Alfvénsches Theorem

Lehrsatz der Magnetohydrodynamik

In der Magnetohydrodynamik besagt das alfvénsche Theorem (englisch auch Alfvén’s frozen in theorem), dass in einem Plasma mit unendlicher elektrischer Leitfähigkeit (das heißt, ohne elektrischen Widerstand) die Magnetfeldlinien im Fluid „eingefroren“ (befestigt) sind und sich mit diesem bewegen müssen. Diese Idee hat Hannes Alfvén 1942 veröffentlicht[1][2].

Dieses Theorem findet viele Anwendungen, beispielsweise in der Astrophysik, wo der elektrische Widerstand zwar nicht genau Null ist, aber oft sehr gering ist, sodass die Magnetfeldlinien näherungsweise im Fluid „gefroren“ sind.

Mathematische Formulierung Bearbeiten

Der magnetische Fluss durch eine Oberfläche   ist durch   definiert, wobei   das Magnetfeld ist. Das alfvénsche Theorem lautet:

 

Im Folgenden wird der Beweisansatz von[3] hergeleitet.

Wir betrachten zwei sehr nah beieinander liegende Zeitpunkte   und  . Eine Fläche   mit Rand   zum Zeitpunkt   wird durch die Fluidbewegung zu einer Fläche  mit Rand   zum Zeitpunkt   und beschreibt damit ein Volumen  , indem es ein Band   formt (siehe Abbild 1).

 
Abbild 1: Die Fläche   mit dem Rand   zum Zeitpunkt   wird zur Fläche   mit dem Rand   zum Zeitpunkt  . Die Bewegung des Randes formt ein Band,  .

Die Änderung des magnetischen Flusses zwischen   und   beträgt:

 

Laut den Maxwell-Gleichungen ist  , sodass sich zum Zeitpunkt   aus dem gaußschen Integralsatz  

ergibt. Das Vorzeichen des Integrals über   ist negativ, da die Richtung des infinitesimalen Flächenelements in die Richtung des Volumens zeigt.

Daraus folgt:

 
 

Man kann das Integral über der Fläche   ermitteln, da für das infinitesimale Flächenelement   gilt:

 

Nach Division durch   bekommt man:

 

Im Grenzfall  , wird dies:

 

Sodass, beim Anwenden der Eigenschaften des Spatproduktes:

 

Der Satz von Stokes führt zu:

  welches im Fall von einem elektrischen Widerstand   Null gleicht, da in diesem Fall  .

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. H. Alfvén: Existence of Electromagnetic-Hydrodynamic Waves. In: Nature. Band 150, Nr. 3805, Oktober 1942, ISSN 0028-0836, S. 405–406, doi:10.1038/150405d0 (nature.com [abgerufen am 17. Dezember 2020]).
  2. H. Alfvén: On the Existence of Electromagnetic-Hydrodynamic Waves. In: Arkiv för matematik, astronomi och fysik. 29B, 1942, S. 1–7.
  3. Induction Equation – Frozen-in Theorem. Archiviert vom Original am 12. Juni 2007; abgerufen am 9. März 2024.