Lörrach Hauptbahnhof

Bahnhof in Deutschland
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Lörrach Hauptbahnhof ist der wichtigste von sieben Bahnhöfen und Haltepunkten der südbadischen Stadt Lörrach. Der Hauptbahnhof liegt an der Wiesentalbahn von Basel Badischer Bahnhof nach Zell im Wiesental. Es verkehren Züge der S-Bahn Basel, betrieben von der SBB GmbH. Der Bahnhof hat täglich rund 3500 Reisende und ist, zusammen mit Gevelsberg Hbf, einer der zwei „Hauptbahnhof“ genannten Zugangsstellen in Deutschland, die nur von S-Bahnen bedient werden.

Lörrach Hbf
Lörracher Bahnhof von Westen
Lörracher Bahnhof von Westen
Lörracher Bahnhof von Westen
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung RLR
IBNR 8003729
Preisklasse 4
Eröffnung 1862
bahnhof.de Loerrach-Hbf-1028442
Lage
Ort/Ortsteil Lörrach
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 47° 36′ 50″ N, 7° 39′ 54″ OKoordinaten: 47° 36′ 50″ N, 7° 39′ 54″ O
Höhe (SO) 299 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Lörrach Hbf
Bahnhöfe in Baden-Württemberg

Geschichte Bearbeiten

 
Lörracher Bahnhof 1862

Der Lörracher Bahnhof ging 1862 als Teil der ersten Privatbahn in Baden, der von der Wiesenthal-Bahngesellschaft errichteten Wiesentalbahn, in Betrieb. Die Strecke führte vom Badischen Bahnhof in Basel, wo Anschluss an die Badische Hauptbahn eingerichtet wurde, nach Schopfheim und seit 1876 weiter nach Zell. Am 10. Mai 1862 fand die erste Probefahrt statt und am 5. Juni desselben Jahres wurde der Streckenzug feierlich im Beisein von Großherzog Friedrich von Baden eröffnet. Bereits im Vorfeld war die Lage des Lörracher Bahnhofs kontrovers diskutiert worden. Technische und finanzielle Aspekte führten schließlich zum heutigen Standort etwas nördlich der Rheinfelder Straße (heute: Wallbrunnstraße). Zum 1. Januar 1889[2] erwarb der badische Staat Strecke und Bahnhof. Das erste Bahnhofsgebäude hatte von 1862 bis zu seinem Umbau 1905 Bestand.[3]

Ehemals verfügten Güter- und Personenbahnhof über vier Stellwerke, die 2004 durch ein elektronisches Stellwerk abgelöst wurden.[4] Bis 2009 hieß der Bahnhof nur Lörrach, der Name wurde auf Initiative der Freien Wähler geändert.[5] Ende 2011 wurde an einem Fahrradparkhaus am Nordteil des Bahnhofsgebäudes gebaut.[6]

Ab September 2021 soll der Hauptbahnhof Lörrach umfangreich saniert werden.[7]

Lage Bearbeiten

Der Lörracher Hauptbahnhof befindet sich am östlichen Rand der durch die Fußgängerzone erschlossenen Innenstadt in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Hauptpost am Bahnhofsplatz, dem Lörracher Rathaus und dem Zentralen Omnibusbahnhof. Im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung und nach Neugestaltung der Belchenstraße (2013) ist der Hauptbahnhof stärker mit dem östlichen Stadtquartier verbunden.[8] In östlicher Nachbarschaft wurde 2017 das Hotel Stadt Lörrach fertiggestellt. Das markante Hochhaus ist das zweithöchste der Stadt.

Gegenüber dem Hauptbahnhof wurde in den Jahren 2019 bis 2021 das neue Wohn- und Geschäftshaus „Lö“ anstelle der alten Hauptpost errichtet.

Infrastruktur Bearbeiten

 
Gleisanlage

Das Empfangsgebäude besteht aus einem fünfteiligen Baukörper, die Fassade ist mit Hausteinen verkleidet. Gemeinsam mit den Stellwerksgebäuden Süd und Nord, die jeweils aus Klinker mit Walmdach erbaut wurden, steht es als Sachgesamtheit unter Denkmalschutz.[9]

In Lörrach gibt es seit 1963 ein Autoreisezugterminal der DB Fernverkehr, das sich im Güterbahnhof 500 Meter nordnordöstlich der Personenbahnsteige befindet.[10] Der Güterbahnhof wie auch die Haltestellen Lörrach-Stetten, Lörrach Museum/Burghof (ehemals Schillerstraße), Lörrach Schwarzwaldstraße und Lörrach Haagen/Messe sind Bahnhofsteile von Lörrach Hauptbahnhof.[11] (→ Liste der Bahnhöfe und Haltepunkte in Lörrach)

Seit Mai 2012 ist eine Fahrradstation vorhanden, welche neben 100 Stellplätzen auch Serviceangebote wie Verleih, Reparatur etc. bietet.[12][13]

Verkehr Bearbeiten

Nahverkehr Bearbeiten

Linie Verlauf Bemerkungen
S 5 Weil am RheinLörrach HbfSteinen (– SchopfheimZell (Wiesental)) abends und am Wochenende Stundentakt
S 6 Basel SBBBasel Bad BfRiehenLörrach HbfSteinenSchopfheimZell (Wiesental) an Sonntagen Stundentakt

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hauptbahnhof Lörrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Horst-Werner Dumjahn: Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken. Mainz 1984, ISBN 3-921426-29-4. Nachdruck des Verzeichnisses der deutschen Reichsbahn von 1935 Nr. 62/08.
  2. Otto Wittmann, Berthold Hänelet: Lörrach: Landschaft – Geschichte – Kultur. Herausgegeben zur Erinnerung an die vor 300 Jahren am 18. November 1682 verliehene Stadtrechtsprivile. Hrsg.: Stadt Lörrach. Stadt Lörrach, Lörrach 1983, ISBN 3-9800841-0-8, S. 299.
  3. Liste Deutscher Stellwerke. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  4. Nikolaus Trenz: Lörrach hat jetzt einen Hauptbahnhof. In: Badische Zeitung. 16. Dezember 2009, abgerufen am 28. Januar 2012.
  5. Wohin mit den Fahrrädern? In: Badische Zeitung. 16. November 2011, abgerufen am 29. Januar 2012.
  6. Badische Zeitung: Die Sanierung des Lörracher Hauptbahnhofs verzögert sich, Artikel vom 20. Juli 2021, aufgerufen am 3. September 2021
  7. Pressemitteilung der Stadt Lörrach vom 20. November 2017: Aktueller Status zur Bebauung des Postareals (Memento des Originals vom 1. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.loerrach.de, zuletzt abgerufen am 1. April 2019.
  8. Stadt Lörrach: Bebauungsplan und Örtliche Bauvorschriften „Belchenstraße“@1@2Vorlage:Toter Link/service.n-komm.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) (PDF; 71 kB), S. 4. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  9. Autoreisezugterminal bei 47° 37′ 8,3″ N, 7° 40′ 5,8″ O.
  10. DB Netz, Gleise in Serviceeinrichtungen (PDF; 203 kB), abgerufen am 29. Januar 2012.
  11. Velostation Lörrach. Fahrradverleih, Service Touren. follow me OHG, 2014, abgerufen am 6. August 2015.
  12. Staatssekretärin weiht Fahrradparkhaus ein. In: Badische Zeitung. 15. April 2014, abgerufen am 6. August 2015.