Das Amtsgericht Gerolzhofen war ein von 1879[1] bis 1973[2] bestehendes bayerisches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz im unterfränkischen Gerolzhofen. Als Zweigstelle des Amtsgerichts Schweinfurt blieb das Amtsgericht noch bis 2015 bestehen.

Geschichte Bearbeiten

Gerolzhofen war bereits seit 1492 der Sitz eines fürstbischöflichen Amtmanns. Seit 1804 bestand ein bayerisches Landgericht älterer Ordnung. Mit Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 errichtete man in Gerolzhofenein Amtsgericht, dessen Sprengel sich aus den Gemeinden des bisherigen Landgerichtsbezirks Gerolzhofen zusammensetzte.[3][4] Übergeordnete Instanzen waren das Landgericht Schweinfurt und das Oberlandesgericht Bamberg.

Mit der Verordnung vom 9. Juni 1959 wurde das Amtsgericht Volkach in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Gerolzhofen umgewandelt, im Jahr 1966 dann endgültig aufgelöst.[5] 1973 wurde das Amtsgericht Gerolzhofen aufgehoben, das Amtsgericht blieb aber bis 2015 als Zweigstelle des Amtsgerichts Schweinfurt bestehen. Ende April 2015 fanden die letzten Verhandlungen in Gerolzhofen statt.

Gerichtsgebäude Bearbeiten

Das Amtsgericht befand sich in einem auffälligen Atrium-Bau an der Hermann-Löns-Straße. Er war am 27. Januar 1967 seiner Bestimmung übergeben worden. Im Justizgebäude in Gerolzhofen ist seit 2018 das moderne Zentralarchiv der Schweinfurter Justiz untergebracht.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Königlich Allerhöchste Verordnung, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend, vom 2. April 1879, Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt S. 355
  2. Im Gesetz über die Organisation der ordentlichen Gerichte im Freistaat Bayern vom 25. April 1973 (GVBl S. 189) nicht mehr aufgeführt
  3. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 374 f.)
  4. Landgericht Gerolzhofen. In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 1298–1301.
  5. Ute Feuerbach: Gericht und Amt Volkach. S. 53–56.
  6. Gerolzhofen - Der Deckel fürs Zentralarchiv ist zu.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mainpost.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Mainpost vom 8. August 2018.

Koordinaten: 49° 53′ 46,9″ N, 10° 21′ 6,7″ O