Der Altkönig ist mit 798,2 m ü. NHN[1] der dritthöchste Berg im Taunus. Mit Gipfellage im Stadtgebiet von Kronberg im Taunus befindet er sich nahe dem zu Königstein im Taunus gehörenden Stadtteil Falkenstein im hessischen Hochtaunuskreis.

Altkönig

Blick von einem Feldweg am Schwalbach-Zufluss Grumbach
nahe Limesstadt nach Nordnordwesten zum Altkönig

Höhe 798,2 m ü. NHN [1]
Lage bei Falkenstein; Hochtaunuskreis, Hessen, Deutschland
Gebirge Taunus
Dominanz 2,45 km → Großer Feldberg
Schartenhöhe 136 m ↓ Fuchstanz[2]
Koordinaten 50° 12′ 45″ N, 8° 28′ 54″ OKoordinaten: 50° 12′ 45″ N, 8° 28′ 54″ O
Topo-Karte LAGIS Hessen
Altkönig (Hessen)
Altkönig (Hessen)
Besonderheiten Ringwall Altkönig
– Lips-Tempel
– Viktoriatempel
Weiße Mauer
Ringwall Hünerberg

Blick von Südsüdosten zum Altkönig mit Ortschaft Falkenstein, der Burgruine Falkenstein und dahinter befindlichem Großen Feldberg

Blick vom Aussichtsturm Großer Feldberg zum Altkönig

Mit einer Dominanz von 2450 m und einer Prominenz von etwas mehr als 136 m über dem zum Kleinen Feldberg (825,2 m) überleitenden Sattel am Fuchstanz (662 m) zählt der Altkönig zu den bedeutendsten Taunusgipfeln. Zusammen mit dem Großen Feldberg (881,5 m) und dem Kleinen Feldberg bildet er den Höhenschwerpunkt des Hochtaunus (Feldberg-Taunuskamm), er liegt jedoch, anders als der Feldberg, nicht auf dem Taunushauptkamm, sondern ist südlich parallel diesem vorgelagert.

Auf dem Altkönig befinden sich der Ringwall Altkönig und auf Spornen die beiden Aussichtspunkte Lips- und Viktoriatempel, die Weiße Mauer und der Ringwall Hünerberg. In der Region sind die Altkönigschule in Kronberg, das dortige Altkönigstift und die Altkönighalle in Steinbach ebenso wie viele Straßen nach dem Berg benannt.

Name Bearbeiten

Urkundlich sind wechselnde Bezeichnungen des Berges überliefert. 1496 wird er als „ald kune“, 1511 als „alten kune“, 1586 als „altkünn“ und „alt kin“, 1780 als „Altkün“ und „Altküng“ bezeichnet. Helmut Bode führt den Namen auf das keltische „alkin“ (Höhe) zurück. Erasmus Alberus verwendete 1534 in seiner Dichtung die Bezeichnung Altköng und nannte ihn den Sitz des deutschen Königs.[3][4] In Oberursel steht seit 2004 im ehemaligen Camp King die Skulptur Der Altkönig von Inga Dilcher-Hassenstein (* 1908 in Usingen), die das Motiv eines sagenhaften alten Königs künstlerisch aufgreift.

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Der Altkönig erhebt sich im Naturpark Taunus und gehört zum Stadtgebiet von Kronberg im Taunus. Sein Gipfel liegt etwa 2,3 km nördlich von Falkenstein, einem nordöstlichen Stadtteil von Königstein im Taunus, und 7 km westnordwestlich der Kernstadt von Oberursel. Auf dem Nordostsporn (634 m) des bewaldeten Berges liegt die Weiße Mauer, sein Südostsporn heißt Hünerberg (375 m), der Südsüdostsporn ist der Bürgel (446,4 m) und der Südsporn der Döngesberg (689 m).

Naturräumliche Zuordnung Bearbeiten

Der Altkönig gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Taunus (Nr. 30) und in der Haupteinheit Hoher Taunus (301) zur Untereinheit Feldberg-Taunuskamm (301.3). Seine Landschaft fällt in Richtung Süden und Südosten in die Naturräume Königsteiner Taunusfuß (300.20) und Kronberger Taunusfuß (300.21) ab, die in der Haupteinheit Vortaunus (300) zur Untereinheit Altkönig Vorstufe (300.2) zählen.[5]

Fließgewässer Bearbeiten

Nördlich vorbei am Altkönig fließt der Maßborn (Massborn) als einer von mehreren Quellbächen des auf dem unteren Teil seiner Nordflanke entspringenden und dann östlich vom Berg fließenden Urselbachs. Auf der Westflanke entspringt der Treisbornbach als Zufluss des nach Süden verlaufenden Reichenbachs.

Schutzgebiete Bearbeiten

Auf dem Altkönig liegt das Naturschutzgebiet Altkönig (CDDA-Nr. 81275; 1944 ausgewiesen; 2,0555 km² groß) und auf seiner Gipfelregion das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Altkönig (FFH-Nr. 5716-305; 75,11 ha).[1]

Ringwälle und Tempel Bearbeiten

 
Ringwall Altkönig: innerer Wall
 
Blick vom Lips-Tempel auf Burghain und Burgruine Falkenstein. Hinten links am Horizont der Melibokus im Odenwald, davor die Startbahn West.

