Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland

Teilgebiet der deutschen Bundespolitik

Die Bundesrepublik Deutschland verfolgt außenpolitisch Interessen und Ziele, die sich aus geografischen, historischen, kulturellen und weltpolitischen Gegebenheiten ableiten. In den ersten zwei Jahrzehnten des Bestehens der Bundesrepublik war die Außenpolitik der Regierung in Bonn ganz auf die Wiedererlangung der Souveränität und die staatliche Einheit ausgerichtet, indem alle zur Erfüllung des Wiedervereinigungsgebots erforderlichen Regelungen getroffen wurden; dies stand in Spannung zum politischen Willen der Deutschen Demokratischen Republik und der Besatzungsmacht Sowjetunion. Dem Erreichen dieses Ziels ordnete die Bundesregierung alle anderen Interessen unter, auch die Integration in die EWG und die NATO sind letztlich als Mittel zum Erreichen der Wiedervereinigung anzusehen.[1]

Staaten, in denen Deutschland eine Botschaft errichtet hat (blau)

Erst nachdem sich in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre in Bonn die Einsicht durchsetzte, dass die Vereinigung mit der DDR allenfalls langfristig zu erreichen sei und die Bundesrepublik mit den Ostverträgen in den Jahren 1970 bis 1973 die interalliierten Grenzziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg ausdrücklich als rechtlich verbindlich sowie deren Unverletzlichkeit bestätigte,[2] konnte die Außenpolitik der Bundesrepublik neue Prioritäten setzen. Hierzu gehörten in erster Linie das weitere Vorantreiben der europäischen Integration und die Förderung außenwirtschaftlicher Interessen, später aber auch Ziele wie die weltweite Durchsetzung der Menschenrechte und der Umweltschutz.[3]

Seit 1990 bemüht sich die deutsche Außenpolitik verstärkt darum, in multilateralen Entscheidungsprozessen wie denen der Vereinten Nationen, der OSZE, der Europäischen Union und den G 20 einen ihrem Finanzierungsanteil an diesen Organisationen entsprechenden politischen Einfluss zu gewinnen. Daneben wurde das Instrumentarium der deutschen Außenpolitik seit dem Ende der 1990er Jahre durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr erweitert.

Die Außenpolitik wurde und wird erheblich geprägt durch die jeweiligen Außenminister der jeweiligen Regierungskoalitionen (1949–1966: Schwarz-Gelb; 1966–1969: Große Koalition; 1969–1982: Sozialliberale Koalition; 1982–1998: Schwarz-Gelb; 1998–2005: Rot-Grün; 2005–2009: Große Koalition; 2009–2013: Schwarz-Gelb; 2013–2021: Große Koalition; ab 2021: Ampelkoalition). Der Außenminister gehörte meist der kleineren Koalitionspartei an und war seit 1966 in der Regel Vizekanzler.

Normative Vorgaben für die deutsche Außenpolitik Bearbeiten

Vorgaben des Grundgesetzes Bearbeiten

Wahrung des Friedens und Verbot eines Angriffskrieges Bearbeiten

Das deutsche Grundgesetz äußert sich an gleich vier unterschiedlichen Stellen zur Wahrung des Friedens. Schon in der Präambel heißt es, das deutsche Volk sei vom Willen beseelt, „dem Frieden der Welt zu dienen“. Gleich darauf in Art. 1 GG Abs. 2 wird weiter ausgeführt, dass die Menschenrechte als Grundlage des Friedens gelten sollen. Nach Art. 26 Abs. 1 Satz 1 GG sind Handlungen verfassungswidrig, „die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten“. Als vierte Stelle des Grundgesetzes ist Art. 24 Abs. 2 GG zu nennen, der es der Bundesrepublik erlaubt, einem System der kollektiven Sicherheit beizutreten, wenn dieses der „Wahrung des Friedens“ dient, um „eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeizuführen und zu sichern“.[4]

Für den Beitritt zu einem solchen System gilt, dass die Mitgliedschaft der Bundesrepublik Deutschland in der UNO als einem System kollektiver Sicherheit offensichtlich problemlos mit Art. 24 Abs. 2 GG übereinstimmt. Allerdings sind selbst die Mitgliedschaften in NATO und WEU als Systemen der kollektiven Verteidigung darin eingeschlossen, denn die dort enthaltenen Grundsätze sind auch dann erfüllt, wenn sich die Bündnisse strikt auf die Friedenswahrung verpflichten. Nach der Staatsrechtslehre ist das übereinstimmend bei NATO und WEU der Fall.[5]

Bereitschaft zu kooperativem Internationalismus Bearbeiten

Das Grundgesetz erläutert ebenfalls schon in der Präambel, dass das deutsche Volk seinen Willen zum Ausdruck bringe, „als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen“. Art. 24 GG ermöglicht darüber hinaus die Möglichkeit, Hoheitsrechte auf zwischenstaatliche Einrichtungen zu übertragen. Absatz 3 stellt sogar die Aufforderung dar, einem System der internationalen Streitschlichtung beizutreten. Damit regt das Grundgesetz also aktiv zur internationalen Einbindung der Bundesrepublik an.

Achtung und Verwirklichung der Menschenrechte Bearbeiten

Nach Art. 1 GG bekennt sich das deutsche Volk zur Wahrung der Menschenrechte als einer der Grundlagen des Friedens. Da Frieden nach dem Grundgesetz nach herrschender Meinung nur die Abwesenheit von Krieg bedeutet und nicht etwa einer breiteren Definition von z. B. sozialem Frieden hat, kann Art. 1 GG als Aufforderung interpretiert werden, die Menschenrechte nicht nur innerstaatlich umzusetzen, sondern auch nach außen hin zu fördern.[6]

Völkerrechtliche Verpflichtungen Bearbeiten

Deutschland unterwirft sich nach Art. 25 GG dem Völkerrecht. Dabei ist bemerkenswert, dass die Bundesrepublik das Völkerrecht auch als unmittelbar im internen Rechtsraum anerkennt und nicht etwa von einer Dualität von nationalem und Völkerrecht ausgeht, wie es andere Staaten tun.

