Amtsgericht Friedewald

preußisches Amtsgericht mit Sitz in Friedewald (Hessen)

Das Amtsgericht Friedewald war ein preußisches Amtsgericht mit Sitz in Friedewald (Hessen).

Amtsgerichtsgebäude

Vorgeschichte Bearbeiten

In Kurhessen erfolgte 1821 die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung und für die Rechtsprechung wurden Justizämter, darunter das Justizamt Friedewald, eingerichtet. Es war dem Obergericht für die Provinz Fulda zugeordnet.

Geschichte Bearbeiten

Mit der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 wurden in der neuen Provinz Hessen-Nassau Amtsgerichte eingerichtet. Das Justizamt Friedewald wurde entsprechend in das Amtsgericht Friedewald umgewandelt. Es war dem Kreisgericht Rotenburg zugeordnet.

Mit der Einführung der Reichsjustizgesetze entstanden 1879 reichsweit einheitlich Amtsgerichte. Das Amtsgericht Friedewald behielt damit seinen Namen und erhielt die neuen Funktionen. Es war nun eines der 34 Amtsgerichte im Bezirk des Landgerichtes Kassel.

Am Gericht bestand eine Richterstelle. Es war damit ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[1]

Sein Gerichtsbezirk umfasste aus dem Kreis Hersfeld die Gemeindebezirke Bengendorf, Friedewald, Gethsemane, Harnrode, Heimboldshausen, Herfa, Heringen, Kleinensee, Lautenhausen, Leimbach, Lengers, Widdershausen und Wölfershausen und die Gutsbezirke (Oberförstereien) Friedewald, Heimboldshausen und Heringen.[2]

Das Amtsgericht Friedewald wurde im Zweiten Weltkrieg zum 15. Juni 1943 stillgelegt und sein Sprengel dem Amtsgericht Bad Hersfeld zugeordnet.[3]

Sitz Bearbeiten

Das Amtsgericht nutzte die Gebäude im Hof der Wasserburg Friedewald (Hessen).

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1888, S. 405 online
  2. Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879, GS Nr. 30., S. 535, Digitalisat
  3. Eckhart G. Franz, Hanns Hubert Hofmann, Meinhard Schaab: Gerichtsorganisation in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im 19. und 20. Jahrhundert = Akademie für Raumforschung und Landesplanung: Beiträge, Band 100 = Behördliche Raumorganisation seit 1800, Grundstudie 14. VSB Braunschweig, 1989, ISBN 3-88838-224-6, S. 222.

Koordinaten: 50° 52′ 49,9″ N, 9° 51′ 24,5″ O