Ringwall Altkönig Bearbeiten

In der La-Tène-Zeit, etwa um 400 v. Chr., besiedelten Kelten den Altkönig. Aus der Zeit stammen die zwei Ring- und Annexwälle des auf dem Gipfelplateau befindlichen Ringwalls Altkönig.[6] Sie sind ungefähr 980 m und 1390 m lang und noch heute gut erkennbar. Über Zeitpunkt und Gründe für die Aufgabe der Bergbesiedlung gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse. Um das Jahr 1900 war das Gipfelplateau noch baumfrei, denn zeitgenössische Quellen berichten, dass man bei guter Sicht die weißen Ringwälle am Altkönig aus dem 18 km südöstlich gelegenen Frankfurt mit bloßem Auge sehen konnte.

Ringwall Hünerberg Bearbeiten

Zudem liegt auf dem Altkönigsporn Hünerberg der Ringwall Hünerberg, eine vermutlich frühmittelalterliche Anlage der Franken.

Schutzhütten Bearbeiten

Auf dem Südwestsporn des Nebengipfels Döngesberg steht die offene Schutzhütte Lips-Tempel (606,2 m),[1] von wo aus die Aussicht hinab reicht auf die Ortschaft Falkenstein und in die Oberrheinische Tiefebene, zur Burgruine Falkenstein und zum Odenwald mit dem Melibocus sowie zum Pfälzerwald und den Donnersberg. An sehr klaren Tagen ist auch der Schwarzwald im Süden zu erkennen. Auf dem Südhang des Bergsporns Bürgel steht der Aussichtspavillon Viktoriatempel mit Blick ebenfalls in die Oberrheinische Tiefebene und zum Odenwald.

Gipfelplateau Bearbeiten

 
Altkönig: Gipfelplateau im Winter

Auf dem leicht bewaldeten Gipfelplateau des Altkönigs befindet sich ein trigonometrischer Punkt. Bei guten Sichtbedingungen fällt der Blick zwischen Bäumen hindurch unter anderem in die Oberrheinische Tiefebene und nach Frankfurt am Main. Ferner laden Tische mit Bänken zur Rast ein. Eine 2014 errichtete kleine Schutzhütte aus Holz wurde wegen fehlender bau- bzw. naturschutzrechtlicher Genehmigung 2015 abgebaut.[7]

Am 12. Juni 2023 brach im Gipfelbereich des Altkönig einer der bislang größten Waldbrände im Hochtaunus aus.[8][9][10][11]

Flugunfall Bearbeiten

Beim Unfall eines Flugzeugs am 22. Januar 1971 auf dem Altkönig kamen sechs Personen ums Leben, die zuvor eine Baustelle der Stadtbahn in Frankfurt besichtigt hatten. Das Kleinflugzeug zerschellte etwa 150 Höhenmeter unterhalb und rund 820 m südsüdöstlich des Berggipfels. An der Unfallstelle beim östlich des Sporns Döngesberg gelegenen 300-Meter-Weg steht ein Gedenkstein.

Verkehr und Wandern Bearbeiten

Auf den Altkönig führen keine Straßen. Daher wird er im Vergleich zum Großen Feldberg deutlich weniger frequentiert.

Aus allen Himmelsrichtungen verlaufen Wanderwege zum Gipfel, wobei die kürzeste Distanz zu einer größeren Straße, der nördlich verlaufenden Landesstraße 3004 (SchmittenSandplackenOberursel), etwa 1,5 km Luftlinie beträgt.[12] Etwa gleich weit entfernt befinden sich im Süden Wohngebietsstraßen von Falkenstein.

Über den Berg führt der Europäische Fernwanderweg E1. Nordwestlich, in Richtung Kleiner Feldberg liegt unweit auf seiner Flanke der Gebirgspass Fuchstanz mit seinen beiden Ausflugslokalen.

Galerie Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Altkönig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Dominanzen und Prominenzen im Taunus, thehighrisepages.de
  3. Hermin Herr: Lexikon vom Hohen Taunus. 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 8–9.
  4. Erasmus Alberus: Von eim alten Ziegochssen, und eim jungen Mestochssen, oder Weydochssen. In: Die Fabeln des Erasmus Alberus. Zeilen 118–123.
  5. Brigitte Schwenzer: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 139 Frankfurt a. M. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,9 MB)
  6. Ringwälle auf dem Altkönig, auf taunus.info.
  7. Hütte auf dem Altkönig – Die Hütte ist weg. taunus-zeitung.de, 28. Mai 2015, abgerufen am 12. August 2015.
  8. faz.de abgerufen am 13. Juni. 2023
  9. t-online.de abgerufen am 13. Juni. 2023
  10. fnp.de abgerufen am 13. Juni. 2023
  11. hr-online.de abgerufen am 13. Juni. 2023
  12. Bergtouren – Großer Feldberg, Altkönig, Kleiner Feldberg. thehighrisepages.de, abgerufen am 23. Juli 2011.