Des Weiteren verzichtet die Bundesrepublik auf atomare, biologisch und chemische Waffen (ABC-Waffen). Im Zuge des Beitritts zur NATO und zur WEU war es Konrad Adenauers eigene Entscheidung, freiwillig auf ABC-Waffen zu verzichten.[7] Allerdings bezog sich dieser Verzicht zunächst nur auf die Herstellung dieser Art von Waffen innerhalb der Bundesrepublik. Erst später mit der Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags im Jahr 1969 galt der Verzicht auch für den Besitz und die Verfügungsgewalt über Nuklearwaffen. Mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag im Zuge der Wiedervereinigung bestätigte die Bundesrepublik diesen Verzicht.

Institutionen und Akteure der deutschen Außenpolitik Bearbeiten

Bundesregierung Bearbeiten

Innerhalb der Bundesregierung sind das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und das Bundesministerium der Verteidigung primär außenpolitisch tätig. Da es allerdings heute kaum noch Politikbereiche gibt, in denen keine internationale Abstimmung stattfindet, haben praktisch auch alle anderen Bundesministerien außenpolitische Kontakte. Die Geschäftsordnung der Bundesregierung (GOBReg) weist dem Auswärtigen Amt hierbei aber eine koordinierende Funktion zu. Nach § 11 GOBReg dürfen andere Ministerien ausländische Gäste nur nach Rücksprache mit dem Auswärtigen Amt empfangen und internationale Verhandlungen nur mit Zustimmung des Amtes führen. Zudem ist das Bundeskanzleramt über seine entsprechenden Spiegelreferate stets über die außenpolitischen Aktivitäten der einzelnen Ressorts informiert und kann koordinierend wirksam werden.

Deutscher Bundestag Bearbeiten

Dem Deutschen Bundestag kommt vor allem die Rolle eines Kontrolleurs der Außenpolitik der Bundesregierung zu. Diese Kontrolle findet zuallererst in den entsprechenden Fachausschüssen, allen voran dem Auswärtigen Ausschuss statt. Nach Art. 59 GG ist eine Zustimmung des Bundestags zu internationalen Verträgen notwendig, daran muss auch der Bundesrat beteiligt werden, sofern ein Vertrag Zuständigkeiten der Länder berührt.

Nichtregierungsorganisationen Bearbeiten

In Deutschland beschäftigen sich eine ganze Reihe von Nichtregierungsorganisationen auf verschiedenste Weise mit Themen der Außenpolitik und den auswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik. Bei diesen Organisationen kann es sich um reine Think Tanks wie die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Lobbying-Gruppen für spezielle Themen wie Amnesty International oder Organisationen zur Förderung der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und anderen Staaten (z. B. die Atlantik-Brücke) handeln. Die Arbeitsmethoden und die Ressourcen der Organisationen sind höchst unterschiedlich, den meisten ist aber gemein, dass sie versuchen, den politischen Entscheidungsträgern im Bereich der auswärtigen Politik alternative Informationsquellen zur Verfügung zu stellen und bemüht sind, die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen.[8]

Geschichte Bearbeiten

Westintegration Bearbeiten

Die ersten Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren vom Verlust der Souveränität und Staatlichkeit bestimmt, aus der sich als einziger Ausweg die Kooperation mit den Alliierten anbot. Zur Bekämpfung der Not leisteten die Amerikaner im Rahmen des Marshallplans ab 1947 Aufbauhilfe für die Kohle- und Stahlindustrie. Nach der von den Amerikanern vorbereiteten Währungsreform 1948 konnte der Wiederaufbau beginnen. 1948 drängte die Londoner Sechsmächtekonferenz auf die Gründung eines westdeutschen Staates. Vom Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 dauerte die Berlin-Blockade durch die sowjetische Besatzungsmacht, gegen die von den Westmächten eine Luftbrücke eingerichtet wurde, um die Bevölkerung der Stadt mit Lebensmitteln und Kohle zu versorgen. Nachdem die Westalliierten die Deutschen aufgefordert hatten, eine Verfassung zu konzipieren, tagten zunächst in der Rittersturz-Konferenz die Ministerpräsidenten der Länder in der Trizone und dann der Verfassungskonvent. Infolgedessen wurde 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet.

Der westliche Teil Deutschlands wurde dafür staatsrechtlich neu organisiert, im Grundgesetz vom 23. Mai 1949 ein Entscheidungsspielraum für nationale Politik gewonnen und bei der Gründung der NATO am 4. April 1949 in Washington eine deutsche Teilnahme diskutiert. Zudem wurden aus den ausländischen Militärgouverneuren Hochkommissare. Im Rahmen der Abkommen wurde am 21. September 1949 das Besatzungsstatut zur Kontrolle über Abrüstung, Entmilitarisierung, Außenpolitik, Außenhandel, Devisenverkehr und Anwendung des Grundgesetzes veröffentlicht. Im Petersberger Abkommen am 22. November 1949 behielten sich die Alliierten konsularische Beziehungen, Demontagen und Entscheidungen über den Beitritt Deutschlands zu Internationalen Organisationen vor.[9] Am 24. Oktober 1950 schlug Frankreich eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft vor, um den Aufbau einer deutschen Armee zu verhindern, konnte sich aber nicht durchsetzen. So entstand im Oktober desselben Jahres die Dienststelle Blank im Bundeskanzleramt zur Vorbereitung der Wiederbewaffnung. Das Amt des Außenministers übernimmt am 15. März 1951 der amtierende Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Nur einen Monat danach, am 18. April 1951, wurde die EGKS Basis für die Grundstoffindustrie (Montanunion); die internationale Kontrolle über das Ruhrgebiet wurde aufgehoben. Ebenfalls 1951 wurde der Bundesgrenzschutz geschaffen, aus dem 1956 die Hälfte der Beamten in die Bundeswehr eintrat. Im Jahre 1952 werden vor allem Folgen des Zweiten Weltkrieges bearbeitet: So sah das Luxemburger Abkommen mit Israel vom 10. September 3 Milliarden DM für die Eingliederung von 500.000 Flüchtlingen vor; Adenauer sah in diesen Vereinbarungen eine Verbesserung der moralischen Position Deutschlands in der Welt. Schließlich wurden die internationalen Beziehungen durch die Mitgliedschaft in der UNHCR und eine eigene Mission bei den Vereinten Nationen in New York vorangetrieben. Unterstützt wurde dies durch das Londoner Schuldenabkommen vom 27. Februar 1953, das die Voraussetzung für die deutsche Kreditwürdigkeit und somit für internationale Geschäfte und Außenhandel schuf.

