Audrey Prieto

französische Ringerin

Audrey Prieto (* 13. Juni 1980 in Clermont-Ferrand) ist eine französische Ringerin. Sie wurde 2007 Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 59 kg Körpergewicht.

Audrey Prieto
Medaillenspiegel

Ringerin

Frankreich
Weltmeisterschaft
Gold 2007 Baku bis 59 kg
Bronze 2008 Tokio bis 72 kg
Europameisterschaft
Silber 2005 Warna bis 59 kg
Bronze 2006 Moskau bis 59 kg
Silber 2010 Baku bis 63 kg
Mittelmeer-Spiele
Bronze 2005 Almeria bis 59 kg

Werdegang Bearbeiten

Audrey Prieto, die zeitweise auch unter dem Namen Prieto-Bochaschwili startete, begann als Jugendliche 1996 in ihrer Heimatstadt Clermont-Ferrand mit dem Ringen. Sie ist spanisch-philippinischer Abstammung. Seit 2003 wurde bzw. wird sie von Nodar Bochaschwili und seit 2010 von Benoit Schuller trainiert. Jetzt gehört sie dem Sportclub US Metro Paris an und sie ist auf bei der Pariser Metro angestellt. Audrey Prieto ist 1,62 Meter groß.

Erstmals in Erscheinung trat sie im Jahre 1998, als sie bei der französischen Juniorenmeisterschaft in der Gewichtsklasse bis 58 kg den 3. Platz belegte. Französische Juniorenmeisterin wurde sie erstmals im Jahre 2000. In diesem Jahr startete sie auch bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Nantes kam sie dabei in der Gewichtsklasse bis 63 kg auf den 6. Platz.

Im Jahre 2002 gewann Audrey Prieto mit einem 3. Platz in der Gewichtsklasse bis 63 kg ihre erste Medaille bei einer französischen Meisterschaft der Damen. 2003 erfolgte dann der erste Titelgewinn bei einer französischen Meisterschaft. Weitere französische Meistertitel gewann sie in den Jahren 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010 und 2011. Dabei startete sie in nicht weniger als vier verschiedenen Gewichtsklassen (bis 55 kg, bis 59 kg, bis 63 kg und bis 72 kg).

Bei den Damen nahm Audrey Prieto im Jahre 2003 erstmals an einer internationalen Meisterschaft teil. Sie kam dabei bei der Europameisterschaft in Riga in der Gewichtsklasse bis 59 kg auf den 9. Platz. An den Olympischen Spielen 2004 in Athen, bei denen erstmals das Frauenringen in vier Gewichtsklassen auf dem Programm stand, konnte sie nicht teilnehmen, weil die Gewichtsklasse bis 59 kg, in der sie damals startete, nicht olympisch war. Sie war erst wieder bei der Europameisterschaft 2005 in Warna am Start und gewann dabei mit Siegen über Desislawa Ljubenowa aus Bulgarien und Julia Ratkewitsch aus Belarus bei einer Niederlage im Finale gegen Ida-Theres Nerell aus Schweden mit der Silbermedaille ihre erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft.

Der nächste Medaillengewinn gelang ihr bei der Europameisterschaft 2006 in Moskau, wo sie sich mit Siegen über Wiktorija Grigorjewa aus Lettland, Georgiana Narcisa Paic aus Rumänien und Cecilia Skoglund aus Schweden, bei einer Niederlage gegen Ljubow Michailowna Wolossowa aus Russland, eine Bronzemedaille erkämpfte. Bei den Weltmeisterschaften der Jahre 2005 und 2006 schnitt sie nicht so erfolgreich ab, denn sie verlor 2005 in Budapest gegen Ida-Theres Nerell und 2006 in Guangzhou gegen Ludmila Cristea aus Moldawien in der 2. bzw. in der 1. Runde, schied damit frühzeitig aus und kam nur auf die Plätze 12. bzw. 14.

Im Jahre 2007 war sie nur bei der Weltmeisterschaft in Baku in der Gewichtsklasse bis 59 kg am Start. Dabei gelang ihr der größte Erfolg in ihrer Ringer-Laufbahn, denn sie wurde mit Siegen über Sandra Roa Velandri, Kolumbien, Georgiana Narcisa Paic, Natalja Sinischin, Belarus und Stéphanie Groß, Deutschland, Weltmeisterin.

