Anna Böttcher

deutsche Schauspielerin

Anna Böttcher (* 30. November 1967 in West-Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin. Einem breiten Fernsehpublikum wurde sie ab 1997 als Assistentin Waltraud Schütze in der ZDF-Krimireihe Sperling bekannt. Seit 1990 stand sie in über 120 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera und wirkte in etlichen Theaterinszenierungen.

Leben Bearbeiten

Anna Böttcher, Tochter von Regina Vollmar, Nichte des Musikpädagogen Eberhard Preußner, und dem Cellisten Wolfgang Boettcher (1935–2021), wurde Ende November 1967 als zweitälteste von fünf Kindern in Berlin geboren und verbrachte dort ihre Jugend.[1] Sie zog nach Graz, um dort von 1988 bis 1992 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst ihre Schauspielausbildung zu absolvieren.[2]

Böttcher war seit 1994 mit dem Kunstmaler Johannes Albers liiert. Das Paar heiratete im Oktober 2020 nach 26 Jahren.[3] Der Verbindung entstammt ein gemeinsamer Sohn (* 2000).[4]

Werdegang Bearbeiten

Film und Fernsehen Bearbeiten

1990 stand Böttcher erstmals in dem von Heide Pils inszenierten Fernsehfilm Maxi, bitte kommen in der Titelrolle vor der Kamera. Ihr Leinwanddebüt gab sie 1997 in Peter Sehrs französisch-deutschem Filmdrama Obsession in einer Nebenrolle als Verkäuferin. Im selben Jahr war sie in dem Liebesdrama Die Konkurrentin als Bürokraft Hannah an der Seite von Charlotte Schwab und Ann-Kathrin Kramer zu sehen.

Von 1997 (Folge 3) bis November 2005 (Folge 17) übernahm sie in der ZDF-Krimireihe Sperling an der Seite von Dieter Pfaff die durchgehende Rolle der Assistentin Waltraud Schütze.[1] Für ihre Nebenrolle der Lissy in dem Fernsehfilm Jacks Baby (Regie: Jan Josef Liefers) bekam sie 2000 den Deutschen Fernsehpreis.[1] Christopher Roth besetzte sie 2002 als Marion in seinem RAF-Filmdrama Baader. 2004 spielte sie in Hansjörg Thurns Fernsehkomödie Schöne Männer hat man nie für sich allein als Gerti ein Mitglied einer Clique von Freundinnen, die sich ihre Single-Abende mit Bowling vertreiben; ihre Spielpartnerinnen waren Elena Uhlig, Nina Petri und Catherine Flemming. Kleinere Rollen in Kinofilmen hatte sie u. a. in Marc Rothemunds Pornorama (2007), Philipp Stölzls Goethe! (2010) und Felix Fuchssteiners Rubinrot (2013), einer Verfilmung aus der Buchreihe Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier.

Nachdem Böttcher bereits ab 2004 in mehreren Folgen der ARD-Kriminalfilmreihe Tatort, wie in der Berliner Episode Der vierte Mann als Heidi oder als Mascha im Münsteraner Tatort Der Hammer, gastierte, ist sie seit 2020 als Rechtsmedizinerin Dr. Henny Wenzel des Saarländer Tatort-Ermittlerduos Schürk und Hölzer in einer durchgehenden Serienrolle zu sehen.

Böttcher wirkt auch in zahlreichen Kinder- und Jugendproduktionen mit. 2008 spielte sie in Ute Wielands Freche Mädchen die Rolle der Frau Kempinski. In dem Weihnachts-Fernsehfilm Beutolomäus und die Wunderflöte mit der fiktiven KiKA-Weihnachtsfigur Beutolomäus übernahm sie 2011 die Rolle der Elli Nussbaum. 2012 spielte sie die Polizistin in Peter Gersinas Sams im Glück, der dritten Verfilmung der erfolgreichen Sams-Buchreihe und agierte als Frau Miller in Mike Marzuks Fünf Freunde. In dem Märchenfilm Die goldene Gans, der im Dezember 2013 im ZDFneo im Rahmen der Märchen-Reihe Märchenperlen erstmals ausgestrahlt wurde, war sie neben Teresa Weißbach als deren Mutter in der Rolle der diebischen Wirtin zu sehen. In den Jahren 2017 und 2020 übernahm sie in dem ersten Kinofilm Die Pfefferkörner und der Fluch des Schwarzen Königs und deren Fortsetzung Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee zur KiKA-Krimiserie Die Pfefferkörner die Rolle der Köchin Gertrude Silber.

Theater Bearbeiten

Ihr Theaterdebüt gab Böttcher 1994 am Renaissance Theater Wien als Julia in Hans Eschers Inszenierung Romeo und Julia nach William Shakespeare. Danach wirkte sie in mehreren Theaterstücken am Renaissance Theater Berlin, u. a. in Der nackte Wahnsinn (1996; Regie: Oswald Liphert), Sechs Welten (2000; Regie: Lars Wernecke), Frohe Feste (2008; Regie: Antoine Uitdehaag), Schöne Bescherungen von Alan Ayckbourn (2010; Regie: Tina Engel) und Das Höhrrohr – Ein Soloabend (2014; Regie: Boris von Poser). 2006 hatte sie ein Gastengagement am Theater am Kurfürstendamm in Peter Ziesers Inszenierung Gedächtnis des Wassers nach dem Werk von Shelagh Stephenson, wo sie an der Seite von Birge Schade spielte.[1] Am Hans Otto Theater war sie in der Spielzeit 2011/12 und später von 2014 bis 2016 in Frau Müller muss weg, nach einem gleichnamigen Theaterstück von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, unter der Regie von Isabel Osthues zu sehen.[5] 2016 spielte sie am Theater an der Parkaue in Ivan Panteleevs Inszenierung Die Physiker nach Friedrich Dürrenmatt.

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Kino Bearbeiten

Fernsehen Bearbeiten

Fernsehfilme Bearbeiten

Fernsehserien und -reihen Bearbeiten

Theater (Auswahl) Bearbeiten

Hörspiele Bearbeiten

Auszeichnung Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Kommissar „Sperlings“ gute Seele Anna Böttcher spielt Theater. In: Die Welt. 8. Februar 2006.
  2. Anna Böttcher bei Crew United
  3. Viktoria Thissen: Anna Böttcher: Warum sie nach 26 Jahren wilder Ehe geheiratet hat. In: goldenekamera.de. 28. April 2022, abgerufen am 28. April 2022.
  4. Hannah Hauer: 7 Fragen an… Anna Böttcher. berlinmitkind.de, 11. Februar 2015, abgerufen am 15. April 2020.
  5. Lena Schneider: Kultur: Der junge Fritz. In: Der Tagesspiegel. 16. Januar 2012, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 16. Januar 2012]).