Souveränität und Hallstein-Doktrin Bearbeiten

Den Status als besetztes Land konnte die Bundesrepublik mit dem Beitritt zur NATO im selben Jahr 1955 ablegen. Dabei wurden aus den alliierten Hochkommissaren Botschafter verbündeter Staaten und im Folgejahr 1956 die Bundeswehr als Armee innerhalb der NATO gegründet.

1957 unterzeichnete die Bundesrepublik zusammen mit Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten die Römischen Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), aus der später die Europäische Union hervorgehen sollte.

In den Jahren 1957 und 1961 gründete die Bundesrepublik zwei Organisationen zur Unterstützung von bedürftigen Gruppierungen, den zwölf Millionen Flüchtlinge vertretenden Bund der Vertriebenen und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, um sein praktisches Engagement in der Welt zu zeigen.

Auch nach Osten wurden Beziehungen angestrebt. So war Adenauer Anfang September 1955 zu Besuch in Moskau, um mit der UdSSR diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Hierbei wurde vor allem um die Freilassung und „Heimkehr der Zehntausend“ verhandelt; man beschäftigte sich mit der Repatriierung von 2 der 3,3 Mio. deutschen Kriegsgefangenen. Der Weg zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den übrigen Ostblockstaaten wurde indes durch das Dogma der Hallstein-Doktrin versperrt.

Mit der gegen starke Widerstände vorangetriebenen deutsch-französischen Aussöhnung und der im Élysée-Vertrag vom 22. Januar 1963 vereinbarten Partnerschaft verschaffte Konrad Adenauer der deutschen Außenpolitik ein zweites Standbein zwecks Ausgleich der seit dem Mauerbau empfundenen Ungleichgewichte in der transatlantischen Beziehung. Das Unverständnis des zweiten Kanzlers Ludwig Erhard gegenüber dieser Konstruktion führte nach dem Rücktritt Adenauers zum Streit zwischen den so genannten Atlantikern und Gaullisten.

Von der Ostpolitik zur Wiedervereinigung Bearbeiten

Nachdem die Hallstein-Doktrin von der Großen Koalition stillschweigend aufgegeben worden war, war der nächste Schritt ab 1969 der Ausgleich mit Polen, der Tschechoslowakei und anderen Ländern im Machtbereich der UdSSR. Durch die Ostverträge mit der UdSSR (12. August 1970) und Polen (7. Dezember 1970) wurden wichtige Abkommen zum Verhältnis mit den ehemals besetzten Nachbarländern geschlossen.

Die auf diese Weise entstandenen Spielräume im europäischen Dialog wurden anschließend genutzt, um die Beziehung mit der Deutschen Demokratischen Republik auf eine neue Grundlage zu stellen. Zunächst wurde am 3. September 1971 das Vier-Mächte-Abkommen über Deutschland und Berlin geschlossen, das den Status Berlins klären sollte, dann am 21. Dezember 1972 der Grundlagenvertrag, der der DDR einen Transitverkehr für West-Berlin garantierte.

Die Jahre 1973 und 1975 waren dann vornehmlich wieder den anderen internationalen Beziehungen gewidmet. So war die Bundesrepublik am 3. Juli 1973 bei der Eröffnung der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki präsent und konnte am 18. September desselben Jahres zusammen mit der DDR die UN-Vollmitgliedschaft erwirken. Die Schlussakte von Helsinki vom 1. August 1975 eröffnete schließlich auch der bundesdeutschen Außenpolitik größere Spielräume, um gutnachbarliche Beziehungen mit den osteuropäischen Staaten anzustreben und so die vorhandenen Widerstände gegen eine Wiedervereinigung Deutschlands abzubauen.

Situation seit 1989/1990 Bearbeiten

 
Auswärtiges Amt, Berlin

Die Wiedererlangung der vollen Souveränität durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag und die damit verbundene Wiedervereinigung Deutschlands – zum 3. Oktober 1990 ist das Wiedervereinigungsgebot als erfüllt angesehen und zusammen mit Art. 23 GG a.F. aus dem Grundgesetz gestrichen worden – markierten den Anfang eines erneuten Wandels in der deutschen Außenpolitik. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Ende des bipolaren Machtgefüges in der Welt war Deutschland nun auch nicht mehr existentiell bedroht. Es folgten unter den Kanzlern Helmut Kohl und Gerhard Schröder sowohl eine Anpassung der Ziele deutscher Außenpolitik an eine veränderte weltpolitische Lage als auch Schritte, die eine deutliche Abkehr von alten Prinzipien darstellten.

In der Frage der europäischen Einigung wurde der auch schon vor der Wende aufgenommene Kurs beibehalten und an vielen Stellen verstärkt. So etablierte sich Deutschland als klarer Befürworter der EU-Ost-Erweiterung und ergriff immer öfter Partei für die osteuropäischen Staaten wie auch für Russland, was freilich auf die sehr freundschaftlichen Verhältnisse Jelzin/Kohl und Putin/Schröder zurückzuführen war. Weitere Eckpfeiler der EU-Politik nach der Wiedervereinigung waren die Einführung des Euro als gemeinsames Zahlungsmittel (ab 1. Januar 2002) und die Erstellung einer EU-Verfassung. Im Hinblick auf die letzten Jahre lässt sich feststellen, dass die Außenpolitik der deutschen Bundesregierung in EU-Fragen überwiegend mehr zur EU-Innenpolitik geworden ist, da die Europäische Union immer dichter in die Außenpolitik ihrer Mitgliedsländer eingreift und auch die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik immer stärker betrieben wird.

