Ardisia elliptica

Art der Gattung Ardisia

Ardisia elliptica ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ardisia in der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae). Sie ist auf dem Indischen Subkontinent, in Indochina, Ostasien und Malesien weitverbreitet und in vielen Gebieten der Welt ein Neophyt.[1]

Ardisia elliptica

Ardisia elliptica

Systematik
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Unterfamilie: Myrsinengewächse (Myrsinoideae)
Gattung: Ardisia
Art: Ardisia elliptica
Wissenschaftlicher Name
Ardisia elliptica
Thunb.

Beschreibung Bearbeiten

 
Zweig mit wechselständigen Laubblättern und reifen Früchten
 
Zweig mit Laubblättern und Blütenständen
 
Blütenstände mit fünfzähligen Blüten
 
Laubblätter und Früchte in unterschiedlichen Reifestadien

Erscheinungsbild und Blatt Bearbeiten

Ardisia elliptica wächst als immergrüner[2] Strauch und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl.[3] Die kahle Rinde der bei einem Durchmesser von 3 bis 4,5 Millimetern deutlich kantigen Zweige ist deutlich schwarz länglich punktiert-gestreift und längsgefurcht.[3][4]

Die meist wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der kahle, gerandete, teils rötliche Blattstiel ist 0,5 bis 1 Zentimeter lang.[4] Die leicht ledrigen, einfachen Blattspreiten sind bei einer Länge von 6 bis 12, selten bis zu 16 Zentimetern und einer Breite von 3 bis 5, selten bis zu 7 Zentimetern lanzettlich oder verkehrt-eiförmig mit keilförmiger Spreitenbasis und meist stumpfem oder spitzem oberen Ende.[3] Der ganze Blattrand ist nach unten eingerollt.[3] Auf jeder Seite der Mittelader befinden sich 12 bis 34 Seitenadern und es ist eine am Rand entlang laufende Blattader vorhanden.[3] Beide Blattflächen sind kahl[4] und die matte Blattunterseite ist dicht punktiert, besonders entlang des Blattrandes.[3]

Blütenstand und Blüte Bearbeiten

In China und Nordamerika reicht die Blütezeit von Februar bis April.[3][4] An Seitenzweigen, die an ihrer Basis verdickt sind, stehen seitenständig bis fast entständig die mehr oder weniger doldigen Blütenstände, die jeweils mindestens fünf Blüten enthalten.[3][4] Der aufrechte, 1 bis 2 Zentimeter lange Blütenstiel ist kahl, dicht mit winzigen weißen Warzen bedeckt und dicht punktiert.[3][4]

Die zwittrigen, ledrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 6 bis zu selten 8 Millimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien, dicht schwarz drüsig punktierten Kelchblätter sind bei einer Länge von etwa 1 Millimeter breit-eiförmig mit faltiger sowie schwach geöhrter Basis, fast glatten, trockenhäutigen sowie winzig bewimperten Rand und gerundetem oberen Ende.[3] Die fünf rosafarbenen oder weißen Kronblätter sind nur wenig an ihrer Basis verwachsen.[3] Die fünf dicht drüsig punktierten, kahlen, ganzrandigen. leicht ledrigen Kronlappen sind bei einer Länge von 6 bis 8 Millimetern[4] breit-eiförmig mit spitz zulaufendem oberen Ende und glattem, trockenhäutigem, durchscheinendem Rand.[3] Es ist nur der innere Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden; sie sind fast so lang wie die Kronblätter. Die am Griffel anliegenden, länglichen Staubbeutel sind an ihrer Basis dicht drüsig punktiert, enden bespitzt und öffnen sich mit einem Längsschlitz. Der Stempel ist so lang wie die Kronblätter. Der oberständige, kugelige Fruchtknoten ist kahl, durchscheinend drüsig punktiert und enthält in mehreren Reihen viele (mehr als fünf[4]) Samenanlagen.[3] Der Griffel ist pfriemlich mit minimaler Narbe.

Frucht und Samen Bearbeiten

Die unscheinbar drüsig punktierten, zunächst roten, bei Reife sich purpurfarben-schwarz färbenden, fleischigen, glänzenden, einsamigen, dünnfleischigen Steinfrüchte sind bei einer Länge von etwa 8 Millimetern fast kugelig.[3] In China und Nordamerika reifen die Früchte zwischen September und November.[3][4] Die Fruchtpulpe färbt Finger tief-purpurfarben.

