Bahnhof Neubrandenburg

Bahnhof in Deutschland

Der Bahnhof Neubrandenburg ist ein Durchgangsbahnhof in der Stadt Neubrandenburg und Eisenbahnknoten im Osten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Er liegt unmittelbar nördlich der Neubrandenburger Altstadt und bindet an die Bahnstrecken Bützow–Szczecin und Berlin–Stralsund an. Von Neubrandenburg zweigt zudem die Bahnstrecke nach Friedland ab, auf welcher allerdings kein Personenverkehr mehr stattfindet. Früher führte zudem die Bahnstrecke Parchim–Neubrandenburg in den Bahnhof, welche nun allerdings zwischen Möllenhagen und Neubrandenburg abgebaut ist.

Neubrandenburg
Bahnhofsgebäude (2008)
Bahnhofsgebäude (2008)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Kreuzungsbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung WN
IBNR 8010241
Preisklasse 3
Eröffnung 11. November 1864
bahnhof.de Neubrandenburg-1026526
Lage
Stadt/Gemeinde Neubrandenburg
Land Mecklenburg-Vorpommern
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 33′ 43″ N, 13° 15′ 43″ OKoordinaten: 53° 33′ 43″ N, 13° 15′ 43″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Neubrandenburg
Bahnhöfe in Mecklenburg-Vorpommern

Bahnanlagen Bearbeiten

Die Gleise durchlaufen den Bahnhof in Ost-West-Richtung. Der ehemalige Hausbahnsteig wird nicht mehr genutzt, die zwei Inselbahnsteige sind von diesem aus durch einen Personentunnel zu erreichen. Am nördlichen Ende verläuft ein sechstes, bahnsteigloses, Gleis. Die Bahnsteige sind ebenfalls vom Busbahnhof der Stadt über eine Fußgängerbrücke zu erreichen.

Westlich des Bahnhofsgebäudes befand sich früher der so genannte Südbahnhof, ein mittlerweile abgebauter Kopfbahnsteig mit zwei zusätzlichen Gleisen.

Ehemaliges Bahnbetriebswerk
 
Bahnbetriebswerk Neubrandenburg, Lokschuppen und Wasserturm

Nördlich des Bahnhofs stehen zwei Ringlokschuppen, welche allerdings nicht mehr mit dem sonstigen Gleisnetz verbunden sind.

Der Bahnhof mit Empfangsgebäude und Lokschuppen steht unter Denkmalschutz.[1]

Geschichte Bearbeiten

Neubrandenburg erhielt mit dem am 11. November 1864 eröffneten Streckenabschnitt Güstrow–Neubrandenburg den ersten Anschluss an das mecklenburgische Schienennetz. Die Strecke wurde 1866/67 weiter über Neubrandenburg hinaus nach Pommern verlängert. Am 10. Juli 1877 eröffnete die Berliner Nordbahn ihren ersten Abschnitt bis Neubrandenburg, ehe diese innerhalb eines halben Jahres zunächst bis Demmin, schließlich bis Stralsund erweitert wurde. Die Bahnstrecke Neubrandenburg–Friedland wurde am 5. November 1884 eröffnet, die Streckenverlängerung der Mecklenburgischen Südbahn nach Neubrandenburg am 20. Januar 1885.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1945 die Gleise der Südbahn zwischen Kargow und Neubrandenburg als Reparationsleistung abgebaut. Der Personenverkehr nach Friedland endete 1994. Infolgedessen wurde der von beiden Bahnen genutzte Bahnsteig stillgelegt und mittlerweile entfernt.[2] Neubrandenburg war neben Cottbus und Frankfurt (Oder) eine der wenigen Bezirksstädte der DDR, die nicht vom Städteexpress der Deutschen Reichsbahn angefahren wurden.

Von August 2016 bis November 2018 fanden umfassende Bauarbeiten statt. So wurden die Mittelbahnsteige neu errichtet, ein neuer Eingang aus Nordrichtung in den Personentunnel gebaut sowie durch Fahrstühle die Barrierefreiheit hergestellt.[3]

Anbindung Bearbeiten

Da DB Fernverkehr bei DB Netze für Neubrandenburg keinen Fernverkehr mehr bestellt hat, haben die neuen Bahnsteige nur noch eine regionalzuggeeignete Länge von 140 Metern.[4] Neubrandenburg ist somit ausschließlich an den Regionalverkehr angeschlossen und wird durch zwei Regional-Express-Linien bedient. Eine Anbindung an den Fernverkehr besteht nicht. Jedoch bleibe der Bahn zufolge die Möglichkeit bestehen, bei steigendem Verkehrsaufkommen und neuen Planungen die Bauwerke wieder zu verlängern.

Linie Verlauf Takt
RE 4 LübeckBad KleinenBützowGüstrowNeubrandenburgPasewalkSzczecin (/ Ueckermünde) stündlich (Bützow–Pasewalk)
zweistündlich weiter nach Lübeck und Szczecin
einzelne Fahrten bis Ueckermünde
RE 5 StralsundDemminNeubrandenburgNeustrelitzOranienburgBerlin stündlich (Stralsund–Neustrelitz)
zweistündlich weiter nach Berlin, ansonsten mit Umsteigen
Stand: 12. Dezember 2022

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnhof Neubrandenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Denkmalliste der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg. (PDF) Abgerufen am 21. September 2022.
  2. Neubrandenburg Südbahnhof. In: bahnwege-wiki.de. Abgerufen am 21. September 2022.
  3. Bürgerinformationen zum Umbau Bahnhof. Abgerufen am 21. September 2022.
  4. Susanne Schulz: Umbau des Bahnhofs: Sind die neuen Bahnsteige in Neubrandenburg zu kurz? | Nordkurier.de. 28. Oktober 2017, abgerufen am 18. Februar 2023.