Das Modell von Collins und Loftus zur Aktivierungsausbreitung (Spreading Activation Network) findet in der Sprachpsychologie und beim Priming seine Anwendung und dient zur Veranschaulichung der Prozesse, die bei der Auswahl eines Wortes im Gehirn ablaufen. Dem Modell zugrunde liegt ein Mentales Lexikon, welches als neuronales Netzwerk aufgebaut ist. Demnach breitet sich die Aktivierung eines Wortes über die jeweils mitabgespeicherten Zusammenhänge mit anderen Worten aus.

Aktivierungsausbreitung
Aktivierungsausbreitung nach Collins und Loftus

Die einzelnen Knoten (rot, Hitze, Feuer usw.) des Netzwerkes bilden die Begriffe. Die (assoziativen) Zusammenhänge der einzelnen Begriffe werden durch Kanten (Linien) dargestellt. Nach Aktivierung eines Begriffes breitet sich die Auswahl weiterer Begriffe (Knoten) über die jeweils verfügbaren Assoziationen (Kanten) aus.

Die Ausbreitung erfolgt dabei gleichzeitig in alle verfügbaren Richtungen. Beim semantischen Priming ist zudem zu beobachten, dass bereits aktivierte Begriffe ab dem zweiten Zugriff schneller gefunden werden. Es handelt sich also um eine Art von mentalem Cache.

Literatur Bearbeiten

  • J.R. Anderson: A spreading activation theory of memory. In: Journal of Verbal Learning and Verbal Behavior, 22, 1983, S. 261–295.
  • A. M. Collins, E. F. Loftus: A spreading-activation theory of semantic processing. In: Psychological Review, 82, 1975, S. 407–428