Amtsgericht Friedberg (Hessen)

Amtsgericht in Friedberg, Hessen

Das Amtsgericht Friedberg (Hessen) ist ein deutsches Amtsgericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz in Friedberg im Land Hessen.

Amtsgericht Friedberg

Zuständigkeit und Sitz

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Örtliche Zuständigkeit

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Lage des Amtsgerichtsbezirks Friedberg in Hessen

Die örtliche Zuständigkeit umfasst die Städte Bad Nauheim, Butzbach, Florstadt, Friedberg (Hessen), Münzenberg, Niddatal, Reichelsheim und Rosbach vor der Höhe sowie die Gemeinden Ober-Mörlen, Rockenberg, Wölfersheim und Wöllstadt.

Seit 1999 ist das Amtsgericht Friedberg auch für den Amtsgerichtsbezirk Büdingen das zentrale Insolvenzgericht und seit 2002, mit der Einführung des elektronischen Handelsregisters, auch zentrales Registergericht.

Sachliche Zuständigkeit

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Das Amtsgericht Friedberg ist zuständig für Zivil-, Familien- und Strafsachen.

Instanzielle Zuständigkeit

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Das Amtsgericht Friedberg ist ein erstinstanzliches Gericht.

Dem Amtsgericht Friedberg (Hessen) übergeordnet ist das Landgericht Gießen im Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt am Main.

Der Sitz des Amtsgerichtes befindet sich in der Homburger Straße 18 in 61169 Friedberg (Hessen).

Geschichte

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Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 wurden Organisation und Bezeichnungen der Gerichte reichsweit vereinheitlicht. Zum 1. Oktober 1879 hob das Großherzogtum Hessen deshalb die seit 1821 für die erstinstanzliche Rechtsprechung zuständigen Landgerichte auf. Funktional ersetzt wurden sie durch Amtsgerichte.[1] So ersetzte nun das Amtsgericht Friedberg das Landgericht Friedberg. „Landgerichte“ nannten sich nun die den Amtsgerichten direkt übergeordneten Obergerichte.

Zugleich bekam der nunmehrige Amtsgerichtsbezirk die vorher zum Landgericht Hungen gehörende Gemeinde Wölfersheim zugeteilt, so dass er nun die Gemeinden Assenheim, Bauernheim, Beienheim, Bruchenbrücken, Dorn-Assenheim, Fauerbach, Friedberg, Ilbenstadt, Leidhecken, Melbach, Nieder-Florstadt, Nieder-Wöllstadt, Ober-Florstadt, Ober- und Nieder-Rosbach, Ober-Wöllstadt, Ockstadt, Ossenheim, Reichelsheim, Södel, Weckesheim, Wickstadt und Wölfersheim umfasste.[2]

Zum 1. Januar 1882 wurden dem Bezirk des Amtsgerichts die Gemeinden Burg-Gräfenrode, Heldenbergen und Kaichen vom Amtsgerichtsbezirk Vilbel zugeteilt.[3] Mit Wirkung vom 1. Juli 1911 kamen die ebenfalls aus dem Amtsgerichtsbezirk Vilbel stammenden Gemeinden Rodheim und Holzhausen, der vom Amtsgericht Bad Nauheim abgetrennte Ort Dorheim und erneut Bönstadt vom Amtsgerichtsbezirk Altenstadt hinzu.[4] Infolge der Auflösung des Amtsgerichts Hungen am 1. Juni 1934 vergrößerte sich der Friedberger Sprengel noch einmal um die Gemeinden Berstadt und Wohnbach.[5]

Zum 1. April 1964 wurden Staden und Stammheim vom Amtsgericht Ortenberg zugelegt.[6] Am 1. Juli 1968 wurde der gesamte Bezirk des aufgelösten Amtsgerichts Bad Nauheim beinhaltend Bad Nauheim, Nieder- und Ober-Mörlen, Rödgen, Schwalheim, Steinfurth und Wisselsheim dem Amtsgericht Friedberg zugeteilt, gleichzeitig wurden Berstadt und Leidhecken an das Amtsgericht Nidda abgegeben.[7]

