Approximativer Konfidenzbereich

Klasse der mathematischen Statistik

Als approximative Konfidenzbereiche bezeichnet man in der mathematischen Statistik eine spezielle Klasse von Konfidenzbereichen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Konfidenzbereichen halten sie ihr Konfidenzniveau nicht immer ein, sondern nur bei der Betrachtung einer immer größer werdenden Stichprobe. Zur Konstruktion von approximativen Konfidenzbereichen werden asymptotische Eigenschaften von Statistiken wie asymptotische Normalität und die Grenzwertsätze der Stochastik herangezogen, wodurch sich der Anwendungsbereich stark erweitert.[1]

Ist der Bereich ein Intervall, so spricht man auch von einem approximativen Konfidenzintervall. Die Bereichsschätzer, welche approximative Konfidenzbereiche liefern, werden entsprechend approximative Bereichsschätzfunktionen genannt.

Definition Bearbeiten

Rahmenbedingungen Bearbeiten

Für   seien   Messräume und   Familien von Wahrscheinlichkeitsmaßen auf  .

In den meisten Fällen handelt es sich bei den Messräumen und Familien von Wahrscheinlichkeitsverteilungen um sukzessiv größer werdende Produktmodelle.

Sei   ein weiterer Messraum sowie

 

die zu schätzende Funktion und sei   eine Folge von Bereichsschätzern, wobei

 .

Formulierung Bearbeiten

Unter den obigen Rahmenbedingungen heißt die Folge von Bereichsschätzern   eine approximative Bereichsschätzfunktion für   zum Konfidenzniveau  , wenn

  für alle  

gilt. Hierbei bezeichnet   den Limes inferior.

Beispiel Bearbeiten

Typische Beispiele von approximativen Konfidenzintervallen finden sich im Binomialmodell. Eine detaillierte Beschreibung findet sich im Artikel Konfidenzintervall für die Erfolgswahrscheinlichkeit der Binomialverteilung. Sind exemplarisch   Bernoulli-verteilt für alle   und ist

 

das Stichprobenmittel, so ist

 

ein mögliches approximatives Konfidenzintervall für die Erfolgswahrscheinlichkeit der Binomialverteilung zum Konfidenzniveau  .

Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ludger Rüschendorf: Mathematische Statistik. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41996-6, S. 230, doi:10.1007/978-3-642-41997-3.