Alessandro Maggiolini

italienischer römisch-katholischer Bischof

Alessandro Maggiolini (* 15. Juli 1931 in Bareggio, Provinz Mailand, Italien; † 11. November 2008 in Como) war römisch-katholischer Bischof von Como.

Bischof Alessandro Maggiolini

Leben Bearbeiten

Alessandro Maggiolini empfing die Priesterweihe am 26. Juni 1955 in Mailand durch Giovanni Battista Montini, den späteren Papst Paul VI. Er war Professor für Philosophie an der Katholischen Universität Mailand, später Bischöflicher Vikar für die Universität. Er war enger Vertrauter von Giovanni Kardinal Colombo.

Am 7. April 1983 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof des Bistums Carpi in Carpi bei Modena ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm Kurienkardinal Sebastiano Baggio am 29. Mai desselben Jahres im Dom zu Carpi; Mitkonsekratoren waren Artemio Prati, Bischof von Carpi, und Gilberto Baroni, Bischof von Guastalla.

1989 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Bischof von Como. Er war Mitglied des Redaktionskomitees des Katechismus der Katholischen Kirche.

Sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch nahm Benedikt XVI. am 2. Dezember 2006 an. Maggiolini starb an den Folgen einer Krebserkrankung.

Wirken Bearbeiten

Alessandro Maggiolini galt als streitbarer Bischof, der seine Meinung auch gegen Rom öffentlich vortrug.[1]

Er war entschiedener Gegner der Kommerzialisierung der Gestalt von Padre Pio in San Giovanni Rotondo. „Jesus Christus vertrieb die Händler aus dem Tempel, aber ich muss jetzt feststellen, dass sie zurückgekehrt sind“, sagte er in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung La Repubblica.[2]

Obwohl er einen Dialog zwischen den Organisatoren des World Gay Pride und der Katholischen Kirche für nicht möglich hielt, rief er für die im Heiligen Jahr 2000 in Rom stattfindende internationale Homosexuellenparade zur Gelassenheit auf.[3]

Hinsichtlich des Baus islamischer Moscheen in Italien sagte er der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera am 12. Januar 2007: „Die Katholiken müssen hier einen harten Schädel und ein weiches Herz haben; stattdessen haben sie oft ein Herz aus Stein und einen Kopf wie Kaugummi“.[4]

Maggiolini war ein bekannter Theologe. Er veröffentlichte mehrere Bücher und zahlreiche Publikationen, insbesondere in seinen letzten Lebensjahren.

Schriften Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Alessandro Maggiolini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Daniele Premoli: Alessandro Maggiolini. Un vescovo fuori dagli schemi. Ancora, Mailand 2018, ISBN 978-88-514-2068-0 (italienisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sandro Magister: Le omelie scorrette del vescovo Maggiolini. In: L’Espresso. 31. August 2002, abgerufen am 21. Mai 2023 (italienisch).
  2. Jessie Grimond: Million to see canonisation of Padre Pio, the miracle monk who makes fortunes. In: The Independent. 16. Juni 2002, S. 17, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Oktober 2008; abgerufen am 12. November 2008 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.findarticles.com
  3. Homosexuellenparade: Bischof mahnt zur Gelassenheit. (Memento vom 21. Februar 2001 im Internet Archive) Universität des Saarlandes; abgerufen am 15. Februar 2015.
  4. „Famiglia cristiana“, monsignori e moschee: Maggiolini in trincea. Corriere della Sera, 24. August 2008
VorgängerAmtNachfolger
Teresio FerraroniBischof von Como
1989–2006
Diego Coletti
Artemio PratiBischof von Carpi
1983–1989
Bassano Staffieri