Ein Novum in der Außenpolitik seit 1945 war jedoch in jedem Fall die Abkehr von der „Scheckbuch-Diplomatie“, also der bloßen finanziellen Unterstützung militärischer Konflikte wie im Zweiten Golf-Krieg. Man spricht in diesem Bezug auch von einem Wandel Deutschlands vom Sicherheitsimporteur zum Sicherheitsexporteur. Obwohl im genannten Golfkrieg noch Parolen wie „Kein Blut für Öl“ die scheinbar einhellige Meinung charakterisierten, nahm Mitte 1993 die Bundeswehr das erste Mal an einem sogenannten „out-of-area“-Einsatz in Somalia teil und beschloss so, sich von einer Verteidigungsarmee zu einer internationalen Eingreiftruppe zu wandeln. 1999 wurde ein weiterer Schritt getan, als sich die Bundeswehr an Luftangriffen auf Serbien beteiligte. Dies stellte einen Präventivschlag zur Abwehr einer humanitären Katastrophe im Kosovo dar und war völkerrechtlich hart umstritten. Auch nach dem 11. September 2001 beteiligten sich die Deutschen an der „Operation Enduring Freedom“ in Afghanistan, nachdem zuvor die NATO das erste Mal in ihrer Geschichte den Bündnisfall ausgerufen hatte. Heute stehen alle Parteien (mit Ausnahme der Linken) hinter den Auslandseinsätzen der Bundeswehr; im Vorfeld einer solchen Maßnahme diskutierten die Ausschüsse teils heftig, bis letzten Endes die notwendige Zustimmung des Bundestages vorlag.

Eine Kursänderung der deutschen Außenpolitik zeigte sich auch in der Abkühlung der transatlantischen Beziehungen im Vergleich zu den Zeiten des Kalten Kriegs. Schon während der Amtszeit von Helmut Kohl wurde vermehrt auf deutsche Kritikpunkte wie die Anwendung der Todesstrafe oder die Nicht-Teilnahme am Kyoto-Protokoll zum Umweltschutz hingewiesen. Einen absoluten Tiefpunkt erlebte das deutsch-amerikanische Verhältnis während des Irak-Konflikts 2002–2003, als Bundeskanzler Schröder schon Mitte 2002 einer militärischen Intervention vielleicht auch aus wahltaktischen Gründen eine absolute Absage erteilte und somit einer Entscheidung des UN-Sicherheitsrates und der UN-Vollversammlung blind vorausgriff. In dieser Situation stellte die deutsch-französische Partnerschaft einmal mehr ihre Bedeutung als zweites Standbein der deutschen Außenpolitik unter Beweis.

Noch unter Schröder und seit 2005 unter Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das transatlantische Verhältnis wieder eine Aufhellung erlebt, speziell seitdem nach den Präsidentschaftswahlen 2008 Barack Obama US-Präsident wurde.

Eine Eintrübung des transatlantischen Verhältnisses fand wiederum in Folge der NSA-Affäre 2013 statt.

Die deutsch-russischen Beziehungen änderten sich abrupt mit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022.

Multilaterales Engagement Bearbeiten

Deutschland ist Mitglied vieler internationaler Organisationen. Die Bundesrepublik unterstützt diese Organisationen nicht nur finanziell, sondern beteiligt sich auch aktiv an der Erarbeitung ihrer Strategien, der Gestaltung ihrer Programme und an der Umsetzung ihrer Ziele.

UN-Mitgliedschaft Bearbeiten

Die Bundesrepublik Deutschland wurde am 18. September 1973 als Vollmitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen.

Zuvor hatte die Bundesrepublik 1950 zunächst die Vollmitgliedschaft der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und in den folgenden Jahren aller weiterer Sonderorganisationen erworben. Seit dem 3. Oktober 1990 übt das vereinigte Deutschland unter der Bezeichnung „Deutschland“ die Mitgliedschaft in der Weltorganisation und dem gesamten „System der Vereinten Nationen“ aus. Heute strebt die Bundesrepublik einen ständigen Sitz in einem zu reformierenden Weltsicherheitsrat an.[10]

2019 und 2020 war Deutschland zum sechsten Mal als nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Im Juli 2020 führte Deutschland nach April 2019 erneut den Vorsitz im wichtigsten Gremium der UN. Neben der Befassung mit aktuellen Krisen in Syrien, Jemen und Libyen setzte Deutschland eigene Schwerpunkte: die Themen globale Gesundheit, Klima und Sicherheit, Menschenrechte und sexualisierte Gewalt in Konflikten aber auch die Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie standen auf der Agenda.

Bilaterale Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten

Afrika Bearbeiten

Staat Beginn der offiziellen Beziehungen Anmerkungen Karte
Agypten  Ägypten
 
Lage von Deutschland und Ägypten
Algerien  Algerien
 
Lage von Deutschland und Algerien
Angola  Angola
 
Lage von Deutschland und Angola
Äquatorialguinea  Äquatorialguinea
 
Lage von Deutschland und Äquatorial-Guinea
Athiopien  Äthiopien 1905
 
Lage von Deutschland und Äthiopien
Benin  Benin
 
Lage von Deutschland und Benin
Botswana  Botswana
 
Lage von Deutschland und Botswana
Burkina Faso  Burkina Faso
 
Lage von Deutschland und Burkina Faso
Burundi  Burundi
 
Lage von Deutschland und Burundi
Dschibuti  Dschibuti
 
Lage von Deutschland und Dschibuti
Elfenbeinküste  Elfenbeinküste
 
Lage von Deutschland und der Elfenbeinküste
Eritrea  Eritrea
 
Lage von Deutschland und Eritrea
Eswatini  Eswatini
 
Lage von Deutschland und Eswatini
Gabun  Gabun
 
Lage von Deutschland und Gabun
Gambia  Gambia
 
Lage von Deutschland und Gambia
Ghana  Ghana
 
Lage von Deutschland und Ghana
Guinea-a  Guinea
 
Lage von Deutschland und Guinea
Guinea-Bissau  Guinea-Bissau
 
Lage von Deutschland und Guinea-Bissau
Kamerun  Kamerun
 
Lage von Deutschland und Kamerun
Kap Verde  Kap Verde
 
Lage von Deutschland und Kap Verde
Kenia  Kenia
 
Lage von Deutschland und Kenia
Komoren  Komoren
 
Lage von Deutschland und der Komoren
Kongo Demokratische Republik  Demokratische Republik Kongo
 
