Anento ist ein spanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit nur noch 101 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Süden der Provinz Saragossa in der Autonomen Gemeinschaft Aragonien. Die Gemeinde gehört zur bevölkerungsarmen Serranía Celtibérica.

Gemeinde Anento

Anento – Ortsbild mit Burgberg
Wappen Karte von Spanien
Anento (Spanien)
Anento (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Aragonien Aragonien
Provinz: Saragossa
Comarca: Campo de Daroca
Gerichtsbezirk: Daroca
Koordinaten: 41° 4′ N, 1° 20′ WKoordinaten: 41° 4′ N, 1° 20′ W
Höhe: 920 msnm
Fläche: 21,52 km²
Einwohner: 101 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 5 Einw./km²
Postleitzahl(en): 50369
Gemeindenummer (INE): 50028 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Enrique Cartiel Montalvo
Website: www.anento.es
Lage des Ortes

Lage und Klima Bearbeiten

Der Ort Anento liegt ca. 83 km (Fahrtstrecke) südwestlich der Provinzhauptstadt Saragossa nahe der Grenze zur Provinz Teruel in einer Höhe von ca. 850 bis 920 m. Die historisch bedeutsame Kleinstadt Daroca ist nur ca. 15 km in nordwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 445 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner 342 370 337 107 93[3]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen führten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl (Landflucht).

Wirtschaft Bearbeiten

Jahrhundertelang lebten die Bewohner des Ortes direkt (als Kleinbauern oder Knechte) oder indirekt (als Händler oder Handwerker) von der Landwirtschaft, wozu auch die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner) gehörte. Man bearbeitete die Ländereien der Grundherren sowie die eigenen Felder und Gärten. Heute werden hauptsächlich im Sommer viele Häuser als Ferienwohnungen (casas rurales) vermietet.

Geschichte Bearbeiten

Aus keltiberischer, römischer und westgotischer Zeit wurden bislang keine Funde gemacht. Im 8. Jahrhundert drangen arabisch-maurische Heere bis in den Norden der Iberischen Halbinsel vor. Die Gegend wurde nach der Rückeroberung (reconquista) der Stadt Saragossa im Jahr 1118 durch den aragonesischen König Alfons I. wieder christlich. Möglicherweise wurde Anento erst im 12. Jahrhundert durch den Grafen von Barcelona gegründet. Später lag der Ort lag im lange Zeit zwischen den Königreichen Aragón und Kastilien umstrittenen Grenzgebiet; im „Krieg der beiden Peter“ wurde die Burg angegriffen.[4]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Anento
  • Die Gassen des Ortes wurden neu gepflastert und viele Häuser restauriert.
  • Wahrscheinlich im frühen 14. Jahrhundert entstand auf dem nahegelegenen Felsen eine Burg (castillo), von der noch erhebliche Mauerreste und ein imposantes Tor erhalten sind.[5][6]
  • Die Kirche San Blas ist ein spätromanischer Bau aus der Zeit um 1300; um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde eine gotische Südvorhalle (portico) hinzugefügt. Kirchenschiff (nave) und Apsis waren einst bemalt, doch nur geringe Reste sind erhalten.[7] In der Apsis befindet sich ein bedeutendes Altarretabel (retablo) aus dem frühen 15. Jahrhundert, das dem aragonesischen Maler Blasco de Grañén zugeschrieben wird.[8]
  • Die Ermita de Santa Bárbara stammt aus dem 18. Jahrhundert.[9]
Umgebung
  • Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Überreste eines Gebäudes oder Turmes (Torreón de San Cristóbal), über dessen Ursprung Unklarheit besteht.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Anento – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Anento – Klimatabellen
  3. Anento – Bevölkerungsentwicklung
  4. Anento – Geschichte
  5. Anento – Castillo
  6. Anento – Castillo
  7. Anento – Kirche
  8. Anento – Altarretabel
  9. Anento – Ermita