Atyrau
Atyrau (kasachisch/russisch Атырау/Atıraw, [ɑtɪˈɾaw] ; bis 1991 Гурьев Gurjew) ist eine Hafenstadt in Kasachstan. Sie ist Hauptstadt des gleichnamigen Gebiets Atyrau.
Atyrau Атырау | ||
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Basisdaten | ||
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Staat: | ![]() | |
Gebiet: | Atyrau | |
Gegründet: | 1640 | |
Koordinaten: | ![]() | |
Höhe: | -20 m | |
Zeitzone: | WKST (UTC+5) | |
Einwohner: | 290.700 (1. Jan. 2020)[1] | |
Telefonvorwahl: | (+7) 7122 | |
Postleitzahl: | 060001-060011 | |
Kfz-Kennzeichen: | 06 (alt: E) | |
Äkim (Bürgermeister): | Qairat Orasbajew | |
Website: | ||
Lage in Kasachstan | ||
GeografieBearbeiten
Geografische LageBearbeiten
Die Stadt liegt im nordwestlichen Teil Kasachstans am Fluss Ural, 45 km entfernt vom Nordufer des Kaspischen Meeres. Ihre geografischen Koordinaten sind 47,12° N und 51,88° O.
Nach der üblichen Definition der Grenzen Europas liegt Atyrau teilweise in Asien und in Europa. Der Fluss Ural teilt Atyrau in einen europäischen und einen asiatischen Stadtteil. Die Stadt liegt etwa zu gleichen Teilen auf europäischem und asiatischem Gebiet. Während der Flughafen von Atyrau auf europäischem Boden liegt, befinden sich die beiden Bahnhöfe der Stadt demzufolge bereits auf asiatischem Territorium.
KlimaBearbeiten
Atyrau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Atyrau
Quelle: www.weather-atlas.com
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BevölkerungBearbeiten
Die Einwohnerzahl von Atyrau beträgt rund 146.400 (2005). Der Stadtkreis Atyrau, welcher auch noch weitere, kleinere Gemeinden umfasst, hatte am 1. Oktober 2005 201.924 Einwohner.
EinwohnerentwicklungBearbeiten
- 1926 – 11.900
- 1939 – 41.000
- 1971 – 114.000
- 1979 – 130.916
- 1991 – 152.500
- 1999 – 142.497
- 2009 – 165.387
ReligionenBearbeiten
Die Stadt ist der Sitz der römisch-katholischen Apostolischen Administratur Atyrau.
GeschichteBearbeiten
Atyrau wurde im Jahr 1640 von den Brüdern Gurjew, russischen Kaufleuten, gegründet. Die Siedlung hieß bis 1708 Jaizk (Nischni Jaizk). Später wurde sie nach ihren Begründern Gurjew genannt, bis sie nach der Unabhängigkeit Kasachstans ihren heutigen Namen erhielt.
WirtschaftBearbeiten
Wichtige Industriezweige sind Erdölverarbeitung (u. a. Embamunaigas) und Chemieindustrie, außerdem Maschinenbau, Fischerei und Fleischverarbeitung. In der Stadt befindet sich der Hauptsitz vom Mineralölunternehmen Tengizchevroil, gemessen an der Erdölfördermenge dem größten Mineralölunternehmen Kasachstans. Atyrau besitzt einen Flusshafen.
VerkehrBearbeiten
FernstraßenBearbeiten
Durch Atyrau verläuft die Europastraße 40 und die nach Norden führende A28 (Europastraße 121) verbindet die Stadt mit Uralsk.
FlughafenBearbeiten
Sieben Kilometer westlich der Stadt liegt der internationale Flughafen Atyrau.
EisenbahnBearbeiten
Atyrau liegt an der internationalen Breitspur-Eisenbahnstrecke von Astrachan an der Wolga nach Orsk in Sibirien. Von dieser Strecke zweigen Linien nach Taschkent in Usbekistan und Almaty ab.
Bildung und KulturBearbeiten
Atyrau ist Sitz der Universität Atyrau und verschiedener Hochschulen. An Sehenswürdigkeiten gibt es mehrere Museen, ferner bietet die Stadt ein Theater, eine Philharmonie, zwei Kinos und 84 Bibliotheken.
Als innovatives Ereignis für Kasachstan gilt das Asyk-Denkmal, eine schlichte Monumentalplastik eines Asyk, eines traditionellen Spielsteins für Go aus der Kniescheibe eines Hammels. Es wurde 2001 vom zeitgenössischen Bildhauer Saken Narynov aus eigener Initiative auf einem Platz in Atyrau aufgestellt. Es wurde jedoch ein Jahr später zugunsten eines Reiterstandbildes demontiert.[2]
SportBearbeiten
In der Stadt sind der Fußballverein FK Atyrau, der 2009 Pokalsieger wurde, und die Eishockeymannschaft HK Beibarys Atyrau beheimatet. Die Basketballmannschaft BK Barsy Atyrau spielt in der kasachischen National League.
StädtepartnerschaftenBearbeiten
Atyrau listet folgende Partnerstädte auf:
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- Bolat Bajekenow (* 1942), Politiker
- Nurlan Balghymbajew (1947–2015), Politiker, Premierminister Kasachstans von 1997 bis 1999
- Ghani Qassymow (* 1950), Politiker
- Machambet Dosmuchambetow (* 1960), Geologe und Politiker
- Timur Bekmambetow (* 1961), russischer Filmemacher
- Serik Ospanow (* 1964), Politiker
- Arkadi Wolosch (* 1964), russischer Informatiker und Unternehmer
- Musa Musalaev (1979–2016), tatarischer Kickboxer
- Gülnäfis Ajtmuchambetowa (* 1988), Taekwondoin
Siehe auchBearbeiten
WeblinksBearbeiten
- Offizielle Website der Stadt Atyrau
- Fotos Atyrau (russisch)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Численность населения Республики Казахстан по полу в разрезе областей и столицы, городов, районов, районных центров и поселков на начало 2020 года. (Excel; 96 KB) stat.gov.kz, abgerufen am 19. Juli 2020 (russisch).
- ↑ Valerija Ibraeva: Die Kunst Kasachstans als politisches Projekt. In: Boris Groys, Anne von der Heiden, Anja Herrmann, Peter Weibel, Julia Warmers (Hrsg.): Zurück aus der Zukunft. Osteuropäische Kulturen im Zeitalter des Postkommunismus; Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2006; ISBN 3-518-12452-8; S. 407–471, hier S. 447.
- ↑ Две «столицы» — два образа жизни Сайт Атырауской еженедельной газеты «Ак Жайык»
- ↑ Meeting of twin-towns (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.