Der Ansbacher Kreis war einer von sechs Landkreisen im Fürstentum Ansbach unter preußischer Verwaltung mit Sitz in Ansbach.

Ansbach-Bayreuth (nach territorialer Neuorganisation) im Jahr 1805

Geschichte Bearbeiten

Der Ansbacher Kreis bestand von 1797 bis 1806. Die Kreisbehörde hatte die Bezeichnung Kreisdirektorium. Er wurde aus den Oberämtern Ansbach, Colmberg und Windsbach gebildet. Die in diesen Ämtern befindlichen Untertanen des Hochstifts Eichstätt, des Deutschen Ordens (mit Ausnahme von Virnsberg), der Reichsstadt Nürnberg, der Nürnberger Eigenherren, diverser Stiftungen und Rittergüter kamen hinzu; sie hatten teilweise Sonderrechte. Gleichzeitig wurden die ansbachischen Untertanen außerhalb der ehemaligen Oberämter an die jeweiligen Herrschaften abgetreten. 1803 wurden schließlich die eichstättischen Ämter Abenberg, Arberg-Ornbau, Wahrberg-Herrieden, Wernfels-Spalt dem Ansbacher Kreis einverleibt.[1]

Justiz und Verwaltung wurden getrennt. An Unterbehörden gab es die Justizämter Ansbach, Leutershausen, Windsbach, die Kammerämter Ansbach, Colmberg, Windsbach, die Magistrate Ansbach, Leutershausen, Merkendorf, Windsbach und die Patrimonialgerichte Eschenbach, Eyerlohe, Frohnhof, Neuendettelsau, Obernzenn, Unternzenn, Rügland, Sommersdorf, Wiedersbach. Die Behörden wurden zunächst vom neuen Königreich Bayern übernommen, am 1. Oktober 1808 wurden diese dann aufgehoben.[2] An ihrer Stelle wurden die Landgerichte Ansbach, Heilsbronn und Leutershausen geschaffen, die sowohl für die Verwaltung als auch Justiz zuständig waren.

Orte des Ansbacher Kreises Bearbeiten

Justiz- und Kammeramt Ansbach Bearbeiten

Der Bezirk des Justiz- und Kammeramtes Ansbach ist weitestgehend identisch mit dem des Oberamtes Ansbach. 1801 umfasste 210 Ortschaften:[3]

Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg Bearbeiten

Der Bezirk des Justizamtes Leutershausen und Kammeramtes Colmberg ist weitestgehend identisch mit dem des Oberamtes Colmberg. 1801 umfasste er 82 Orte:[4]

Justiz- und Kammeramt Windsbach Bearbeiten

Der Bezirk des Justiz- und Kammeramtes Windsbach ist weitestgehend identisch mit dem des Oberamtes Windsbach. 1801 umfasste er 97 Orte:[5]

Literatur Bearbeiten

  • Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 32–45 (Digitalisat).
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 965–967.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 768.
  2. Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 967–968.
  3. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 32–34 (Digitalisat).
  4. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 37–39 (Digitalisat).
  5. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 39–40 (Digitalisat).