Arzfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 5′ N, 6° 17′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Arzfeld | |
Höhe: | 490 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,38 km2 | |
Einwohner: | 1380 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54687 | |
Vorwahl: | 06550 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 201 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Luxemburger Straße 6 54687 Arzfeld | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Walter Heinisch | |
Lage der Ortsgemeinde Arzfeld im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Arzfeld ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch angehört. Arzfeld ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
GeographieBearbeiten
Arzfeld liegt auf der Islek-Hochfläche im Naturpark Südeifel.
Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Arzfeld, Halenbach, Hickeshausen, Hölzchen und Neurath. Zum Ortsteil Arzfeld gehören auch die Wohnplätze Am Zechenbüsch, Arzfelderhöhe, Arzfeldermühle, Auf der Kehr, Auf der Sonne, Dreis und Prümerbach; zu Hölzchen gehört Langenfeld.[3]
GeschichteBearbeiten
Der Ort wurde erstmals in einer Urkunde von 1344 als Artsu(v)elt erwähnt.
Das gesamte heutige Gemeindegebiet gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Luxemburg. Arzfeld, Halenbach und Hickeshausen gehörten zur Herrschaft Dasburg, Hölzchen und Neurath zur Herrschaft Neuerburg.[4] Nach der Annexion der Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, durch französische Revolutionstruppen wurden die fünf Gemeinden 1795 dem Kanton Arzfeld im Departement der Wälder zugewiesen. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das vormals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our dem Königreich Preußen zugesprochen. Unter der preußischen Verwaltung kamen die Orte 1816 zum neu errichteten Kreis Prüm im Regierungsbezirk Trier. Arzfeld wurde Sitz einer Bürgermeisterei, zu der auch Neurath sowie Irrhausen gehörten. Halenbach gehörte zur Bürgermeisterei Lichtenborn, Hickeshausen zur Bürgermeisterei Eschfeld und Hölzchen zur Bürgermeisterei Ringhuscheid.[5]
Am 1. Juli 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hickeshausen (18 Einwohner) nach Arzfeld eingemeindet, die Eingemeindung von Halenbach (58 Einwohner), Hölzchen (95) und Neurath (103) erfolgte am 1. Juni 1972.[6]
Pfarrei ArzfeldBearbeiten
Als Pfarrei gehörte Arzfeld bis 1801 zum Dekanat Stablo in der Diözese Lüttich, bis 1817 zum Bistum Metz und seitdem zum Bistum Trier.[7]
Poststation ArzfeldBearbeiten
Spätestens seit 1522 bestand in Arzfeld eine frühe Poststation am Niederländischen Postkurs von Brüssel über Augsburg nach Innsbruck, Südtirol und Italien.[8] Diese Poststation wurde auch 1537[9] und später häufig urkundlich erwähnt.[10] Erst im Zuge der Routenverlagerung im späten 17. Jahrhundert unter Einbeziehung der Städte Luxemburg und Trier erfolgte in den Jahren 1680/81 die Schließung, wobei der Sohn des letzten Arzfelder Posthalters nach Steinfort versetzt wurde.[11]
BevölkerungsentwicklungBearbeiten
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Arzfeld bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]
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GemeinderatBearbeiten
Der Gemeinderat in Arzfeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[12]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019 | 4 | 8 | 4 | 16 Sitze |
2014 | 4 | 7 | 5 | 16 Sitze |
2009 | 4 | 7 | 5 | 16 Sitze |
2004 | 6 | 10 | 0 | 16 Sitze |
- FWG = FWG Arzfeld e. V.
WappenBearbeiten
Blasonierung: „In neunmal von Silber und Blau geteiltem Schilde eine rote Salbenbüchse mit
goldenem Kreuz und goldenen Zierstäben.“[13] | |
Wappenbegründung: Arzfeld gehörte ehedem zur Landesherrschaft Herzogtum Luxemburg, deshalb die luxemburgischen Farben im Schilde. Die Salbenbüchse ist Attribut der Pfarrpatronin von Arzfeld, Sankt Maria Magdalena. |
Das Wappen wurde von Amtsbürgermeister a. D. Decku aus St. Wendel entworfen. Der Ortsgemeinde Arzfeld wurde am 17. Januar 1968 die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens durch das Ministeriums des Inneren Rheinland-Pfalz erteilt.
