Autograph (Band)

US-amerikanische Band

Autograph ist eine US-amerikanische Glam-Metal-Band aus Pasadena, Kalifornien. Die Band ist vor allem für ihren Hit Turn Up the Radio bekannt.

Autograph
Allgemeine Informationen
Herkunft Pasadena, Vereinigte Staaten
Genre(s) Hard Rock, Glam Metal, Heavy Metal
Gründung 1983, 2002–2005, 2013
Auflösung 1989
Gründungsmitglieder
Steve Plunkett (1983–1989, 2002–2005)
Steve Lynch (1983–1989, 2013–2019)
Randy Rand (1983–1989, seit 2013, † 2022)
Steven Isham (1983–1989)
Keni Richards (1983–1988, 2013–2014) († 2017)
Aktuelle Besetzung
Gesang
Simon Daniels (seit 2013)
Gitarre
Jimi Bell (seit 2019)
Bass
Steve Unger (seit 2023)
Schlagzeug
Marc Wieland (seit 2014)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Eddie Cross (1988–1989)
Gitarre
T. J. Helmerich (2002–2005)
Bass
Lance Morrison (2002–2005)
Schlagzeug
Matt Laug (2002–2005)
Gitarre
Steve Lynch (1983–1989, 2013–2019)
Bass
Randy Rand (1983–1989, seit 2013, † 2022)

Geschichte Bearbeiten

Gründung und Erfolge (1983–1988) Bearbeiten

Autograph wurde 1983 vom Sänger und Songwriter Steve Plunkett gegründet, nachdem er die Band Silver Condor verlassen hatte. Plunkett begann, eigenes Material mit befreundeten Musikern, mit denen er bereits in anderen Bands gespielt hatte, aufzunehmen und zu schreiben.

Leadgitarrist wurde Steve Lynch, den Plunkett aus seiner Zeit in der Band Looker kannte.[1] Lynch war zuvor bei Savoy Brown und in der Begleitband von Greg Lake.[2] Den Bassisten Randy Rand kannte Plunkett aus der Band Wolfgang, mit der er in den Klubs von Pasadena gespielt hatte.[3] Er gab für Autograph sein Engagement bei Lita Ford auf.[2] Der Keyboarder Steve Isham verschaffte der Band einen kommerzielleren und Pop-orientierten Klang.[4] Schlagzeuger Keni Richards und Plunkett kannten sich aus ihrer gemeinsamen Zeit in der Band John Doe. Richards’ Bekanntschaft mit David Lee Roth, dem Frontmann von Van Halen, führte schließlich zum Durchbruch der Band. Autograph machte gerade Demoaufnahmen, als Roth der Band anbot, mit Van Halen auf Tour zu gehen. Die Band hatte zu diesem Zeitpunkt weder einen Plattenvertrag unterschrieben noch ein Album veröffentlicht.[5] Bei der Tournee handelte es sich um die große 1984-Tour, bei der Autograph bei 48 Konzerten als Vorgruppe auftrat. Schließlich wurde der Band nach einem Konzert im Madison Square Garden in New York im März 1984 ein Plattenvertrag von RCA Records angeboten.

Die Band ging anschließend ins Studio, um ihr erstes Album Sign In Please aufzunehmen, das im Oktober 1984 veröffentlicht wurde. Nachdem das Album zunächst wenig beachtet wurde, entwickelte sich die Single Turn Up the Radio zu einem großen Hit. Ironischerweise wurde der Song in letzter Minute für das Album ausgewählt. Bemerkenswert ist Steve Lynchs Gitarrensolo in Turn Up the Radio, in dem er auf sehr melodische Art und Weise seine zweihändige Tapping-Technik anwendet. Das Solo wurde 1985 vom Guitar Player Magazine zum „Guitar Solo of the Year“ gewählt.[6]

Das zweite Album That’s the Stuff wurde im Herbst 1985 aufgenommen und veröffentlicht. Autograph ging als Vorgruppe mit verschiedenen Bands wie Mötley Crüe und Heart auf Tour.[4]

Im Frühjahr 1987 veröffentlichte Autograph schließlich Loud and Clear. Im Musikvideo zum Titelstück haben Ozzy Osbourne und Vince Neil von Mötley Crüe einen Gastauftritt. Das Album wurde dennoch kein großer Erfolg. Als Grund nennen die Bandmitglieder die fehlende Unterstützung und Promotion ihrer Plattenfirma.[7]

Die Trennung von RCA und Auflösung der Band (1988–1989) Bearbeiten

1988 trennte sich die Band von RCA Records. Der Keyboarder Isham verließ die Band und wurde nicht ersetzt, da die Band einen härteren Sound ohne Keyboards anstrebte.[7] Man begann, ein neues Album aufzunehmen, brach die Arbeiten jedoch wieder ab, da kein interessiertes Plattenlabel gefunden werden konnte.