Die Samen bzw. harten Steinkerne sind bei einem Durchmesser von etwa 5 Millimetern fast kugelig.[2] Die Samenschale (Testa) (das Endokarp) besitzt Längsstreifen. Beim etwa 4 Millimeter langen Embryo ist die Radicula mit einer Länge von etwa 3,5 Millimetern viel länger als die Keimblätter (Kotyledonen).[5]

Chromosomensatz Bearbeiten

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 6; es liegt Polyploidie mit 2n = 48 vor.[3][4]

Verbreitung Bearbeiten

Das weite natürliche paläotropische Verbreitungsgebiet von Ardisia elliptica reicht von Sri Lanka bis zum südlichen Indien und von Kambodscha über Thailand, Vietnam, Malaysia, Indonesien, bis zu den Philippinen, den Ryūkyū-Inseln, Taiwan und Papua-Neuguinea.[1] Sie wird vielen in tropischen Ländern (beispielsweise China und Hawaii) angebaut.[3][1] Ardisia elliptica ist in vielen tropischen bis subtropischen Gebieten der Welt ein Neophyt, beispielsweise in Australien,[5] auf Mauritius, Reunion, auf den Seychellen, auf Hawaii, in den südöstlichen USA (Florida) und auf Karibischen Inseln.[1][4][3] Sie gilt in vielen Ländern der Welt als invasive Pflanze.[1][2] Die Art zählt zu den 100 gefährlichsten Neobiota weltweit.

Ardisia solanacea Roxb. und Ardisia polycephala Wight wurden oft mit Ardisia elliptica verwechselt und so gibt es zu diesen Arten falsche Fundortangaben.[4]

Taxonomie Bearbeiten

Die Erstveröffentlichung von Ardisia elliptica erfolgte 1798 durch Carl Peter Thunberg in Nova Genera Plantarum, 8, S. 119. Synonyme Ardisia elliptica Thunb. sind: Ardisia kotoensis Hayata, Ardisia littoralis Andrews, Ardisia sorsogonensis Elmer ex Merr., Ardisia squamulosa C.Presl, Ardisia umbellata Roxb., Bladhia elliptica (Thunb.) Nakai, Bladhia kotoensis (Hayata) Nakai, Bladhia squamulosa (C.Presl) Nakai, Tinus squamulosa (C.Presl) Kuntze.[6][1]

Nutzung Bearbeiten

Ardisia elliptica wird wegen ihrer dekorativen Früchte in den Tropen bis Subtropen als Zierpflanze verwendet.[2] In Bali wird die Pflanze als Heilpflanze genutzt.

Die geschmacklosen Früchte sind essbar, wie auch die Blätter als Gemüse.[7]

Quellen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ardisia elliptica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Ardisia elliptica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 27. Dezember 2014.
  2. a b c d Datenblatt Ardisia elliptica (Memento des Originals vom 27. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.issg.org bei Global Invasive Species Database der Invasive Species Specialist Group = ISSG der IUCN Species Survival Commission@1@2Vorlage:Toter Link/www.issg.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 27. Dezember 2014.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Jie Chen, John J. Pipoly III: Myrsinaceae.: Ardisia elliptica, S. 14 – textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 15 – Myrsinaceae through Loganiaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1996. ISBN 0-915279-37-1
  4. a b c d e f g h i j k l John J. Pipoly III, Jon M. Ricketson: Ardisia.: Ardisia elliptica, S. 320 – textgleich online wie gedrucktes Werk, Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Paeoniaceae to Ericaceae, Oxford University Press, New York und Oxford, 2009. ISBN 978-0-19-534026-6
  5. a b Datenblatt Ardisia elliptica bei Australian Tropical Rainforest Plants Edition 6, 2010. (Memento des Originals vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/keys.trin.org.au
  6. Ardisia elliptica bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 27. Dezember 2014.
  7. T. K. Lim: Edible Medicinal and Non-Medicinal Plants. Volume 4: Fruits, Springer, 2012, ISBN 978-94-007-4052-5, S. 73.