Amtsvenn

Moorgebiet an der deutsch-niederländischen Grenze

Das Amtsvenn ist ein Moorgebiet (niederdeutsch: Venn) im nordwestlichen Münsterland in Nordrhein-Westfalen, direkt an der niederländischen Grenze. Es liegt zwischen den Orten Epe, Alstätte und Graes.

Naturschutzgebiet Amtsvenn – Hündfelder Moor
Lage Ahaus, Kreis Borken, NRW, Deutschland
Fläche 8,93 km²
Kennung BOR-003
WDPA-ID 82572
Natura-2000-ID DE-3807-401 DE-3807-301, DE-3807-401
Geographische Lage 52° 10′ N, 6° 58′ OKoordinaten: 52° 9′ 56″ N, 6° 57′ 35″ O
Amtsvenn (Nordrhein-Westfalen)
Amtsvenn (Nordrhein-Westfalen)
Einrichtungsdatum 1979
Verwaltung Kreis Borken

Allgemeines Bearbeiten

 
Im niederländischen Aamsveen.

Das Amtsvenn ist auf deutscher Seite knapp 9 km² groß und besteht aus drei Teilen, die nach den anliegenden Orten benannt wurden: Alstätter Venn, Eper Venn und Graeser Venn. Jenseits der Grenze findet es im 144 ha großen niederländischen Aamsveen, südlich von Enschede gelegen, seine Fortsetzung. Erschlossen wurde das Amtsvenn erst im Jahr 1929, als die Landstraße von Epe nach Alstätte gebaut wurde.

Bis zum Anfang der 1970er Jahre haben die Bauern der anliegenden Orte im Amtsvenn Torf gestochen. Viele wassergefüllte Torfstiche zeigen dies noch heute. Im Zentrum wurde bis 1982 industriell Torf abgebaut, so dass nur noch wenige Hochmoorflächen erhalten sind.

Der Kern des Amtsvenns steht seit 1983 unter Naturschutz. Die früheren, kleineren Naturschutzgebiete mit den Bezeichnungen Amtsvenn (133 ha) und Hündfelder Moor (184 ha) wurden erweitert und 2004 unter dem Namen Amtsvenn – Hündfelder Moor zusammengefasst. Das neue Naturschutzgebiet umfasst 893 ha.

Der Ostteil des Amtsvenns bildet unter dem Namen Eper-Graeser Venn ein zweites Naturschutzgebiet mit 289 ha.[1] Im Graeser Venn betreibt die Biologische Station Zwillbrock die Schäferei Moorhof.

Im Amtsvenn gibt es noch viele hochmoortypische Pflanzen und Tiere, darunter Knäkente, Krickente, Schwarzkehlchen, Blaukehlchen, Tüpfelsumpfhuhn und Ziegenmelker.

 
Aamsveen im Herbst

Feuer 2011 Bearbeiten

Am 3. Juni 2011 brach morgens beiderseits der Grenze ein etwa 200 ha großer Flächenbrand im Amtsvenn aus. Bis zu 580 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren bei den Löscharbeiten im Einsatz.[2][3]

Ölpest 2014 Bearbeiten

Im April wurde eine größere Leckage an einem Kavernenspeicher für Erdöl in Epe entdeckt.[4]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. BOR-009 Naturschutzgebiet „Eper–Graeser Venn“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 23. Februar 2017.
  2. Spiegel Online: Moorlandschaft Amtsvenn: Feuer verwüstet Naturschutzgebiet (3. Juni 2011)
  3. Westfälische Nachrichten: Kampf gegen Feuer geht weiter – Glutnester im Boden (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) (6. Juni 2011)
  4. Bezirksregierung Arnsberg: Ölschaden in Gronau-Epe