Ansgar Haag

deutscher Dramaturg, Theaterregisseur, -intendant und -leiter

Ansgar Haag (* 1955 in Stuttgart) ist ein deutscher Theaterintendant, -regisseur und Dramaturg.

Leben und künstlerisches Wirken Bearbeiten

Ansgar Haag ist in Stuttgart aufgewachsen, wo seine Eltern als Lehrer tätig waren. Nach dem Abitur studierte er in München Theaterwissenschaft, Amerikanistik und Psychologie. Ferner absolvierte er 1978 ein Gaststudium am Dramatic-Art-Institute in Berkeley.

Von 1975 bis 1977 arbeitete er als Regieassistent an den Münchner Kammerspielen. Anschließend war Haag als Dramaturg an den Theatern von Bonn und Darmstadt tätig, wo er auch zu inszenieren begann. Dort hatte er von 1985 bis 1988 einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule, Fakultät Literaturwissenschaften, inne. 1983 wurde er Spielleiter an den Bühnen von Krefeld und Mönchengladbach. 1984 kehrte er als Regisseur ans Staatstheater Darmstadt zurück, wo er bis 1988 über 20 Inszenierungen machte. Von 1989 bis 1994 war er als Oberspielleiter am Landestheater Salzburg angestellt. Folgend übernahm Haag die Intendanz des Theaters Ulm, das er bis 2006 leitete.

Parallel zum Theater Ulm übernahm er im August 2005 die Intendanz des Meininger Staatstheaters. Von 2008 bis 2018 war Haag zusätzlich Intendant am Landestheater Eisenach. 2016 wurde sein Vertrag als Intendant des Meininger Staatstheaters durch die Kulturstiftung Meiningen-Eisenach und dem Land Thüringen bis zum Jahr 2022 verlängert.

Ansgar Haag erarbeitete bisher 140 Inszenierungen. Die überwiegende Zahl davon an den Häusern, wo er fest angestellt war. Jedoch erhielt er verschiedene Einladungen zu Gastregien u. a. ans Schauspielhaus Zürich, das Theater Klagenfurt, das Pfalztheater Kaiserslautern, Opera Ireland in Dublin, ans Badische Staatstheater Karlsruhe, das Hessische Staatstheater Wiesbaden, Staatsoper Leningrad (1989), die Städtischen Bühnen Münster, das Tiroler Landestheater Innsbruck, Oper Wuppertal, Theater Regensburg, das Theater Lübeck, das Stadttheater Bern und die kasachische Staatsoper Almaty. An der Oper in Seoul inszenierte er 2007 die koreanische Erstaufführung von Richard Strauss' "Ariadne auf Naxos". Am Staatstheater in Brünn, Tschechien, eröffnete seine Inszenierung von Janáčeks "Osud" das "Janáček Festival 2012". Im Rahmen des Richard-Wagner-Jubiläums inszenierte Haag erstmals wieder in Deutschland dessen 30 Jahre nicht gespieltes Frühwerk „Das Liebesverbot“.

Weiterhin laufen am Meininger Staatstheater Haags Inszenierungen von Lessings MINNA VON BARNHELM und Wagners TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG. Am Pfalztheater Kaiserslautern war die Premiere der Oper MAZEPPA von Tschaikowski am 25. Januar 2020. Im Juni 2020 sollte die Premiere der Inszenierung GIANNI SCHICCI am Opernhaus Ribeirão Preto (São Paulo, Brasilien) sein. Dieser Auftrag wurde wegen der COVID-19-Pandemie verschoben. Unter Hygiene- und Distanzbestimmungen inszenierte Ansgar Haag im Herbst 2020 die Oper THROUGH HIS TEETH von Luke Bedford im Großen Haus des Meininger Staatstheaters. Am 25. Juni 2021 wird die Premiere der Uraufführung des Norwegischen Komponisten Torstein Aagaard-Nilsen GESPENSTER nach Henrik Ibsen stattfinden. Diese Oper ist ein Auftragswerk des Meininger Staatstheaters.[1]

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1992 Salzburg: Goldener Hanswurst (Für die Inszenierung „Amadeus“)
  • 1998 München: Bayerischer Staatspreis (Für die Inszenierung „Jenufa“)
  • 2007 Berlin: Land-der-Ideen-Preis (Für die Inszenierung „Faust I+II“)
  • 2010 Meiningen: Inszenierung des Jahres des Vereins Meininger Theaterfreunde für die Inszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“[2]
  • 2013 Meiningen: Inszenierung des Jahres des Vereins Meininger Theaterfreunde für die Inszenierung von Schubanow/Hamidi „Abai“[3]
  • 2016 Meiningen: Inszenierung des Jahres des Vereins Meininger Theaterfreunde für die Inszenierung von Donizezzi „Lucia di Lammermoor“[4]
  • 2018 Meiningen: Inszenierung des Jahres des Vereins Meininger Theaterfreunde für die Inszenierung von Puccini „TOSCA“[5]
  • 2021 Hannover: Würdigung in der Retrospektive 2020/21, Deutscher Theaterpreis DER FAUST für die Inszenierung „Through his Teeth“[6]

Inszenierungen (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Belege Bearbeiten

  1. Ansgar Haag. Abgerufen am 8. Februar 2019.
  2. http://www.georg2.de/auszeichnungen/spielzeit-2009-10/
  3. http://www.georg2.de/auszeichnungen/spielzeit-2012-13/
  4. http://www.georg2.de/auszeichnungen/spielzeit-2015-16/
  5. Auszeichnungen. Abgerufen am 8. Februar 2019.
  6. Through his Teeth, Würdigung Ansgar Haags, Theaterpreis »DER FAUST«. Abgerufen am 27. November 2021.