Lage von Deutschland und der Demokratischen Republik Kongo
Kongo Republik  Republik Kongo
 
Lage von Deutschland und der Republik Kongo
Lesotho  Lesotho
 
Lage von Deutschland und Lesotho
Liberia  Liberia
 
Lage von Deutschland und Liberia
Libyen  Libyen
 
Lage von Deutschland und Libyen
Madagaskar  Madagaskar
 
Lage von Deutschland und Madagaskar
Malawi  Malawi
 
Lage von Deutschland und Malawi
Mali  Mali
 
Lage von Deutschland und Mali
Marokko  Marokko
 
Lage von Deutschland und Marokko
Mauretanien  Mauretanien
 
Lage von Deutschland und Mauretanien
Mauritius  Mauritius
 
Lage von Deutschland und Mauritius
Mosambik  Mosambik
 
Lage von Deutschland und Mosambik
Namibia  Namibia
 
Lage von Deutschland und Namibia
Niger  Niger
 
Lage von Deutschland und Niger
Nigeria  Nigeria
 
Lage von Deutschland und Nigeria
Ruanda  Ruanda
 
Lage von Deutschland und Ruanda
Sambia  Sambia
 
Lage von Deutschland und Sambia
Sao Tome und Principe  São Tomé und Príncipe
 
Lage von Deutschland und São Tomé und Príncipe
Senegal  Senegal
 
Lage von Deutschland und Senegal
Seychellen  Seychellen
 
Lage von Deutschland und der Seychellen
Sierra Leone  Sierra Leone
 
Lage von Deutschland und Sierra Leone
Simbabwe  Simbabwe
 
Lage von Deutschland und Simbabwe
Somalia  Somalia
 
Lage von Deutschland und Somalia
Sudafrika  Südafrika
 
Lage von Deutschland und Südafrika
Sudan  Sudan
 
Lage von Deutschland und Sudan
Sudsudan  Südsudan
 
Lage von Deutschland und Südsudan
Tansania  Tansania
 
Lage von Deutschland und Tansania
Togo  Togo
 
Lage von Deutschland und Togo
Tschad  Tschad
 
Lage von Deutschland und Tschad
Tunesien  Tunesien
 
Lage von Deutschland und Tunesien
Uganda  Uganda
 
Lage von Deutschland und Uganda
Zentralafrikanische Republik  Zentralafrikanische Republik
 
Lage von Deutschland und der Zentralafrikanischen Republik

Amerika Bearbeiten

Staat Beginn der offiziellen Beziehungen Anmerkungen Karte
Antigua und Barbuda  Antigua und Barbuda
 
Lage von Deutschland und Antigua und Barbuda
Argentinien  Argentinien
 
Lage von Deutschland und Argentinien
Bahamas  Bahamas
 
Lage von Deutschland und der Bahamas
Barbados  Barbados
 
Lage von Deutschland und Barbados
Belize  Belize
 
Lage von Deutschland und Belize
Bolivien  Bolivien
 
Lage von Deutschland und Bolivien
Brasilien  Brasilien
 
Lage von Deutschland und Brasilien
Chile  Chile
 
Lage von Deutschland und Chile
Costa Rica  Costa Rica
 
Lage von Deutschland und Costa Rica
Dominica  Dominica
 
Lage von Deutschland und Dominica
Dominikanische Republik  Dominikanische Republik
 
Lage von Deutschland und der Dominikanischen Republik
Ecuador  Ecuador
 
Lage von Deutschland und Ecuador
El Salvador  El Salvador
 
Lage von Deutschland und El Salvador
Grenada  Grenada
 
Lage von Deutschland und Grenada
Guatemala  Guatemala
 
Lage von Deutschland und Guatemala
Guyana  Guyana
 
Lage von Deutschland und Guyana
Haiti  Haiti
 
Lage von Deutschland und Haiti
Honduras  Honduras
 
Lage von Deutschland und Honduras
Jamaika  Jamaika
 
Lage von Deutschland und Jamaika
Kanada  Kanada
 
Lage von Deutschland und Kanada
Kolumbien  Kolumbien
 
Lage von Deutschland und Kolumbien
Kuba  Kuba
  • Kuba unterhält eine Botschaft in Berlin
  • Deutschland betreibt eine Botschaft in Havanna
  • Außenminister Steinmeier öffnet neue Perspektiven für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) in Havanna im Jahr 2015[11]
 
Lage von Deutschland und Kuba
Mexiko  Mexiko
 
Lage von Deutschland und Mexiko
Nicaragua  Nicaragua
 
Lage von Deutschland und Nicaragua
Panama  Panama 1951
 
Lage von Deutschland und Panama
Paraguay  Paraguay
 
Lage von Deutschland und Paraguay
Peru  Peru
 
Lage von Deutschland und Peru
Saint Kitts Nevis  St. Kitts und Nevis
 
Lage von Deutschland und St. Kitts und Ne­vis
Saint Lucia  St. Lucia
 
Lage von Deutschland und St. Lucia
Saint Vincent Grenadinen  St. Vincent und die Grenadinen
 
Lage von Deutschland und St. Vincent und die Grenadinen
Suriname  Suriname
 
Lage von Deutschland und Suriname
Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago
 
Lage von Deutschland und Trinidad und Tobago
Uruguay  Uruguay
 
Lage von Deutschland und Uruguay
Venezuela  Venezuela
 
Lage von Deutschland und Venezuela
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
 
Lage von Deutschland und den Vereinigten Staaten

Asien Bearbeiten

Staat Beginn der offiziellen Beziehungen Anmerkungen Karte
Afghanistan  Afghanistan
 