Richards verließ die Band ebenfalls zu dieser Zeit. Er wurde durch Eddie Cross ersetzt, die Band unternahm eine kleine Tournee und machte sporadisch Aufnahmen. Ein neuer Plattenvertrag mit Epic Records kam in letzter Minute nicht zustande und die Band löste sich nach sechs Jahren auf.[4]

Autograph version 2.03 Bearbeiten

Steve Plunkett gründete 2002 „Autograph v2.03“ mit neuer Besetzung und veröffentlichte 2003 ein Album mit dem Titel Buzz. Die Idee dazu war ihm, der zwischenzeitlich für über 40 Filme musikkompositorisch tätig gewesen war, bei der Arbeit am Soundtrack für den im Hair-Metal-Milieu spielenden Film Rock Star gekommen.[8] Diese Band löste sich jedoch 2005 wieder auf.[7]

Reunion (ab 2013) Bearbeiten

Die Gründungsmitglieder fanden sich 2013 zu einer Reunion zusammen. Steve Plunkett war jedoch nicht interessiert und wurde durch Simon Daniels ersetzt.[9] Die Band plante neue Aufnahmen und Veröffentlichungen. Eine neue Single mit dem Titel You Are Us, We Are You erschien im Januar 2015.[10] 2017 erschien mit Get Off Your Ass erstmals nach 14 Jahren wieder ein neues Album[11].

Stil Bearbeiten

Paul Suter bezeichnete den Stil als „High-Energy-Pop-Metal“.[12] Oliver Klemm nannte ihn „Heavy-Poprock“.[13] Im Metal Star lief Autograph unter „Melodic Charts-Hardrock“.[14] In der Rock Hard Enzyklopädie beschrieb man den Stil als „straff und melodiös inszenierten, gitarrenlastigen Hardrock“, in Kurzform als „AOR“.[15] Randy Rand sah seine Band Im Crash-Interview von 1986 als Party-Band.[2]

Zum Album Buzz schrieb das Eclipsed, es handele sich um „Melodic Hard Rock“, ähnlich Shakra oder Hardline.[16]

Rezeption und Trivia Bearbeiten

  • Der Song Turn Up the Radio war Teil des Soundtracks zum Videospiel Grand Theft Auto: Vice City (2002) und war im Spiel auf dem Radiosender V-Rock zu hören. Ebenso ist der Song All I'm Gonna Take auf demselben Sender in Grand Theft Auto: Vice City Stories (2006) zu hören.
  • Turn Up the Radio belegt Platz 93 des Rankings „The 100 Greatest Rock Songs“ von VH1.[17]

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[18][19]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US
1984 Sign In Please US29
 
Gold

(29 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1984
1985 That’s the Stuff US92
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1985
1987 Loud and Clear US108
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1987

Weitere Veröffentlichungen

  • 1997: Missing Pieces
  • 2003: More Missing Pieces
  • 2003: Buzz
  • 2011: The Anthology
  • 2016: Louder
  • 2017: Get Off Your Ass
  • 2022: Beyond

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[18]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US
1984 Turn Up the Radio
Sign In Please
US29
(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1984

Weitere Singles

  • 1985: Send Her to Me
  • 1986: Blondes in Black Cars
  • 1986: That's the Stuff
  • 1987: Loud and Clear
  • 1987: Dance All Night
  • 1988: She Never Looked That Good for Me

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 30 Years Ago: Autograph Release ‘Sign In Please’
  2. a b c Silvie Simmons: Autograph im Reich der Navajos. In: Crash. Das definitive Hardrock & Metal Magazine. Februar 1986, S. 34 ff.
  3. Legendary Rock Interview with Autograph bassist Randy Rand | Legendary Rock Interviews
  4. a b c Steve Lynch, Autograph, Steve Plunkett, Sign in Please, Turn up the Radio, That's the Stuff (Memento vom 1. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 19. April 2024.
  5. Legendary Rock Interview with Keni Richards of Autograph and Dirty White Boy | Legendary Rock Interviews
  6. LynchLicks - About (Memento vom 20. Februar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 19. April 2024.
  7. a b c Steve Plunkett Interview (2003)
  8. Renald Mienert: Autograph Version 2.03. Zurück mit neuer Version. In: Eclipsed. Rock Magazin. Nr. 55, September 2003, Magazin, S. 13.
  9. Sign In, Please: Guitarist Steve Lynch Discusses the Return of Autograph | Guitar World
  10. Reactivated Autograph To Release First New Song In Over 25 Years - Blabbermouth.net
  11. Get Off Your Ass, Rezension auf powermetal.de
  12. Paul Suter: Autograph. Los Angeles. In: Crash. Das definitive Hardrock & Metal Magazine. September 1987, On Stage, S. 74.
  13. Oliver Klemm: Autograph. Missing Pieces. In: Rock Hard. Nr. 121, Juni 1997, S. 110.
  14. Zu neuem Leben erwacht sind Autograph. In: Metal Star. Europe's Leading Hardrock Monthly. Februar 1990, News, S. 12.
  15. Holger Stratmann (Hrsg.): Rock Hard Enzyklopädie. 700 der interessantesten Rockbands aus den letzten 30 Jahren. Rock Hard GmbH, Dortmund 1998, ISBN 3-9805171-0-1, Autograph, S. 30.
  16. R[enald] M[ienert]: Autograph. „Buzz“. In: Eclipsed. Rock Magazin. Nr. 53, Juni 2003, CD-Reviews, S. 38.
  17. VH1’s 100 Greatest Hard Rock Songs - Stereogum
  18. a b Chartquellen: US
  19. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US

Weblinks Bearbeiten