Nach zahlreichen Eingemeindungen infolge der Gebietsreform in Hessen in den 1970er Jahren und damit verbundenen geringfügigen Sprengeländerungen bestand der Amtsgerichtsbezirk Friedberg 1976 nun aus Florstadt, Friedberg (Hessen), Bad Nauheim, Niddatal, Ober-Mörlen, Reichelsheim (Wetterau), Rosbach v. d. Höhe, Wölfersheim und Wollstadt.[8] Zur bislang letzten Erweiterung des Friedberger Amtsgerichtsbezirks kam es am 1. Januar 2005 durch die Aufhebung des Amtsgerichts Butzbach; hierdurch wurden die Städte Butzbach und Münzenberg und die Gemeinde Rockenberg eingegliedert.[9]

Gerichtsgebäude

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Altes Amtsgericht Friedberg in der Kaiserstraße (historische Fotografie Ende der 1880er Jahre)

Das erste Gerichtsgebäude wurde vom Landgericht Friedberg übernommen, lag ursprünglich an der Kaiserstraße und wurde 1878 abgerissen. Das im Stil der Neorenaissance an gleicher Stelle errichtete Gebäude wurde als Amtsgericht Friedberg (Hessen) 1880 neu eröffnet.

In den 1950er Jahren wurde aufgrund beengter Platzverhältnisse eine Erweiterung notwendig, die an alter Stelle nicht zu verwirklichen war. Eine vom Justizministerium geplante Verlegung in die historischen Gebäude der Burg wurde verworfen. Es kam zu einem Neubau. Der moderne Zweckbau wurde am 24. März 1965 an der Homburger Straße in Friedberg eingeweiht. Im September 1987 wurde auf einem 1973 erworbenen Nachbargrundstück ein neuer Büro- und Sitzungstrakt eingeweiht.

Personen

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  • Carl Jakob Ludwig Gilmer (1804–1880), Oberamtsrichter am Amtsgericht Friedberg

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. §§ 1, 3 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  2. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
  3. Bekanntmachung, die Bildung der Amtsgerichtsbezirke Hungen, Lich, Laubach, Grünberg, Homberg, Alsfeld, Vilbel und Friedberg betreffend vom 24. Dezember 1881 (Hess. Reg.Bl. S. 203–204)
  4. Bekanntmachung, die Bildung der Amtsgerichtsbezirke Friedberg, Vilbel, Bad-Nauheim und Altenstadt betreffend vom 27. Mai 1911. In: Großherzogliches Ministerium der Justiz (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1911 Nr. 10, S. 80 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 35,6 MB]).
  5. Verordnung über die Umbildung von Amtsgerichtsbezirken vom 11. April 1934. In: Der Hessische Staatsminister (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1934 Nr. 10, S. 63 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 13,6 MB]).
  6. Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes vom 26. Februar 1964. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1964 Nr. 6, S. 17–18, Artikel 2, Abs. 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 174 kB]).
  7. Zweites Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210–16) vom 12. Februar 1968. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1968 Nr. 4, S. 41–44, Artikel 2, Abs. 4 c) und Artikel 2, Abs. 4 e) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
  8. Gesetz über den Sitz und den Bezirk der Gerichte der ordentlichen Gerichtsbarkeit (Gerichtsorganisationsgesetz) (GVBl. II 210-16) vom 10. Dezember 1976. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1976 Nr. 28, S. 539–544, Anlage (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
  9. Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (GVBl. I S. 507–508) vom 20. Dezember 2004. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2004 Nr. 24, S. 507–508 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,4 MB]).
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Commons: Amtsgericht Friedberg (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Koordinaten: 50° 19′ 41,5″ N, 8° 44′ 53,6″ O