Im Jahre 2008 wollte Audrey Prieto unbedingt bei den Olympischen Spielen in Peking an den Start gehen. Sie musste dazu aber die Gewichtsklasse wechseln. Bereits im Jahre 2007 unternahm sie deshalb Versuche in die Gewichtsklasse bis 55 kg abzutrainiern, aber diese Radikalkur ging daneben, obwohl sie 2007 sogar französische Meisterin in dieser Gewichtsklasse vor der ehemaligen Weltmeisterin Anna Gomis wurde. Sie ging deshalb im Jahre 2008 den Weg eines anderen Extrems und nahm soviel an Gewicht zu, dass sie in der Gewichtsklasse bis 72 kg an den Start gehen konnte. Bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere ging sie bereits in dieser Gewichtsklasse an den Start, verlor dort aber bereits in der 1. Runde gegen Sumrud Gurbanhadschijewa aus Aserbaidschan und kam nur auf den 14. Platz. Danach gelang es ihr aber, sich bei den Turnieren in Edmonton, wo sie Dritte wurde und in Haparanda, wo sie den 2. Platz belegte, für die Spiele in Peking zu qualifizieren. In Peking unterlag sie aber bereits in der ersten Runde gegen Anita Schätzle aus Deutschland, schied aus und kam nur auf den 14. Platz.

Bei der nach den Olympischen Spielen stattfindenden Weltmeisterschaft in Tokio ging sie dann in der Gewichtsklasse bis 63 kg an den Start und gewann nach einer Niederlage im Halbfinale gegen Ljubow Michailowna Wolossowa aus Russland mit einem Sieg über Hanna Beljajewa aus Belarus sogar eine Bronzemedaille.

Bei der Europameisterschaft 2009 in Vilnius kam Audrey Prieto in der Gewichtsklasse bis 63 kg nach Siegen über Olga Butkewitsch aus Großbritannien und Laura Skujina aus Lettland und Niederlagen gegen Monika Ewa Michalik aus Polen und Stefanie Stüber aus Deutschland auf einen guten 5. Platz. Die vorläufig letzte Medaille in ihrer Karriere gewann sie dann bei der Europameisterschaft 2010 in Baku. Sie besiegte dort Karin Stingelin aus der Schweiz, Elina Wasewa aus Bulgarien und Hanna Beljajewa und verlor erst im Endkampf gegen Ljubow Michailowna Wolossow, womit sie Vize-Europameisterin wurde.

Sie nahm auch noch an der Weltmeisterschaft 2010 in Moskau, der Europameisterschaft 2011 in Dortmund, der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul und der Europameisterschaft 2012 in Belgrad teil, konnte sich dort aber nicht mehr in den Vorderfeldern platzieren. Im Jahre 2012 versuchte sie, sich in den Turnieren in Sofia, in Taiyuan/Volksrepublik China und Helsinki noch einmal für die Olympischen Spiele in London zu qualifizieren, was ihr aber nicht gelang.