Lage von Deutschland und Afghanistan
Armenien  Armenien
 
Lage von Deutschland und Armenien
Aserbaidschan  Aserbaidschan
 
Lage von Deutschland und Aserbaidschan
Bahrain  Bahrain
 
Lage von Deutschland und Bahrain
Bangladesch  Bangladesch
 
Lage von Deutschland und Bangladesch
Bhutan  Bhutan
 
Lage von Deutschland und Bhutan
Brunei  Brunei
 
Lage von Deutschland und Brunei
China Volksrepublik  Volksrepublik China
 
Lage von Deutschland und China
Georgien  Georgien
 
Lage von Deutschland und Georgien
Indien  Indien
 
Lage von Deutschland und Indien
Indonesien  Indonesien
 
Lage von Deutschland und Indonesien
Irak  Irak
 
Lage von Deutschland und dem Irak
Iran  Iran
 
Lage von Deutschland und Iran
Israel  Israel
 
Lage von Deutschland und Israel
Japan  Japan
 
Lage von Deutschland und Japan
Jemen  Jemen
 
Lage von Deutschland und Jemen
Jordanien  Jordanien
 
Lage von Deutschland und Jordanien
Kambodscha  Kambodscha
 
Lage von Deutschland und Kambodscha
Kasachstan  Kasachstan
 
Lage von Deutschland und Kasachstan
Katar  Katar
 
Lage von Deutschland und Katar
Kirgisistan  Kirgisistan
 
Lage von Deutschland und Kirgisistan
Kuwait  Kuwait
 
Lage von Deutschland und Kuwait
Laos  Laos
 
Lage von Deutschland und Laos
Libanon  Libanon
 
Lage von Deutschland und Libanon
Malaysia  Malaysia
 
Lage von Deutschland und Malaysia
Malediven  Malediven
 
Lage von Deutschland und der Malediven
Mongolei  Mongolei
 
Lage von Deutschland und der Mongolei
Myanmar  Myanmar
 
Lage von Deutschland und Myanmar
Korea Nord  Nordkorea 2001
 
Lage von Deutschland und Nordkorea
Oman  Oman
 
Lage von Deutschland und Oman
Osttimor  Osttimor
 
Lage von Deutschland und Osttimor
Pakistan  Pakistan
 
Lage von Deutschland und Pakistan
Philippinen  Philippinen
 
Lage von Deutschland und der Philippinen
Russland  Russland
 
Lage von Deutschland und Russland
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien
 
Lage von Deutschland und Saudi-Arabien
Singapur  Singapur
 
Lage von Deutschland und Singapur
Sri Lanka  Sri Lanka
 
Lage von Deutschland und Sri Lanka
Korea Sud  Südkorea
 
Lage von Deutschland und Südkorea
Syrien  Syrien
 
Lage von Deutschland und Syrien
Tadschikistan  Tadschikistan
 
Lage von Deutschland und Tadschikistan
Thailand  Thailand
 
Lage von Deutschland und Thailand
Turkei  Türkei
 
Lage von Deutschland und der Türkei
Turkmenistan  Turkmenistan
 
Lage von Deutschland und Turkmenistan
Usbekistan  Usbekistan
 
Lage von Deutschland und Usbekistan
Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate
 
Lage von Deutschland und der Vereinigten Arabischen Emirate
Vietnam  Vietnam 23. September 1975[12]
 
Lage von Deutschland und Vietnam
Zypern Republik  Zypern
 
Lage von Deutschland und Zypern

Australien und Ozeanien Bearbeiten

Staat Beginn der offiziellen Beziehungen Anmerkungen Karte
Australien  Australien 28. Januar 1952
 
Lage von Deutschland und Australien
Cookinseln  Cookinseln 11. September 2001
 
Lage von Deutschland und der Cookinseln
Fidschi  Fidschi 1. August 1973
 
Lage von Deutschland und Fidschi
Kiribati  Kiribati 1. Juli 1980
 
Lage von Deutschland und Kiribati
Marshallinseln  Marshallinseln 23. September 1991
 
Lage von Deutschland und den Marshallinseln
Mikronesien Foderierte Staaten  Föderierte Staaten von Mikronesien 21. April 1992
 
Lage von Deutschland und Mikronesien
Nauru  Nauru 15. April 1979
 
Lage von Deutschland und Nauru
Neuseeland  Neuseeland 10. November 1953
 
Lage von Deutschland und Neuseeland
Palau  Palau 11. November 1997
 
Lage von Deutschland und Palau
Papua-Neuguinea  Papua-Neuguinea 16. September 1976
 
Lage von Deutschland und Papua-Neuguinea
Salomonen  Salomonen 11. Juli 1978
 
Lage von Deutschland und der Salomonen
Samoa  Samoa 18. Mai 1976
 
Lage von Deutschland und Samoa
Tonga  Tonga 1. Mai 1976
 
Lage von Deutschland und Tonga
Tuvalu  Tuvalu 26. Juni 1979
 
Lage von Deutschland und Tuvalu
Vanuatu  Vanuatu 22. April 1981
 
Lage von Deutschland und Vanuatu

Europa Bearbeiten

Staat Beginn der offiziellen Beziehungen Anmerkungen Karte
Albanien  Albanien 2. Oktober 1987
 
Lage von Deutschland und Albanien
Belarus  Belarus 13. März 1992
 
Lage von Deutschland und Belarus
Belgien  Belgien 27. Juni 1951
 
Lage von Deutschland und Belgien
Bosnien und Herzegowina  Bosnien und Herzegowina 13. November 1992
 
Lage von Deutschland und Bosnien-Herzegowina
Bulgarien  Bulgarien 21. Dezember 1973
 
