Anhausen

Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz

Anhausen (mundartlich: Onese [ˈɔːnəsə]) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach an.

Wappen Deutschlandkarte
Anhausen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Anhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 30′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 50° 30′ N, 7° 33′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Rengsdorf-Waldbreitbach
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 9,53 km2
Einwohner: 1395 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56584
Vorwahl: 02639
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 002
Adresse der Verbandsverwaltung: Westerwaldstraße 32–34
56579 Rengsdorf
Website: www.anhausen.de
Ortsbürgermeister: Heinz-Otto Zantop
Lage der Ortsgemeinde Anhausen im Landkreis Neuwied
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Karte

Geographie Bearbeiten

Der Ort liegt am Rande des Westerwaldes auf der Anhöhe des Neuwieder Beckens im Naturpark Rhein-Westerwald. Zu Anhausen gehören die Wohnplätze Bergmannshof, Forsthaus, Forsthaus Braunsberg, Petershof und Rosenhof.[2]

Nachbargemeinden sind Meinborn, Rüscheid und Thalhausen, die nächsten Städte sind das ebenfalls angrenzende Neuwied und Dierdorf.

Geschichte Bearbeiten

Aufgrund von Funden fränkischer Gräber in der unmittelbaren Nähe von Anhausen (Flur „Ochsenstück“) ist anzunehmen, dass bereits im 7. Jahrhundert hier eine Siedlung war.

Erstmals wurde die Gemeinde urkundlich in einem Schiedsspruch des Generalkapitels des Prämonstratenser-Ordens in Prémontré aus dem Jahre 1204 erwähnt. In dieser Urkunde wurden Rechte der Abtei Rommersdorf für „par. hanhusen“, also für den Pfarrbezirk Anhausen, zugesprochen. Das Vorhandensein eines Pfarrbezirks lässt darauf schließen, dass es zu der Zeit bereits eine Kirche und eine Ansiedlung gab. Wenige Jahre zuvor hatte Bruno von Isenburg mit dem Bau der in der Nähe liegenden Burg Braunsberg begonnen. Da die Herren von Isenburg-Kobern das Patronatsrecht (1268) in Anhausen hatten, geht die Kirche vermutlich auf eine Schenkung der Herren von Isenburg zurück.

Der Name Anhausen entwickelte sich von „Hanhusen“ (auch „Hainhusen“ im Sinne von „Waldhausen“) im Jahre 1204 über „Aynhusen“ (1343) zu Anhausen (1529).

Unter Graf Johann IV. von Wied, Anhausen gehörte seit 1344 zur Grafschaft Wied, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation eingeführt. Die war auf den Einfluss des Kölner Erzbischofs Hermann V. von Wied zurückzuführen, der ein Onkel des Johann war. Die Gemeinde und der Pfarrer wurden nun evangelisch.

Infolge des unter Napoleon entstandenen Rheinbundes kam das Kirchspiel Anhausen zum 1806 Herzogtum Nassau und wurde 1815 nach dem Wiener Kongress preußisch.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Anhausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 323
1835 462
1871 506
1905 477
1939 506
1950 587
1961 670
Jahr Einwohner
1970 806
1987 1.087
1997 1.300
2005 1.355
2011 1.323
2017 1.356
2022 1.395[1]
 
Einwohnerentwicklung von Anhausen von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]

Bürgermeister Bearbeiten

Heinz-Otto Zantop wurde am 15. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Anhausen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 83,31 % für fünf Jahre gewählt worden. Seine Amtsvorgängerin war Heidelore Momm.[5][6]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Anhausen
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Silber durch eine eingebogene grüne Spitze, darin ein wachsender silberner Wohnturm mit Mittelwand und zwei perspektivisch dargestellten, an der Außenkante durch je einen Stützpfeiler verstärkten Seitenwänden, umlaufendem Zinnenkranz und unter dem das Obergeschoss umlaufenden Rundbogenfries acht offenen Segmentbogenfenstern, davon die drei oberen doppelt, sowie der Mittelwand vorgesetzten, fünfzinnigem zweistöckigem Torbau, offenem Rundbogentor und ebensolchem Fenster; vorne vier rote Schrägbalken, hinten zwei rote Balken.“
Wappenbegründung: Die dargestellte Burg ist das stilisierte Abbild der Burg Braunsberg über dem Aubachtal und der Gemarkung Anhausen. Das die Burg umgebende Grün symbolisiert den Waldreichtum der Gemeinde. Die zwei roten Balken in Silber sind das Wappen der Herren von Isenburg, die im Kirchspiel Anhausen alte Rechte besaßen. Die vier roten Schrägbalken in Gold sind dem Wappen der Grafen zu Wied entnommen. Die Herrschaft Braunsberg, identisch mit dem späteren Kirchspiel Anhausen, gehörte von 1344 bis 1806 zur Grafschaft Wied.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Dierdorf an der Bundesautobahn 3 (etwa 8 km entfernt). Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

In Anhausen gibt es eine Grundschule und einen Kindergarten. In Anhausen befindet sich auch die Stützpunktfeuerwehr Kirchspiel Anhausen, zuständig für die Gemeinden Anhausen, Meinborn, Rüscheid und Thalhausen. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 2005 aus den Einheiten der Feuerwehren Anhausen und Thalhausen neu gegründet.

Sportplätze Bearbeiten

Anhausen/Meinborn verfügt über einen Tennisplatz mit drei Courts. Neben der Grundschule befindet sich eine Mehrzweckhalle, die auch als Turnhalle genutzt wird. Hinter der Mehrzweckhalle befindet sich ein Streetsports-Platz, der für Basketball, Fußball und auch Hockey genutzt werden kann.

Erholung Bearbeiten

Nahe der Ortsgrenze von Anhausen befindet sich der Limes. Den Limes entlangführt die regionale Wanderroute Rheinhöhenweg.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Anhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 50 (PDF; 2,6 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Anhausen. Abgerufen am 22. Februar 2020.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 22. Februar 2020 (siehe Rengsdorf-Waldbreitbach, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).
  6. Niederschrift über die konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Anhausen am 15.07.2019. In: RW-Direkt, Ausgabe 30/2019. Abgerufen am 22. Februar 2020.