg-)Ruhrort, die erst am 12. November 1852 fertiggestellt werden sollte, vier Jahre nach der Eröffnung der Stichstrecke am 14. Oktober 1848.

Entwicklung Bearbeiten

Nachdem die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) 1866 die RCG zusammen mit der Königlichen Direktion der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn übernommen hatte, verlängerte sie ihre Ruhrgebietsstrecke ausgehend von ihrem westlichen Knotenbahnhof in (Mülheim-)Styrum weiter nach Ruhrort. Damit hatte die BME Strecken an beiden Ufern ihres Trajekts, wovon bis heute die von Aachen durchgehende Kilometrierung zeugt, und so verlor die Strecke der CME nach Oberhausen schlagartig an Bedeutung.

Als mit der Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke eine feste Rheinquerung an der Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der alten Ruhrorter Trajektanstalt endgültig den Rang abgelaufen hatte, verlor die Bahnstrecke ihre überregionale Bedeutung, stattdessen wurde sie unerlässlich für den Güterverkehr zur Stahlindustrie und zum Duisburg-Ruhrorter Hafen.

Heutige Situation Bearbeiten

Die Stadt Duisburg ist hauptsächlich durch Eingemeindungen gewachsen, die Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten Eisenbahnstrecken spiegeln insofern nicht die Verkehrsströme der heutigen Bevölkerung wider. Daher findet auf dieser Strecke relativ wenig Personenverkehr statt.

Sie war zudem für den Güterverkehr von Bedeutung, da sie den Duisburg-Ruhrorter Hafenbahnhof mit dem großen Güterbahnhof Oberhausen West (ehemals Bahnhof Oberhausen RhE) an der Bahnstrecke Duisburg-Wedau–Bottrop Süd der ehemaligen Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) verband. Heute wird der Hafenbahnhof nur noch von der Ostseite angeschlossen.

Bedienung Bearbeiten

Die Regionalbahn RB 36 Ruhrort-Bahn wird heute von der RheinRuhrBahn betrieben. Sie übernahm am 1. September 2022 die Strecke von der NordWestBahn im Rahmen einer Umstrukturierung der Transdev-Gruppe.[3] Diese gewann am 12. Dezember 2010 die Strecke nach einer Ausschreibung des Niers-Rhein-Emscher-Netzes von der Prignitzer Eisenbahn GmbH. Die Fahrzeit für die Gesamtstrecke beträgt zwölf Minuten. Am Hauptbahnhof Oberhausen bestehen Anschlüsse zu anderen Zügen im Nah- und Fernverkehr.

Die RRB setzt Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41 auf der Strecke ein. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 45 km/h. Die Ruhrort-Bahn verkehrt wochentags im Halbstundentakt, an Wochenenden im Stundentakt. Die Ruhrortbahn gehört zum Streckennetz des VRR.

Zwischen Mitte Februar 2019 und dem 9. September 2019 verkehrte auf Grund eines Mangels an Fahrpersonal ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Duisburg-Ruhrort und Oberhausen Hbf.[4]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Neues Bahnunternehmen geht in NRW an den Start - RheinRuhrBahn. Abgerufen am 3. August 2023.
  4. Nordwestbahnen kündigt Ende von Notfahrplan für September an. Welt, 19. August 2019, abgerufen am 4. Oktober 2019.