Bahnstrecke Inowrocław–Drawski Młyn

Die Bahnstrecke Inowrocław–Drawski Młyn (Hohensalza–Dratzigmühle) ist eine größtenteils nicht mehr betriebene Eisenbahnstrecke in den polnischen Woiwodschaften Kujawien-Pommern und Großpolen.

Inowrocław–Drawski Młyn
Hohensalza–Dratzigmühle
Bahnhof Wągrowiec (Wongrowitz)
Bahnhof Wągrowiec (Wongrowitz)
Streckennummer:Ostteil (ehem. durchg.) 206, Westteil 236
Streckenlänge:163 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:zwischen Inowrocław und Dziarnowo 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
von Ponętów
von Toruń (Thorn) | von Mogilno
0,558 von Bydgoszcz (Bromberg) | Inowrocław Rąbinek (1943: Romburg) 91 m
0 Inowrocław (Inowrazlaw/Hohensalza) | von Inowrocław Chemia
nach Bydgoszcz (Bromberg)
3,755 Abzweig Dziarnowo 84 m
nach Mogilno
5,865 Kościelec Kujawski (Kosielez/1943: Rabenburg (Warthel); bis 2003) 83 m
links Streckenführung bis 1933, rechts seitdem
7,429 Wielowieś Kujawska (ab 1975) 92 m
Noteć (Netze)
11,766 Pakość (Pakosch) 90 m
15,158 Piechcin (Hansdorf (Pos.)/1943: (Warthel)) 102 m
16,901 Bielawy (1972–2003) 104 m
19,525 Wapienno Przystanek
20,090 Wapienno (1943: Wapienno; seit 1926) 97 m
von Mogilno
23,110 Barcin (Bartschin) 89 m
30,176 Jadowniki (Jadownik/1943: Jaden) 103 m
37,758 Żnin (Znin/1943: Dietfurt (Warthel); Übergang zur Zniner Kreisbahn) 81 m
nach Szubin (Schubin)
Landesstraße 5
aus Szubin
47,542 Podobowice (Podobowitz/1943: Potthorst) 116 m
53,27 Woiwodschaftsgrenze
von Nakło nad Notecią (Nakel)
55,521 Damasławek (Elsenau) 110 m
nach Gniezno (Gnesen)
62,158 Stępuchowo (Stempuchowo/1943: Steinbockshof) 100 m
65,308 Niemczynek Werkowo (Hohenstein (Kr. Wongrowitz)/1943: Freihohenstein) 99 m
69,403 Rąbczyn (Rombschin/1943: Grünlinden) 94 m
von Poznań (Posen)
77,365 Wągrowiec (Wongrowitz/1943: Eichenbrück) 86 m
nach Gołańcz (Gollantsch)
81,80 Pokrzywnica (Friemark; bis ungefähr 1930) 81 m
82,940 Wiatrowiec (Eichwald (Kr. Wongrowitz)/1943: Mooreichwald) 79 m
87,964 Runowo koło Wągrowca (Kaisersaue) 77 m
von Piła (Schneidemühl)
96,239 Rogoźno Wielkopolskie (Rogasen) 72 m
nach Poznań (Posen)
Droga krajowa 11
Wełna
103,535 Wiardunki (Werdum) 79 m
109,131 Ryczywół (Ritschenwalde) 74 m
116,818 Połajewo (Güldenau/1943: Güldenau (Warthel)) 76 m
121,864 Ciążyń (Hallberg) 98 m
125,840 Jędrzejewo Wielkopolskie (Holländerdorf) 98 m
131,311 Lubasz koło Czarnkowa (Lubasch (Kr. Czarnikau)/1943: Lubasch) 80 m
nach und von Piła (Schneidemühl)
135,622 Bzowo Goraj (Sagen-Goray/1943: Sagen) 75 m
139,069 Krucz (Krutsch) 66 m
143,411 Gulcz (Gultsch) 60 m
146,528 Rosko (Rosko) 57 m
152,056 Wrzeszczyna (Wreschin) 54 m
157,403 Wieleń Południowy (Filehne Süd) 52 m
von Poznań (Posen)
163,589 Drawski Młyn (Dratzigmühle) 44 m
nach Krzyż (Kreuz)

Verlauf Bearbeiten

Die Strecke 206 beginnt am an der Kohlenmagistrale liegenden Bahnhof Inowrocław (Inowrazlaw/Hohensalza) Rąbinek und führt von dort, eingleisig, nur im Güterverkehr betrieben und elektrifiziert bis zur Abzweigstelle Dziarnowo an der Bahnstrecke Poznań–Toruń. Von dort verläuft sie, nicht elektrifiziert, über die Kleinstadt Pakość (Pakosch) nach Wapienno, wo der Güterverkehr aufhört. Stillgelegt führt nun die Strecke über die Kleinstadt Barcin (Bartschin) – Endpunkt der Bahnstrecke Mogilno–Barcin – die Kreisstadt Żnin (Znin/Dietfurt) – Beginn der Bahnstrecke Żnin–Szubin – und Damasławek (Elsenau) an der Bahnstrecke Oleśnica–Chojnice nach der Kreisstadt Wągrowiec (Wongrowitz/Eichenbrück) an der Bahnstrecke Poznań–Bydgoszcz.

