Wyssokoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

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Wyssokoje (russisch Высоко, deutsch Alxnupönen, 1938 bis 1945 Altsnappen, litauisch Alksnupėnai) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.

Siedlung
Wyssokoje
Alxnupönen (Altsnappen)

Высокое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1517
Frühere Namen Altensnappen,
Alxnappen (nach 1517),
Alxnapöhnen (nach 1736),
Alxnupönen (nach 1785 bis 1938),
Altsnappen (1938–1945)
Bevölkerung 80 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238736
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 000 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 56′ N, 22° 33′ OKoordinaten: 54° 56′ 22″ N, 22° 33′ 14″ O
Wyssokoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Wyssokoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wyssokoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Wyssokoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Wyssokoje liegt am Südufer der Scheschuppe an der Einmündung des kleinen Flusses Staraja (dt. Alxnuppe, 1938 bis 1945: Hangwasser) drei Kilometer östlich der Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) und 19 Kilometer nördlich der früheren Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg). Durch den Ort verläuft die Regionalstraße 27A-026 (ex R511). Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der heute nicht mehr betriebenen Strecke Pillkallen–Lasdehnen der Pillkaller Kleinbahn.

Geschichte Bearbeiten

 
Die Gemeinde Alxnupönen auf einem Messtischblatt von 1936

Der Ort Altensnappen wurde 1517 erstmals erwähnt.[2] Um 1780 wurde Alxnapöhnen als meliertes Dorf bezeichnet.[3] 1874 wurde die Landgemeinde Alxnupönen namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Pillkallen.[4] 1938 wurde Alxnupönen in Altsnappen umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt er die russische Bezeichnung Wyssokoje und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Mitschurinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk eingeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Pobedinski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Wyssokoje zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6] 502
1871[6] 534
1885[7] 441
1905[8] 382 davon 90 litauischsprachige
1910[9] 376
1933[10] 363
1939[11] 358
1984[12] ~ 130
2002[13] 139
2010[14] 117
2021[15] 80

Amtsbezirk Alxnupönen/Altsnappen (1874–1945) Bearbeiten

Der Amtsbezirk Alxnupönen wurde 1874 im Kreis Pillkallen eingerichtet. Er umfasste zunächst sieben Landgemeinden (LG) und einen Gutsbezirk (GB):[4]

Name Änderungsname
von 1938
Russischer Name
nach 1945
Bemerkungen
Alxnupönen (LG) Altsnappen Wyssokoje
Ambrasgirren (LG) 1929 zur LG Waldlinden
Budupönen
Ksp. Lasdehnen (LG)
Sandhöhe Berestowoje
Lasdinehlen (GB) Sommerswalde Mitschurino 1928 zur LG Rucken
Löblaugken (LG) 1929 zur LG Waldlinden
Rammonischken (LG) Hagenfließ Leskowo
Rucken (LG) Rossoschanskoje hieß von 1928 bis 1929 Lasdinehlen
Uszbördszen (LG) Karpfenwinkel Ostrogoschskoje 1936–38: Uschbördschen
Waldlinden (LG) (Rossoschanskoje) entstand 1929 durch Zusammenschluss der LG Ambrasgirren, der LG Löblaugken sowie der Oberförsterei Weszkallen

1935 wurden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt. Der Amtsbezirk hieß seit 1938 oder 1939 Altsnappen. Am 1. Januar 1945 bildeten den Amtsbezirk Altsnappen die Gemeinden: Altsnappen, Hagenfließ, Karpfenwinkel, Rucken, Sandhöhe und Waldlinden.

Kirche Bearbeiten

Mit ihrer mehrheitlich evangelischen Bevölkerung war Alxnupönen resp. Altsnappen vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Lasdehnen eingepfarrt. Sie war Teil des Kirchenkreises Pillkallen (Schloßberg) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Wyssokoje im Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgwangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen), die zur Propstei Kaliningrad[16] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Altsnappen
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 3.
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Altsnappen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-046
  13. Allrussische Volkszählung von 2002
  14. Allrussische Volkszählung von 2010
  15. Allrussische Volkszählung von 2021
  16. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)