Rimsting

Gemeinde in Bayern, Deutschland
(Weitergeleitet von Aussichtsturm Ratzinger Höhe)

Rimsting ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Der Luftkurort liegt am Chiemsee zwischen den Kurorten Prien am Chiemsee (drei Kilometer) und Bad Endorf (fünf Kilometer).

Wappen Deutschlandkarte
Rimsting
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rimsting hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 53′ N, 12° 20′ OKoordinaten: 47° 53′ N, 12° 20′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Rosenheim
Höhe: 564 m ü. NHN
Fläche: 20 km2
Einwohner: 4077 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 204 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83253
Vorwahl: 08051
Kfz-Kennzeichen: RO, AIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 87 168
Gemeindegliederung: 49 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 4
83253 Rimsting
Website: www.rimsting.de
Erster Bürgermeister: Andreas Fenzl (CSU)
Lage der Gemeinde Rimsting im Landkreis Rosenheim
KarteChiemsee (Gemeinde)Chiemsee (Gemeinde)ChiemseeÖsterreichLandkreis AltöttingLandkreis EbersbergLandkreis ErdingLandkreis MiesbachLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis TraunsteinRosenheimRotter Forst-SüdRotter Forst-NordAlbachingAmerangAschau im ChiemgauBabenshamBad AiblingBad EndorfBad FeilnbachBernau am ChiemseeBrannenburgBreitbrunn am ChiemseeBruckmühlEdlingEggstättEiselfingFeldkirchen-WesterhamFlintsbach am InnFrasdorfGriesstättGroßkarolinenfeldGstadt am ChiemseeHalfingHöslwangKiefersfeldenKolbermoorNeubeuernNußdorf am InnOberaudorfPfaffing (Landkreis Rosenheim)Prien am ChiemseePruttingRamerbergRaublingRiederingRimstingRohrdorf (am Inn)Rott am InnSamerbergSchechenSchonstettSöchtenauSoyenStephanskirchenTuntenhausenVogtareuthWasserburg am Inn
Karte
Rimsting mit Chiemsee

Geographie Bearbeiten

Gemeindegliederung Bearbeiten

Rimsting hat 49 Gemeindeteile:[2]

Natur Bearbeiten

Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung im Codex Falkensteinensis erfolgte im Jahr 1189, die Gründung dürfte aber schon im 7. Jahrhundert erfolgt sein. Rimsting gehörte wie Greimharting zu der mit der Hochgerichtsbarkeit ausgestatteten Herrschaft Wildenwart. Rimsting war um 1537 das größte Dorf in der Herrschaft und galt als bedeutendster Ort für das Kloster Frauenchiemsee, das bis zur Säkularisation 1803 der Grundherr der meisten Rimstinger Güter war. Ab 1688 war die Herrschaft Wildenwart im Besitz der Familie von Tann, die sie 1771 an die Preysings verkauften, denen auch die nahe gelegene Herrschaft Hohenaschau gehörte.[3]

Rimsting wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde.

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. April 1970 erfolgte die freiwillige Eingliederung der Gemeinde Greimharting in die Gemeinde Rimsting. Am 1. April 1971 wurden Teile der aufgelösten Gemeinde Mauerkirchen (Sieglweiher, Gmein und Hötzelsberg) eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Teile von Hirnsberg (Hocheck) hinzu.[4] Im Jahr 1978 kamen von der Gemeinde Pietzing die Orte Ratzing mit Herrgottswinkel, Hitzing und Kindlpoint zur Gemeinde Rimsting.[5]

Religion Bearbeiten

Im Jahre 2003 waren 64 % der Einwohner katholisch und 17 % evangelisch. Bis zum Jahre 2011 sanken der Katholikenanteil auf 62 % und der Protestantenanteil auf 15 %.

Die katholische Pfarrei Rimsting mit der Pfarrkirche St. Nikolaus gehört zum Pfarrverband „Westliches Chiemseeufer“ im Erzbistum München und Freising. Die Kirche St. Petrus und St. Leonhard in Greimharting gehört zur Pfarrei Mariä Himmelfahrt (Prien am Chiemsee) im selben Pfarrverband. Ferner existiert die Wallfahrtskirche St. Salvator im gleichnamigen Gemeindeteil.

Für die Lutheraner in Rimsting ist die Kirchengemeinde Prien am Chiemsee mit ihrer Christuskirche zuständig.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Sitzverteilung:[6]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen Gde. Rimsting
Blasonierung: „In Grün über einem gesenkten goldenen Wellenbalken drei, eins zu zwei gestellte, goldene Kugeln.“[8]

Wappenführung seit 1968

Gemeindepartnerschaft Bearbeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kunst Bearbeiten

  • Lüftlmalereien an einigen Bauernhäusern
  • „Steinadler“ von T. Roubaud, Ecke Priener/Greimhartinger Straße
  • Holzbildhauerskulpturen am Römerweg und am Sportplatz Westernach

Bauwerke Bearbeiten

  • Pfarrkirche Rimsting St. Nikolaus mit Hochaltar und Kanzel der ehm. Domstiftskirche auf Herrenchiemsee
  • Filialkirche St. Petrus und St. Leonhard in Greimharting (Pfarrei Prien)
  • Filialkirche St. Salvator (Pfarrei Prien)
  • Kapelle „St. Kolomann“ in Hochstätt
  • Kapelle „zur Unbefleckten Empfängnis Maria“ bei Gattern
  • „Kriegergedächtniskapelle“ Pinswang
  • „Kalkgruber Kapelle“
  • ehemaliger Bahnhof, heute gastronomisch genutzt
  • Auf der Ratzinger Höhe (693,9 m ü. NHN)[9] steht seit 2011 ein 16 m hoher Aussichtsturm, der früher Teil der Landesgartenschau Rosenheim war und bei Hitzing neu errichtet wurde.[10]

Naturdenkmäler Bearbeiten

  • Umweltpädagogische Hütte an der Schafwaschener Bucht
  • Obst- und Kulturweg Ratzingerhöhe
  • Blahsee bei Aiterbach

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

Persönlichkeiten Bearbeiten

Der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Meimberg übertrug der Gemeinde 2007 aus seinem Vermögen 50.000 Euro zur Errichtung einer „Rudolf-Meimberg-Stiftung“ zur Unterstützung von Senioren und sozialen Härtefällen.[11]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rimsting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rimsting, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  3. Gemeindebroschüre Rimsting, 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 561.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 589.
  6. Rimsting - Kommunalwahl Ergebnisse 2020. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
  7. Sukoro. Gemeinde Rimsting, abgerufen am 9. Mai 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Rimsting in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  10. Aussichtsturm Ratzinger Höhe auf chiemsee-alpenland.de
  11. Rudolf-Meimberg-Stiftung auf der Website der Gemeinde Rimsting