Ab hier trägt die Strecke heute die Nummer 236. Sie verläuft unbefahrbar bis zur Kleinstadt Rogoźno (Rogasen); ab dort wird sie bis Bzowo Goraj (Sagen-Goray/Sagen) – Beginn der Bahnstrecke Bzowo Goraj–Piła – im Güterverkehr betrieben, im restlichen Verlauf bis Drawski Młyn (Dratzigmühle) an der Bahnstrecke Poznań–Szczecin ist sie stillgelegt und unbefahrbar.

Zwischen Inowrocław Rąbinek und der Abzweigstelle Dziarnowo an der Bahnstrecke Poznań–Toruń beträgt die Höchstgeschwindigkeit hundert Kilometer pro Stunde (Güterzüge: fünfzig), bis Wapienno sechzig (Güterzüge: vierzig), dann noch etwas über einen Kilometer zehn; danach ist die Strecke bis Rogoźno Wielkopolskie unbefahrbar, danach darf sie mit dreißig Kilometern pro Stunde Höchstgeschwindigkeit befahren werden.[1]

Geschichte Bearbeiten

Die Nebenbahn wurde von den Preußischen Staatseisenbahnen in drei Abschnitten eröffnet: Am 1. Dezember 1888 der Mittelteil zwischen Wongrowitz und Rogasen, am 1. Juni 1889 der Ostteil zwischen Inowrazlaw und Wongrowitz, am 1. Oktober 1896 der Westteil zwischen Rogasen und Dratzigmühle.

Der Sommerfahrplan 1914 sah zwischen Sagen-Goray und Dratzigmühle fünf Zugpaare, kommend aus Schneidemühl, drei Zugpaare Hohensalza–Sagen-Goray, eines Wongrowitz–Sagen-Goray, eines Hohensalza–Znin, ein sonn- und festtägliches Wongrowitz–Friemark sowie einen Einzelzug Rogasen–Wongrowitz vor.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke zu Polen.

Bei Inowrocław wurde die Strecke danach umtrassiert.

1976 wurde bei der Elektrifizierung der Bahnstrecke Poznań–Toruń zwischen Poznań und Inowrocław der Abzweig von Dziarnowo nach Inowrocław Rąbinek elektrifiziert.

1991 wurde der Personenverkehr auf dem Mittelteil zwischen Wągrowiec und Rogoźno eingestellt, 1993 auf dem Westteil zwischen Rogoźno und Drawski Młyn. Auf dem Abschnitt Żnin–Wągrowiec wurde der Personenverkehr eingestellt, auf dem Rest (Żnin–Inowrocław) hielt er sich noch bis 2004.

Der Güterverkehr wurde ab Mitte der 1990er Jahre auf dem größten Teil der Strecke schrittweise eingestellt: Zuerst wurde 1994 der Güterverkehr zwischen Damasławek und Rogoźno eingestellt, 1999 von Damasławek weiter nach Żnin, 2000 auf dem westlichen Teil zwischen Krucz und Drawski Młyn, 2004 von Krucz nach Bzowo Goraj. Im östlichen Teil wurde der Güterverkehr 2011 bis Barcin gekürzt, 2014 bis Wapienno, damit findet nur noch zwischen Inowrocław und Wapienno und zwischen Rogoźno und Bzowo Goraj Güterverkehr statt.

Die Strecke Wągrowiec–Rogoźno war 2010 wieder durchgängig befahrbar, ab März 2011 verkehrte wieder Güterverkehr, ab Juni Personenverkehr. Schon im März 2012 wurde der Verkehr wieder eingestellt.

Der Abschnitt Wągrowiec–Rogoźno soll im Mai 2018 für den Güterverkehr reaktiviert werden.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. C3–6, D4–6

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnstrecke Inowrocław–Drawski Młyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen Bearbeiten

  1. PKP Polskie Linie Kolejowe: Höchstgeschwindigkeiten für Wagenzüge, Triebwagen und Güterzüge vom 6. Dezember 2017
  2. Kursbuch Mai 1914
  3. Jakub Madrjas: PLK naprawi odcinek Wągrowiec – Rogoźno. Dla przewozów towarowych. Rynek Kolejowy, 22. März 2018, abgerufen am selben Tage.