Bürglischloss

Burgruine in Deutschland

Das Bürglischloss, auch Burg Gailingen oder Bürgli Schloss genannt, ist die Ruine einer Spornburg auf einem nach Süden vorspringenden 560 m ü. NN Sporn des Rauhenbergs etwa 1000 Meter nördlich der Gemeinde Gailingen am Hochrhein im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg.

Bürglischloss
Versturzwall im Halsgraben

Versturzwall im Halsgraben

Alternativname(n) Gailingen, Bürgli Schloss
Staat Deutschland
Ort Gailingen
Entstehungszeit um 1278
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Graben
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 47° 42′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 47° 42′ 13,3″ N, 8° 44′ 55″ O
Höhenlage 560 m ü. NN

Die Burg wurde vermutlich um 1278 von den Herren von Gailingen erbaut. Von der ehemaligen Burganlage ist noch der 14,5 Meter breite und 5 bis 6 Meter tiefe Halsgraben erhalten.

Auf dem 1200 Quadratmeter großen Areal befindet sich seit 1998 ein Aussichtsturm. Bei guter Fernsicht sieht man von Vorarlberg bis zu den Berner Alpen.

Die Bürgli-Glocke ist fast 1.000 Jahre alt und damit die älteste Kirchenglocke in ganz Baden-Württemberg. Das ergab die Expertise des international anerkannten Karlsruher Glockenexperten Kurt Kramer in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt. Die Glocke wurde 1998 zufällig entdeckt, als bei Gailingen ein Loch für die Verankerung einer Sitzbank ausgehoben wurde. Ihr Alter sei damals anders eingeschätzt, ihre Bedeutung nicht erkannt worden, so Kramer. Die Glocke ist aus Bronze, 125 Millimeter breit, 157 Millimeter hoch. Gegossen wurde sie Kramers Expertise zufolge um das Jahr 1050. Bauform, Verzierungen und die Kupfer-Zinn-Legierung sprächen dafür.

An der neuen Datierung waren Archäologen und Restaurierungsspezialisten beteiligt, unter anderem wurde eine Materialanalyse gemacht. Man geht davon aus, dass die Glocke im Kloster Reichenau gefertigt wurde und im 11. Jahrhundert in einer Kapelle am Dorfrand von Gailingen geläutet habe.

Literatur Bearbeiten

  • Michael Losse, Hans Noll, Michael Greuter (Hrsg.): Burgen, Schlösser, Festungen im Hegau – Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet. In: Hegau-Geschichtsverein (Hrsg.): Hegau-Bibliothek, Band 109. Verlag Michael Greuter, Hilzingen 2006, ISBN 3-938566-05-1, S. 83–84.
  • Hans-Wilhelm Heine: Studien zu Wehranlagen zwischen junger Donau und westlichem Bodensee. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg. Band 5. Stuttgart 1978, ISSN 0178-3262, S. 68–69 und 164.

Siehe auch Bearbeiten