August Stauda

Wiener Stadtfotograf und Dokumentarist

August Stauda (* 19. Juli 1861 in Schurz, Böhmen; † 8. Juli 1928 in Wien) war einer der führenden Wiener Architekturfotografen der sich als Stadtfotograf und Dokumentarist des „alten Wiens“ besonders profilierte.

August Stauda

Leben und Wirken Bearbeiten

 
Der Wiener Graben, fotografiert von August Stauda um 1890
 
1908: Innenhof der – damaligen – Neubaugasse 33 in Wien, später ein Sitz des Spielzeug-Herstellers Emil Pfeiffer;
Foto Stauda im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek

Stauda absolvierte zunächst eine Lehre als Kommis in Trautenau, arbeitete als solcher in Pilsen und kam 1882 nach zur Ableistung des Militärdienstes nach Wien. Hier lernte er das Handwerk der Fotografie bei seinem Onkel, dem Stadt- und Porträtfotograf Johann Evangelista Stauda[1] und eröffnete 1885 sein eigenes Atelier in der Schleifmühlgasse 5 im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden (an der heutigen Adresse der Galerie Kargl).[2] Ab 1913 war er ein beeideter Sachverständiger. Während des Ersten Weltkrieges musste er Konkurs anmelden. Stauda war verheiratet, blieb aber kinderlos.

Neben Landschaftsaufnahmen, hielt er – angeregt durch den Auftrag des Denkmal- und Heimatschützers Graf Karl Lanckoronski-Brzezie[3] – das „alte Wien“ in mehr als 3.000 Fotografien fest. Sein Interesse galt vor allem jenen Stadtteilen, die um die Jahrhundertwende erhebliche städtebauliche Veränderungen erfuhren, insbesondere Teilen des 2., 3. und 9. Bezirks. Während das damalige Erscheinungsbild der Innenstadt auch heute wiederzuerkennen ist, zeigen etwa die zeitgenössischen Bilder der Mariahilfer Straße oder der Neulerchenfelder Straße, wie die Zeitläufte auch die Stadt verändert haben.

Knapp dreitausend Negative und Abzüge seiner Bilder von Wien befinden sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.[4] Fast gleich groß ist der Bestand der Abzüge im Besitz des Wien Museums, das dem lange Zeit fast vergessenen Stadtfotografen 2006 eine umfassende Werkschau widmete.[5]

Weitere große Bestände von Stauda befinden sich in der grafischen Sammlung der Albertina, im Archiv der Bundespolizeidirektion Wien sowie im Historischen Museum der Stadt Krakau.[6] Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.[7]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: August Stauda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. J. E. Stauda (1853–1893) in Otto Hochreiter, Timm Starl, Lexikon zur österreichischen Fotografie, Bad Ischl 1983
  2. August Stauda in Otto Hochreiter, Timm Starl, Lexikon zur österreichischen Fotografie, Bad Ischl 1983, 93-209, 182
  3. Internetseite des Wien-Museums, „August Stauda (1861–1928)“, Stand 19. Oktober 2012 (Memento des Originals vom 21. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sammlung.wienmuseum.at
  4. August Stauda im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
  5. Wien-Museum – Wien war anders. August Stauda, Stadtfotograf um 1900@1@2Vorlage:Toter Link/www.wienmuseum.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Artikel von Anton Holzer in der Zeitschrift Fotogeschichte (H. 101, 2006)
  7. August Stauda in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at