Lage von Deutschland und Bulgarien
Danemark  Dänemark 27. Juni 1951
 
Lage von Deutschland und Dänemark
Estland  Estland 28. August 1991
 
Lage von Deutschland und Estland
Finnland  Finnland 7. Januar 1973
 
Lage von Deutschland und Finnland
Frankreich  Frankreich 11. Juli 1951
 
Lage von Deutschland und Frankreich
Griechenland  Griechenland 12 July 1951
 
Lage von Deutschland und Griechenland
Irland  Irland 26. Juli 1951
 
Lage von Deutschland und Irland
Island  Island 16. Dezember 1952
 
Lage von Deutschland und Island
Italien  Italien 2. Dezember 1950
 
Lage von Deutschland und Italien
Kasachstan  Kasachstan 11. Februar 1992
 
Lage von Deutschland und Kasachstan
Kosovo  Kosovo 20. Februar 2008
 
Lage von Deutschland und dem Kosovo
Kroatien  Kroatien 15. Januar 1992
 
Lage von Deutschland und Kroatien
Lettland  Lettland 28. August 1991
 
Lage von Deutschland und Lettland
Liechtenstein  Liechtenstein 6. Mai 1952
 
Lage von Deutschland und Lichtenstein
Litauen  Litauen 28. August 1991
 
Lage von Deutschland und Litauen
Luxemburg  Luxemburg 23. April 1951
 
Lage von Deutschland und Luxemburg
Malta  Malta 16. Februar 1965
 
Lage von Deutschland und Malta
Moldau Republik  Moldau 30. April 1992
 
Lage von Deutschland und Moldau
Monaco  Monaco 16. Oktober 1951
 
Lage von Deutschland und Monaco
Montenegro  Montenegro 14. Juni 2006
 
Lage von Deutschland und Montenegro
Niederlande  Niederlande 6. März 1951
 
Lage von Deutschland und den Niederlanden
Nordmazedonien  Nordmazedonien 16. Dezember 1993
 
Lage von Deutschland und Nordmazedonien
Norwegen  Norwegen 10. Mai 1951
 
Lage von Deutschland und Norwegen
Osterreich  Österreich 5. Januar 1956
 
Lage von Deutschland und Österreich
Polen  Polen 14. September 1972
 
Lage von Deutschland und Polen
Portugal  Portugal 10. November 1952
 
Lage von Deutschland und Portugal
Rumänien  Rumänien 31. Januar 1967[15]
 
Lage von Deutschland und Rumänien
Russland  Russland 13. September 1955 (Sowjetunion),
26. Dezember 1991 (Russland)
 
Lage von Deutschland und Russland
San Marino  San Marino 1. Oktober 1995
 
Lage von Deutschland und San Marino
Schweden  Schweden 4. April 1951
 
Lage von Deutschland und Schweden
Schweiz  Schweiz 6. Mai 1952
 
Lage von Deutschland und der Schweiz
Serbien  Serbien 3. Juni 2006
 
Lage von Deutschland und Serbien
Slowakei  Slowakei 1. Januar 1993
 
Lage von Deutschland und der Slowakei
Slowenien  Slowenien 15. Januar 1992
 
Lage von Deutschland und Slowenien
Spanien  Spanien 16. November 1952
 
Lage von Deutschland und Spanien
Tschechien  Tschechien 1. Januar 1993
 
Lage von Deutschland und Tschechien
Turkei  Türkei 21. Juni 1952
 
Lage von Deutschland und der Türkei
Ukraine  Ukraine 17. Januar 1992
 
Lage von Deutschland und der Ukraine
Ungarn  Ungarn 21. Dezember 1973
 
Lage von Deutschland und Ungarn
Vatikanstadt  Vatikanstadt 1. Juni 1954
 
Lage von Deutschland und dem Heiligen Stuhl
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 20. Juni 1951
 
Lage von Deutschland und dem Vereinigten Königreich
Zypern Republik  Zypern 20. August 1960
 
Lage von Deutschland und Zypern

Ehemalige Staaten Bearbeiten

Staat Dauer der offiziellen Beziehungen Anmerkungen Lage Karte
Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 14. März 1974
bis zum 2. Oktober 1990
Europa
 
Lage der BRD und der DDR
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 8. Dezember 1951
bis zum 26. April 1992
Der Staat zerfiel am 26. April 1992. Europa
Serbien und Montenegro  Serbien und Montenegro 27. April 1992
bis zum 3. Juni 2006
Europa
Sowjetunion  Sowjetunion 13. September 1955
bis zum 26. Dezember 1991

Der Staat wurde am 26. Dezember 1991 aufgelöst. Die Russische Föderation (Russland) übernahm alle Rechten und Pflichten und gilt seitdem als Rechtsnachfolger der Sowjetunion.

Asien/Europa
Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 11. Dezember 1973
bis zum 31. Dezember 1992
Der Staat wurde am 31. Dezember 1992 aufgelöst. Nachfolgestaaten sind Tschechien und die Slowakei. Europa

Völkerrechtlich umstrittene Gebiete und De-Facto-Regime Bearbeiten

Gebiet oder De-Facto-Regime Dauer der offiziellen Beziehungen Anmerkungen Lage Karte
Abchasien  Abchasien
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Asien
Arzach  Arzach
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Asien
Palastina Autonomiegebiete  Palästina
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Asien
Somaliland  Somaliland
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Afrika
Sudossetien  Südossetien
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Asien
Taiwan  Taiwan
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Asien
Transnistrien  Transnistrien
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Europa
Nordzypern  Türkische Republik Nordzypern
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Europa
Westsahara  Westsahara
  • Keine diplomatischen Beziehungen
Afrika

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einführungen:

Geschichte:

  • Stefan Creuzberger: Westintegration und Neue Ostpolitik. Die Außenpolitik der Bonner Republik. be.bra Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-89809-414-6 (Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, Bd. 14).
  • Franz Eibl: Politik der Bewegung. Gerhard Schröder als Außenminister 1961–1966. (= Studien zur Zeitgeschichte. Bd. 60). Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-56550-8 (Volltext digital verfügbar).
  • Manfred P. Emmes, Die Außenpolitiken der USA, Japans und Deutschlands im wechselseitigen Einfluß von der Mitte des 19. bis Ende des 20. Jahrhunderts. Studien zur Politikwissenschaft. Schriften des Instituts für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, LIT-Verlag, Münster 2000, ISBN 3-8258-4595-8.
  • Christian Hacke: Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Von Konrad Adenauer bis Gerhard Schröder (= Ullstein. 36391). Mit einem Vorwort von Gordon A. Craig, Ullstein, Berlin 2003, ISBN 3-548-36391-1.
  • Wolfram F. Hanrieder, Hans Rühle (Hrsg.): Im Spannungsfeld der Weltpolitik. 30 Jahre deutsche Aussenpolitik (1949–1979) (= Studien zur Politik. Bd. 6). Verlag Bonn Aktuell, Stuttgart 1981, ISBN 3-87959-121-0.
  • Peter Hünseler: Die aussenpolitischen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu den arabischen Staaten von 1949–1980 (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politik. Bd. 143). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1990, ISBN 3-631-40837-4.
  • Dirk Kroegel: Einen Anfang finden! Kurt Georg Kiesinger in der Außen- und Deutschlandpolitik der Großen Koalition. (Studien zur Zeitgeschichte, Bdand 52); Oldenbourg, München 1996, ISBN 978-3-486-56163-0 (Volltext online verfügbar).
  • Ulrich Lappenküper: Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1949 bis 1990. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2008, ISBN 978-3-486-55039-9 (Enzyklopädie deutscher Geschichte, 83).
  • Gregor Schöllgen: Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 3. Auflage, C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51093-0.
  • Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Außenpolitik, 1975. (Rezension; PDF; 54 kB)