Internationale Erfolge Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2000 6. Junioren-WM in Nantes bis 63 kg nach einem Sieg über Arya Manish, Indien und Niederlagen gegen Raia Valeriana Raitschewa, Bulgarien, Monika Ewa Michalik, Polen und Sara McMann, USA
2003 9. EM in Riga bis 59 kg nach Niederlagen gegen Maria Smoljakowa, Russland und Helena Allandi, Schweden und einem Sieg über Stefanie Stüber, Deutschland
2004 10. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 59 kg Siegerin: Helena Allandi vor Sabrina Esposito, Italien
2005 3. Klippan-Lady-Open bis 59 kg hinter Mio Nishimaki, Japan und Sally Roberts, USA
2005 2. EM in Warna bis 59 kg nach Siegen über Desislawa Ljubenowa, Bulgarien und Julia Ratkewitsch, Belarus und einer Niederlage gegen Ida-Theres Nerell, Schweden
2005 5. Welt-Cup in Clermont-Ferrand bis 59 kg hinter Ayako Shōda, Japan, Sally Roberts, Yoselin Roias Urbira, Venezuela und Natalja Sinischin, Ukraine
2005 3. Mittelmeer-Spiele in Almería bis 59 kg hinter Diletta Giampiccolo, Italien und Sebastiana Jiminez Valderrama, Spanien
2005 12. WM in Budapest bis 59 kg nach einem Sieg über Wiktorija Sagainowa, Russland und einer Niederlage gegen Ida-Theres Nerell
2006 4. „Dave-Schultz“-Memorial International in Colorado Springs bis 63 kg hinter Alaina Berube, Elena Piroschkowa und Erin Tomeo, alle USA
2006 3. EM in Moskau bis 59 kg nach einem Sieg über Wiktorija Grigorjewa, Lettland, einer Niederlage gegen Ljubow Michailowna Wolossowa, Russland und Siegen über Georgiana Narcisa Paic, Rumänien und Cecilia Skoglund, Schweden
2006 3. Großer Preis von Deutschland in Dormagen bis 63 kg hinter Nikola Hartmann-Dünser, Österreich und Helena Allandi
2006 3. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 63 kg hinter Stéphanie Groß, Deutschland und Hanna Beljajewa, Belarus
2006 3. Golden-Grand-Prix in Baku bis 59 kg hinter Ayako Shoda und Ida-Theres Nerell
2006 14. WM in Guangzhou bis 59 kg nach einer Niederlage gegen Ludmila Cristea, Moldawien
2007 15. Klippan-Lady-Open bis 55 kg Siegerin: Anna Gomis, Frankreich vor Sofia Poumpouridou, Griechenland
2007 10. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 55 kg Siegerin: Liu Chunhong, Volksrepublik China vor Anna Swyridowska, Polen
2007 1. WM in Baku bis 59 kg nach Siegen über Sandra Roa Velandri, Kolumbien, Georgiana Narcisa Paic, Natalja Sinischin und Stephanie Groß
2008 14. EM in Tampere bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Sumrud Gurbanhadschijewa, Aserbaidschan
2008 5. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 72 kg hinter Maider Unda Gonzales de Audicana, Spanien, Jaresmit Weffer, Venezuela, Marina Gastl, Österreich und Magdalena Pietrzyk, Polen
2008 3. Olympia-Qualifikations-Turnier in Edmonton bis 72 kg hinter Agnieszka Wieszczek, Polen und Rosangela Conceisao, Brasilien
2008 2. Olympia-Qualifikations-Turnier in Haparanda bis 72 kg hinter Amarachi Obiajunwa, Nigeria, vor Elena Diana Mudrag, Rumänien und Maria Louiza Vryoni, Griechenland
2008 14. OS in Peking bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Anita Schätzle, Deutschland
2008 3. WM in Tokio bis 63 kg nach Siegen über Nguyen Thi Tam, Vietnam, Olga Butkewitsch und Justine Bouchard, Kanada, einer Niederlage gegen Ljubow Michailowna Wolossowa und einem Sieg über Hanna Beljajaewa
2009 5. EM in Vilnius bis 63 kg nach Siegen über Olga Butkewitsch und Laura Skujina, Lettland und Niederlagen gegen Monika Ewa Michalik und Stefanie Stüber, Deutschland
2010 3. Klippan-Lady-Open bis 63 kg hinter Monika Ewa Michalik und Aljona Kartaschowa, Russland
2010 2. EM in Baku bis 63 kg nach Siegen über Karin Stingelin, Schweiz, Elina Wasewa, Bulgarien und Hanna Beljajewa und einer Niederlage gegen Ljubow Michailowna Wolossowa
2010 10. Golden-Grand-Prix in Baku bis 63 kg Siegerin: Monika Ewa Michalik vor Otschirbatyn Nasanburmaa, Mongolei
2010 22. WM in Moskau bis 63 kg nach einer Niederlage gegen Gosal Sutowa, Aserbaidschan
2011 8. Welt-Cup in Liévin bis 63 kg Siegerin: Kaori Icho, Japan vor Justine Bouchard
2011 10. EM in Dortmund bis 63 kg nach einem Sieg über Jenny Aardalen, Norwegen und Niederlagen gegen Taybe Yusein, Bulgarien und Inna Traschukowa, Russland
2011 1. Großer Preis von Deutschland in Dormagen bis 63 kg vor Monika Ewa Michalik, Yvonne Englich-Hees, Deutschland und Justine Bouchard
2011 2. Poland-Open in Tarnowo Podgorne bis 63 kg hinter Anastassija Brattschikowa, Russland, vor Danielle Lappage, Kanada und Natalja Smirnowa, Russland
2011 9. WM in Istanbul bis 63 kg nach einem Sieg über Niclette Yamani Mbele, COD, einer Niederlage gegen Marianna Sastin, Ungarn, einem Sieg über Navjot Kaur, Indien und einer Niederlage gegen Kim Ran-Mi, Nordkorea
2012 5. Golden-Grand-Prix in Klippan bis 63 kg hinter Henna Johansson, Schweden, Monika Ewa Michalik, Erin Clodgo, USA und Natalja Smirnowa
2012 9. EM in Belgrad bis 63 kg Siegerin: Julija Ostaptschuk, Ukraine vor Natalja Smirnowa
2012 7. Olympia-Qualifikations-Turnier in Sofia bis 63 kg Siegerin: Julija Ostaptschuk vor Ljubow Michailowna Wolossowa
2012 5. Olympia-Qualifikations-Turnier in Taiyuan/China bis 63 kg Siegerin: Henna Johansson vor Elif Jale Yeşilırmak, Türkei
2012 13. Olympia-Qualifikations-Turnier in Helsinki bis 63 kg Siegerin: Monika Ewa Michalik vor Anastasija Grigorjeva und Aline Focken, Deutschland

Französische Meisterschaften Bearbeiten

Audrey Prieto wurde 2000 französische Juniorenmeisterin und in den Jahren 2003, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010 und 2011 französische Meisterin bei den Damen (Gewichtsklassen: bis 55 kg, bis 59 kg, bis 63 kg und bis 72 kg).

Erläuterungen Bearbeiten

  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft

Literatur Bearbeiten

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website „www.fflutte.com“

Weblinks Bearbeiten