PartnerschaftBearbeiten
Arzfeld hat eine Partnerschaft mit dem Ortsteil Willofs der bayrischen Gemeinde Obergünzburg im Allgäu. Der Dorfplatz an der Kirche ist der über 20-jährigen Freundschaft zwischen den Orten Arzfeld und Willofs gewidmet.
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
BauwerkeBearbeiten
- Katholische Pfarrkirche Sankt Maria Magdalena aus dem 15. oder 16. Jahrhundert
- Katholische Filialkirche St. Luzia aus dem 15. Jahrhundert im Ortsteil Hölzchen
- Bahnhof Arzfeld von 1907
- Wegekapelle von 1899 in der Hauptstraße
- Über das Gemeindegebiet sind mehrere Wegekreuze verteilt
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Arzfeld
Grünflächen und NaherholungBearbeiten
- Denkmal zur Erinnerung an den Klöppelkrieg von 1795
- Wanderrouten in und um Arzfeld[14]
- Premium-Wanderwege des Naturparks Südeifel[15]
Regelmäßige VeranstaltungenBearbeiten
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird am Wochenende nach dem 22. Juni (Maria Magdalena) gefeiert
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Burgbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[16][17][18]
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
Die Planung zur Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage in Arzfeld wurde im Jahr 2010 von der Ortsgemeinde Arzfeld durch die Firma F&S Solar aufgenommen. Die Inbetriebnahme des Betreibers ISLEK Energie AöR fand am 30. September 2011 statt. Insgesamt können ca. 420 Haushalte mit der Anlage versorgt werden. Der Park besteht aus 6268 Modulen des Typs CSG (Crystalline Silicon on Glass) Solar CSG 235 Wp poly, die auf 538 Tischen zu je elf Modulen aufgebaut worden sind. Die Anlage leistet eine Jahresproduktion von ca. 1.399.778 kWh (950 kWh/kWp).[19]
Siehe auch: Liste von Solarkraftwerken in Deutschland
VerkehrBearbeiten
Der Ort wird von der Bundesstraße 410 durchquert. Von Arzfeld aus nach Süden führt die Kreisstraße 58. Früher hatte Arzfeld einen Bahnhof an der stillgelegten und abgebauten Bahnstrecke Pronsfeld–Neuerburg.
LiteraturBearbeiten
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/II). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 19–22 (222 S., Mit 9 Taf. u. 185 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Literatur über Arzfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Arzfeld in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
WeblinksBearbeiten
- Internetpräsenz der Gemeinde Arzfeld
- Ortsgemeinde Arzfeld auf den Seiten der Verbandsgemeinde Arzfeld
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Arzfeld in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2018, Gemeindeebene (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2018[Version 2019 liegt vor]. S. 60 (PDF; 2,2 MB).
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn, Hermann Behrend, 1898, S. 36, 37
- ↑ Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 60, 65, 67, 72 (Google Books)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 168 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier. Bischöfliches General-Vikariat, Trier 1887, S. 622 (dilibri.de)
- ↑ Archiv des Katharinenspitals zu Regensburg, Nachlass des Diplomaten Johann Maria Warschitz, Archiv-Nummer VI/2 No.4, Mappe undatierte Belege, siehe hierzu auch die Verifizierung, Postkurs von 1522.
- ↑ Hermann-Josef Becker: Der Postkurs Brüssel – Innsbruck im Eifel-, Mosel und Hunsrück-Raum, in: Postgeschichtliche Blätter Saarbrücken 1962/1, S. 13–14.
- ↑ Ernst-Otto Simon: Der Postkurs von Rheinhausen bis Brüssel im Laufe der Jahrhunderte, in: Archiv für deutsche Postgeschichte 1/1990, S. 28.
- ↑ Leon Bodé: Die Verlegung des italienisch-niederländischen Postkurses im Hunsrück, Eifel- und Ardennenraum, in: Archiv für deutsche Postgeschichte (AfdPg) 1/1994, S. 11 und S. 16.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Wappen der Ortsgemeinde Arzfeld
- ↑ Wandern in Arzfeld. Abgerufen am 6. Juni 2018.
- ↑ Wanderweg Nr. 15 im Naturpark Südeifel. Abgerufen am 6. Juni 2018.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
- ↑ Solarpark Arzfeld, Projekt 11021. Abgerufen am 6. Juni 2018.