Quellen: Es gibt eine umfangreiche Ausgabe Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, 19xx. Sie erscheint im Oldenbourg Wissenschaftsverlag. Beispiele:

  • Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland
    • Bd. 2: Adenauer und die Hohen Kommissare 1952. ISBN 978-3-486-55201-0 (1. Aufl. 1952);
    • Bd. 1: Das Jahr 1952. (1. Aufl. 2000).
  • Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, 1982 (1 Band), ISBN 978-3-486-71876-8 (1. Aufl. 2013).

Weblinks Bearbeiten

Institutionen:

Presse und Publikationen:

Sonstiges

  • FAZ 2. Januar 2013: Rezension der Dissertation Die außenpolitische Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland: Theoretische Grundlagen und politikwissenschaftlicher Diskurs (These: Die Bundesrepublik hegt unverändert grundsätzliche Vorbehalte gegenüber dem Einsatz militärischer Gewalt und ist damit weiterhin weit davon entfernt, eine Neubestimmung deutscher Außenpolitik in diesem Sinne vorzunehmen.)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Werner Kilian: Die Hallstein-Doktrin – Der diplomatische Krieg zwischen der BRD und der DDR. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10371-8, S. 22–25.
  2. „Mit der Wiedervereinigung und dem Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. November 1990 wurde die im Görlitzer Abkommen anerkannte Grenzziehung endgültig bestätigt.“ Zit. nach Görlitzer Abkommen. Görlitz/Zgorzelec, 6. Juli 1950: Die Oder-Neiße-Linie, Webseite des Auswärtigen Amtes, 16. November 2009.
  3. Philipp Rock: Macht, Märkte und Moral – Zur Rolle der Menschenrechte in der Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland in den sechziger und siebziger Jahren. Peter Lang, Frankfurt a. M. 2010, ISBN 978-3-631-59705-7, S. 270.
  4. Das Bundesverfassungsgericht konstruiert dabei eine Rechtspflicht hinsichtlich einer aktiven Teilnahme an der Friedenspolitik (vgl. BVerfGE 5, 85 [127] und BVerfGE 36, 1 [17]). So Martina Haedrich, Friedensgebot und Grundgesetz, in: Hans J. Gießmann, Bernhard Rinke (Hrsg.): Handbuch Frieden, 1. Auflage, VS Verlag, Wiesbaden 2011, S. 340 Fn. 5.
  5. Alexander Siedschlag: Die aktive Beteiligung Deutschlands an militärischen Aktionen zur Verwirklichung Kollektiver Sicherheit. Frankfurt a. M. [u. a.] 1995.
  6. Gunther Hellmann: Deutsche Außenpolitik. Eine Einführung. 2006, S. 16.
  7. Gunther Hellmann: Deutsche Außenpolitik. Eine Einführung. 2006, S. 19.
  8. Gero Erdmann: Kirchen und NRO. In: Siegmar Schmidt, Gunther Hellmann, Reinhard Wolf (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Außenpolitik, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-13652-3, S. 303–312, hier S. 311 f.
  9. Petersberger Abkommen. Bonn, 22. November 1949: Eine Chance für die junge Bundesrepublik, auswaertiges-amt.de, 16. November 2009.
  10. Vor 45 Jahren: Aufnahme der beiden deutschen Staaten in die UNO. Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 2. Juli 2020.
  11. Hoffmann, Bert ; ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) (Hrsg.): Wandel und Annäherung: Perspektiven deutschkubanischer Beziehungen in Kultur und Bildung. Stuttgart, 2016 (ifa-Edition Kultur und Außenpolitik). ISBN 978-3-921970-50-8. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-51123-5
  12. Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland: 1. Januar bis 30. Juni 1976, Band 1
  13. Botschaft der Republik Belarus in der Bundesrepublik Deutschland. Abgerufen am 26. Juli 2021 (deutsch, russisch).
  14. Auswärtiges Amt: Deutsche Botschaft Minsk. Abgerufen am 19. Dezember 2021 (deutsch, russisch).
  15. Kurze Geschichte der politischen Beziehungen. Botschaft von Rumänien, Berlin, abgerufen am 12. November 2012.
  16. Vertretungen San Marino. Auswärtiges Amt, abgerufen am 6. Januar 2012.
  17. Deutsche Vertretungen. Auswärtiges Amt, abgerufen am 6. Januar 2012.
  18. Botschaft Berlin. Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, abgerufen am 6. Januar 2012.
  19. Deutsche Botschaft Bern (deutsch und französisch). Abgerufen am 6. Januar 2012.
  20. Botschaft der Slowakischen Republik in Berlin (deutsch und slowakisch). Abgerufen am 6. Januar 2012.
  21. Auswärtiges Amt: Deutsche Botschaft Pressburg. Abgerufen am 26. Juli 2021 (deutsch, slowenisch).
  22. Willkommen auf den Seiten der Botschaft der Republik Slowenien in Berlin (deutsch, englisch und slowenisch). Abgerufen am 6. Januar 2012.
  23. Auswärtiges Amt: Deutsche Botschaft Laibach. Abgerufen am 26. Juli 2021 (deutsch, slowenisch).
  24. Embajada de España en Berlin (deutsch und spanisch). Ministerio de Asuntos Exteriores y de Cooperación, archiviert vom Original am 8. Januar 2012; abgerufen am 6. Januar 2012.
  25. Witaj k nam bei der Deutschen Botschaft in Madrid (deutsch und spanisch). Abgerufen am 6. Januar 2012.