Alejandro Zambra

chilenischer Schriftsteller, Lyriker und Literaturkritiker

Alejandro Zambra (* 1975 in Santiago de Chile) ist ein chilenischer Romanautor, Lyriker und Literaturkritiker. Sein vielbeachteter Debütroman Bonsái ist 2006 mit dem chilenischen Kritikerpreis ausgezeichnet worden.

Alejandro Zambra beim National Book Festival 2015

Leben und Werk Bearbeiten

Alejandro Zambra wurde 1975 in Santiago de Chile geboren. Nach dem Abschluss eines Philologie-Studiums promovierte er in spanischer Literatur an der Universidad Católica. Heute unterrichtet er an der Diego Portales-Universität in Santiago de Chile. Zambra schreibt regelmäßig literaturkritische Beiträge für verschiedene Zeitungen, unter anderem Las Últimas Noticias, El Mercurio, Le Tercera, The Clinic und El País.

Seinen bisher größten Erfolg erzielte Zambra mit seinem Debütroman Bonsái, der in verschiedene Sprachen übersetzt und von Christian Jiménez verfilmt worden ist. Es folgten die Romane La vida privada de los árboles (2007), Formas de volver a casa (2011; Die Erfindung der Kindheit, Suhrkamp 2012) und Poeta chileno (2020; Fast ein Vater, Suhrkamp 2021). Daneben veröffentlichte Zambra die beiden Gedichtbände Bahía Inútil (1998) und Mudanza (2003) und die Essaysammlungen No leer (2010) und No leer, recopilacion de criticas (2011).

In seinen Romanen setzt sich Zambra mit dem Aufwachsen in der Pinochet-Diktatur auseinander. In einem Interview nannte er die Literatur seiner Generation eine „Literatur der Kinder“, da er und seine Altersgenossen mit der Vorstellung großgeworden seien, dass der Roman den „Vätern der Literatur“ gehört und Geschichte etwas von den Vorfahren Vorgegebenes ist. „Es hat lange gedauert bis wir verstanden haben, dass wir unsere eigene Geschichte haben und auch etwas darüber sagen können.“[1]

Für sein literarisches Schaffen erhielt Zambra zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Darunter den Premio del Consejo Nacional del Libro de Chile 2006 für Bonsái und den Premio Altazor 2012 für Formas de volver a casa. 2010 nannte ihn die Zeitschrift Granta einen der wichtigsten 22 spanischsprachigen Gegenwartsautoren unter 35 Jahren.[2]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Bonsai. Roman. Editorial Anagrama, Barcelona 2006.
    • Bonsai. Roman.[3][4] Aus dem Spanischen von Susanne Lange. Suhrkamp Verlag, Berlin 2015.
  • La vida privada de los árboles. Roman. Editorial Anagrama, Barcelona 2007.
  • Bahía Inútil. Roman. Ediciones Stratis, 2008.
  • Mudanza. El Quid Ediciones, Almería, 2003; Ediciones Tácitas, 2008.
  • No leer. Essays. Ediciones Universidad Diego Portales, Santiago, 2010.
  • Formas de volver a casa. Roman. Editorial Anagrama, Barcelona 2011,
  • Mis documentos, Erzählungen. Editorial Anagrama, Barcelona 2013.
  • Poeta chileno, Editorial Anagrama, Barcelona, 2020.

Sekundärliteratur Bearbeiten

  • Manuel Clemens: Die Erfindung des Protagonisten. Alejenadro Zambra unterläuft mit "Formas de volver a casa" den Anti-Bildungsroman. In: Weimarer Beiträge. Heft 4, 2015, S. 502–517.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Alejandro Zambra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://themillions.com/2011/03/the-millions-interview-alejandro-zambra.html
  2. Javier Rodríguez Marcos: Canon literario se escribe con 'ñ' | Cultura | EL PAÍS. In: elpais.com. 2. Oktober 2010, abgerufen am 16. März 2024 (spanisch).
  3. Große Literatur im Mini-Format, Rezension von Katharina Döbler im Deutschlandradio Kultur vom 11. März 2015
  4. Liebe in Zeiten des Übergangs, Rezension von Eva-Christina Meier in die tageszeitung vom 20. Juni 2015
  5. Katharina Döbler, Ein stilles Buch, in: deutschlandradiokultur.de, 11. September 2012
  6. Distanz zwischen Ich und Wir,Interview mit Alejandro Zambra von Eva-Christina Meier in die tageszeitung vom 12. Mai 2017
  7. Ein chilenischer Poet, Rezension von Eva-Christina Meier in die tageszeitung vom 6. September 2021