Die Bank für Immobilieneigentum AG (Abkürzung: BFI Bank AG) war ein ehemals börsennotiertes Kreditinstitut mit Sitz in Dresden und Niederlassungen in Würzburg und Luxemburg. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit der BFI Bank AG waren die Wohnungsbau- und Immobilienfinanzierung sowie die Provisionsvorfinanzierung für Vertriebsgesellschaften.[2]

Bank für Immobilieneigentum AG[1]
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 4. April 1995
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Dresden, Deutschland
Mitarbeiterzahl 50
Branche Finanzdienstleistung

Die Bank wurde am 4. April 1995 u. a. von Karl-Heinz W. als einzige Bank in den neuen Bundesländern neu gegründet. Erster Vorstandssprecher war Friedrich Schwab.

1996 erhielt die BFI Bank vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen die Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften.[1] Die Zweigniederlassung in Luxemburg wurde 1998 gegründet.[3]

Im Jahre 2001 bezog die BFI Bank die aufwändig sanierte und eigens für die Bedürfnisse des Unternehmens umgestaltete ehemalige Villa Felsner in Dresden (Bautzner Straße 104) als repräsentativen Firmensitz.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erließ am 7. April 2003 wegen drohender bilanzieller Überschuldung ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot und ein Moratorium.[4] Das Vermögen der Bank soll sich auf 124 Millionen Euro und die Verbindlichkeiten auf 223 Millionen Euro belaufen.[5] Seitdem ist die Bank für den Kundenverkehr geschlossen.[4] Am 20. Mai 2003 stellte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Entschädigungsfall fest und die Abwicklung des Entschädigungsverfahrens durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB).[6] Das Amtsgericht Dresden eröffnete im Juli 2003 das Insolvenzverfahren über die BFI Bank.[7]

Der Gründer der Bank wurde im Mai 2005 wegen Anstiftung zur Untreue vom Landgericht Würzburg zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt.[8]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen. (PDF 257,96kB) Jahresbericht 1996. Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, 1997, S. 28, abgerufen am 26. Juni 2016.
  2. BFI-Bank am Ende - 60.000 Gläubiger. In: Manager Magazin. 16. Juli 2003, abgerufen am 26. Juni 2016.
  3. Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen. (PDF 1,32MB) Jahresbericht 1998. Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen, 1999, S. 149, abgerufen am 26. Juni 2016.
  4. a b BaFin ordnet Moratorium über die BFI Bank AG in Dresden an. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, 7. April 2003, abgerufen am 26. Juni 2016.
  5. Lars Rischke: BFI-Kunden wollen Geld zurück. Vorm Oberlandesgericht Dresden hat ein Musterverfahren gegen die insolvente Bank auf Schadenersatz begonnen. In: Sächsische Zeitung. 6. März 2008, abgerufen am 14. Juni 2020.
  6. BaFin stellt bei der BFI Bank AG, Dresden, den Entschädigungsfall fest; Amtsgericht Dresden setzt vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, 20. Mai 2003, abgerufen am 26. Juni 2016.
  7. Jahresbericht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. (PDF 6,87MB) Teil A. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Juni 2004, S. 97, abgerufen am 26. Juni 2016.
  8. Bankgründer muss ins Gefängnis. In: Manager Magazin. 21. März 2005, abgerufen am 26. Juni 2016.