Badische I b (alt)

Lokomotiven der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahn

Die Fahrzeuge der Gattung I b[1] waren Lokomotiven der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen. Sie waren Nachbauten der ersten sechs Maschinen der Gattung I a. Die von Emil Keßler gebaute Badenia war 1841 die erste in Baden gebaute Lokomotive und die erste von neun Maschinen dieser Gattung. Kessler baute diese Lok zusammen mit seinem Teilhaber Martiensen auf eigene Rechnung. Sie wurde von ihm probeweise in Dienst gestellt. Da sie dieselbe Leistung wie die englischen Vorbilder erreichte, wurde sie von der Staatsbahn übernommen.

Ib (Baden)
Anzahl: 9
Hersteller: Keßler & Martiensen
Baujahr(e): 1842–1843
Ausmusterung: 1867
Bauart: 1A1 n2
Spurweite: 1.600 mm
1.435 mm (ab 1854)
Länge über Puffer: 10.932 mm
Höhe: 4.070 mm
Gesamtradstand: 3.354 mm
Leermasse: 14,6 t
Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h
Kuppelraddurchmesser: 1.680 mm
Laufraddurchmesser: 1.070 mm
Steuerungsart: Gabel
ab 1854: Capry und Stephenson
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 330 mm
Kolbenhub: 457 mm
Kessel: Bauart Sharp
Kesselüberdruck: 4,5 bar
Anzahl der Heizrohre: 99
Heizrohrlänge: 2.529 mm
Rostfläche: 0,91 m²
0,81 m² (nach Umbau)
Strahlungsheizfläche: 5,01 m²
4,62 m² (nach Umbau)
Rohrheizfläche: 37,44 m²
Verdampfungsheizfläche: 42,45 m²
42,06 m² (nach Umbau)

Die Lokomotiven hatten den gleichen Kolbenhub wie die englischen Vorbilder und waren ebenfalls mit der Gabelsteuerung ausgestattet. Die Lokomotive OFFENBURG besaß ab Lieferung eine Capry-Steuerung. Die Loks hatten aber ein besseres Laufwerk durch nachstellbare Blattfedern und regulierbare mittlere Lager.

Ib (Baden)
„Expansion“
Länge über Puffer: 11.640 mm
Höhe: 4.400 mm
Gesamtradstand: 3.354 mm
Leermasse: 15,0 t
17,0 t (nach Umbau)
Dienstmasse: 16,6 t
21,6 t (nach Umbau)
Steuerungsart: Meyer
Zylinderdurchmesser: 381 mm
Kesselüberdruck: 5 bar
Anzahl der Heizrohre: 101
Heizrohrlänge: 2.529 mm
Strahlungsheizfläche: 5,00 m²
4,61 m² (nach Umbau)
Rohrheizfläche: 38,20 m²
Verdampfungsheizfläche: 43,20 m²
42,81 m² (nach Umbau)
Tender: 2 T 5,4
3 T 5,4
Wasservorrat: 5,4 m³
abweichende tech. Daten

Die letzte Lok dieser Gattung die EXPANSION Nr. 15 besaß eine Meyersche Doppelschwingsteuerung, einen größeren Zylinderdurchmesser von 381 mm sowie einen höheren Kesseldruck von 5,0 bar sowie 101 Heizrohre. Mit der größeren Heizfläche ging eine Leistungssteigerung einher.

Auf der Strecke zwischen Heidelberg und Wiesloch erreichte eine Lok mit 20 Wagen 54 km/h. Bei einer Schnellfahrt schaffte man 85 km/h.

Die ursprünglich für 1600 mm Breitspur gebauten Lokomotiven wurden 1854 auf Normalspur umgebaut. Dabei erhielten die Loks eine Capry-Steuerung, die CARLSRUHE und die PHOENIX eine Stephenson-Steuerung.

Die meisten Lokomotiven wurden 1863 ausgemustert. Nur die letzte wurde 1854 zu einer Tenderlokomotive umgebaut und blieb bis 1867 im Einsatz. Sie hatte einen Wasserkasteninhalt von 1,45 m³ und einen Kohlevorrat von 1,8 t.

Die Fahrzeuge besaßen einen Langkessel der Bauart Sharp. Der Stehkessel war halbrund überhöht. Auf dem vorderen Kesselschuss saß der Dampfdom mit Sicherheitsventil und Federwaage. Der Rahmen bestand aus zwei außenliegenden Futterrahmen sowie vier Plattenrahmen für die Dampfmaschine. Die EXPANSION hatte zwei Plattenrahmen.

Die Fahrzeuge waren mit einem Schlepptender der Bauart Kessler 2 T 5,4 oder 3 T 5,4 ausgestattet.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Zur Unterscheidung der nach dem Schema von 1868 bezeichneten Lokomotiven auch als I b (alt) bezeichnet.

Literatur Bearbeiten

  • Hermann Lohr, Georg Thielmann: Lokomotiv-Archiv Baden. transpress, Berlin 1988, ISBN 3-344-00210-4.