Badelhütte

Einöde in der Oberpfalz, Gemeindeteil der Stadt Parsberg

Badelhütte ist ein Gemeindeteil der Stadt Parsberg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Badelhütte
Stadt Parsberg
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 44′ OKoordinaten: 49° 11′ 54″ N, 11° 44′ 28″ O
Höhe: 520 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92331
Vorwahl: 09492

Geographische Lage Bearbeiten

Badelhütte liegt im Oberpfälzer Jura der Südlichen Frankenalb auf ca. 520 m ü. NHN. Die Einöde liegt an einer Gemeindeverbindungsstraße, die von der Staatsstraße 2234 in westlicher Richtung abzweigt und nach Haid und Badelhütte weiter zum Parsberger Gemeindeteil Holzheim führt.

Ortsnamendeutung Bearbeiten

Der Ortsname soll von „bad“ für „Einbettung“ oder „path“ für „Sumpf“ kommen, bedeutet also „Hütte in der Mulde / im Sumpf“. Die Bezeichnung „Weihersdorf“ deutet in die gleiche Richtung.[1]

Geschichte Bearbeiten

Badelhütte wurde zum Teil noch im 19. Jahrhundert mit dem älteren Namen „Weihersdorf“ genannt.[2] Die Einöde ist vermutlich 1309 erstmals urkundlich genannt, als dem Dietrich von Parsberg auf der Landschranne Kallmünz unter anderem der Besitz und der Zehent des Hofes zu „Weyersdorf“ bestätigt wurde.[3] Nach dem Tod des letzten Parsbergers, Johann Wolf von Parsberg 1730, führten jahrelange Auseinandersetzungen um strittige Güter und Rechte schließlich 1736/37 zu einem Vergleich, bei dem Pfalz-Neuburg den Hof zu Badelhütte der Schönbornschen Reichsherrschaft Parsberg zusprach.[4] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand die Einöde aus 2 Anwesen der Reichsherrschaft: einem Ganzhof, auf dem der Untertan Franck saß, und einem Viertelhof des Untertanen Eichenseer.[5]

Im Königreich Bayern wurde Badelhütte dem Steuerdistrikt Rudenshofen zugewiesen, mit dem Gemeindeedikt von 1818 der neu gebildeten Ruralgemeinde Rudenshofen.[6] Diese Gemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Januar 1971 in die Stadt Parsberg eingemeindet.[7][8] Seitdem ist Badelhütte ein amtlich benannter Ortsteil von Parsberg.

Einwohner- und Gebäudezahl Bearbeiten

  • 1835: 7 Einwohner, 3 Häuser in „Badelhütte od. Weihersdorf“,[9]
  • 1861: 9 Einwohner, 4 Gebäude in „Badhütte“,[10]
  • 1871: 14 Einwohner, 5 Gebäude, an Großviehbestand 1873 2 Pferde, 12 Stück Rindvieh,[11]
  • 1900: 9 Einwohner, 1 Wohngebäude,[12]
  • 1925: 8 Einwohner, 1 Wohngebäude,[13]
  • 1937: 12 Einwohner (nur Katholiken),[14]
  • 1950: 12 Einwohner, 1 Wohngebäude,[15]
  • 1987: 1 Einwohner, 1 Wohngebäude, 1 Wohnung.[16]

Auch heute besteht Badelhütte nur aus einem Anwesen mit insgesamt 4 Gebäuden.

Kirchliche Verhältnisse Bearbeiten

Die Einöde gehört seit altersher zur katholischen Pfarrei St. Willibald in Hörmannsdorf im Bistum Eichstätt. Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule.

Literatur Bearbeiten

  • Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 38 (1923), S. 6
  2. Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 80
  3. Jehle, S. 366
  4. Jehle, S. 380, 483
  5. Jehle, S. 500
  6. Jehle, S. 544, 559
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 650.
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980. München 1983, S. 547
  9. Popp. S. 80
  10. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 798
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 982, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  14. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937, S. 530
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 789 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 259 (Digitalisat).