Archiv für die Musik Afrikas

Sammlung moderner afrikanischer Musik auf unterschiedlichsten Tonträgern

Das Archiv für die Musik Afrikas (AMA) wurde 1991 durch das Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eingerichtet.[1]

Archiv für die Musik Afrikas

Archivtyp Musikarchiv
Koordinaten 49° 59′ 32,8″ N, 8° 14′ 34,3″ OKoordinaten: 49° 59′ 32,8″ N, 8° 14′ 34,3″ O
Ort Mainz
Besucheradresse SB II
Colonel-Kleinmann-Weg 2
55099 Mainz
Gründung 1991
Umfang ca. 10.000 Tonträger
Träger Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationsform Einrichtung des Institut für Ethnologie und Afrikastudien
Website www.ama.ifeas.uni-mainz.de

Geschichte Bearbeiten

Mit dem Ankauf von 500 Schellackplatten aus Ghana wurde das Archiv Anfang der 1990er-Jahre gegründet. 1991 bis 2008 wurde es von Wolfgang Bender geleitet. Seit dem Weggang des Archivgründers im Jahr 2008 war Matthias Krings als kommissarischer Leiter für das Musikarchiv bis 2010 zuständig.[2] Seit 2010 ist der Ethnologie-Dozent Hauke Dorsch Leiter des Archivs.[3]

Bestand Bearbeiten

Das AMA beinhaltet eine in Deutschland einzigartige Sammlung moderner afrikanischer Musik auf Tonträgern unterschiedlicher Formate (Schellack- und Vinylschallplatten, Audio- und Videokassetten, CDs und DVDs). Der derzeitige Bestand des Archivs liegt bei ca. 10.000 Tonträgern, die zum Teil bis in die 1920er Jahre zurückreichen. Regionale Schwerpunkte bilden Äthiopien, Ghana, Kamerun, Kongo, Kenia, Nigeria und Tansania.[4]

Darüber hinaus befinden sich Bestände aus nahezu allen Ländern Afrikas südlich der Sahara in der Sammlung, die durch regelmäßige Zukäufe weiterhin im Aufbau befindlich ist. Zuletzt wurde die Sammlung im Bereich madagassischer Musiken erweitert. Mehrere tausend Zeitungsausschnitte werden in der nach Ländern, Musikstilen und Musikern sortierten Ausschnittsammlung aufbewahrt. Die Artikel, Berichte, Interviews, Schallplattenbesprechungen etc. bieten einen großen Fundus an Hintergrundmaterial.

Die ältesten Tonträger im Archiv sind Schellackplatten aus Ghana, Kenia und Tansania. Einige stammen aus den 1940er Jahren. Auch Vinylplatten aus Kamerun, Guinea, Zentral- und Südafrika werden gesammelt. Auf den Musikkassetten finden sich u. a. äthiopische Interpreten, wie Aster Aweke.[5]

Seit 2018 ist die Sammlung des Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung aus Frankfurt am Main Bestandteil des Archiv.[6][7] Die Sammlung besteht aus 481 Tonträgern, darunter Aufnahmen wie die afrikanisch-amerikanische Koproduktion des aus Mali stammenden Sängers Ali Farka Touré und Ry Cooder an der Gitarre.[8]

Fotoansichten aus dem Archiv Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Wolfgang Bender: Kulturerbe Musik – Das Archiv für die Musik Afrikas in Mainz. In: Anna-Maria Brandstetter, Carola Lentz (Hrsg.): 60 Jahre Institut für Ethnologie und Afrikastudien. Köppe, Köln 2006, ISBN 978-3-89645-814-8

Weblinks Bearbeiten

Commons: Archiv für die Musik Afrikas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Johannes Gutenberg-Universität Mainz beherbergt einzigartiges Archiv für die Musik Afrikas. In: uni-mainz.de. Abgerufen am 29. März 2011 (deutsch).
  2. wolfthomas: Archiv für die Musik Afrikas des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. In: Archivalia. Abgerufen am 22. Februar 2020 (deutsch).
  3. Dr. Hauke Dorsch. In: uni-mainz.de. Abgerufen am 19. Februar 2019 (deutsch).
  4. Das Mainzer Archiv für die Musik Afrikas | AUGIAS.Net. Abgerufen am 21. Februar 2020 (deutsch).
  5. Universitäre Sammlungen (10) – Afrikanische Klangwelten in Mainz. Abgerufen am 19. Februar 2020 (deutsch).
  6. Übergabe der Musiksammlung an das Archiv für die Musik Afrikas der Universität Mainz – Frobenius-Institut Frankfurt am Main. Archiviert vom Original am 21. Februar 2020; abgerufen am 21. Februar 2020.
  7. Archiv für die Musik Afrikas der JGU erhält Musiksammlung des Frobenius-Instituts. Abgerufen am 21. Februar 2020.
  8. Marie-Christine Werner: Afrika-Musikschatz wandert nach Mainz. In: SWR2. Südwestrundfunk, 23. Januar 2019, abgerufen am 22. Februar 2020.