Akiko Iwasaki

japanisch-amerikanische Immunologin und Hochschullehrerin

Akiko Iwasaki (* 13. September 1970 in Iga (Mie), Japan) ist eine japanisch-amerikanische Immunologin und Hochschullehrerin an der Yale University.

Akiko Iwasaki, 2022

Werdegang Bearbeiten

Iwasaki studierte Biochemie und Physik an der Universität Toronto und promovierte dort 1998. Von 1998 bis 2000 forschte sie als Postdoktorandin am National Institutes of Health in den USA. Anschließend wechselte sie an die Yale University.

Iwasaki ist Investigator am Howard Hughes Medical Institute und hält die Waldemar Von Zedtwitz Professur am Department of Molecular, Cellular and Developmental Biology der Yale University.

Iwasaki ist verheiratet mit dem usbekischen Immunologen Ruslan Medzhitov. Das Paar hat zwei Kinder.

Forschung Bearbeiten

Der Forschungsschwerpunkt von Iwasaki sind die angeborene und adaptive Immunantwort. Sie erforscht, wie die angeborene Immunantwort auf virale Infektionen zu einer adaptiven Immunantwort führt und wie diese dann den Schutz bei weiteren viralen Infektionen vermittelt. Iwasaki untersucht die Immunantwort gegen Influenza in der Lunge und gegen Herpes-simplex-Virus im Genitaltrakt. Ihr Ziel ist es, Impfstoffe oder Mikrobiozide zur Verhinderung der Übertragung von viralen und bakteriellen Krankheitserregern zu entwickeln.

Iwasaki identifizierte die Rolle von Autophagie auf die angeborene Erkennung von Viren und der Antigenpräsentation durch dentdritische Zellen.[1] Der Mechanismus führt dazu, dass virales Material in das Endosom übertragen wird und dort von Toll-like-Rezeptor 7 (TLR7) erkannt wird. Sie konnte auch zeigen, dass bei der Erkennung DNA-Viren durch dendritische Zellen, TLR9 aktiviert werden und zusammen mit TLR2 eine Interleukin-Antwort hervorrufen.[2]

Iwasaki hat zusammen mit Haina Shin eine Impfstrategie namens "Prime and Pull" entwickelt.[3] Dabei wird zuerst ein konventioneller Impfstoff verwendet, der eine systemische T-Zell-Reaktion auslöst ("prime"), und anschließend werden lokal Chemokine appliziert, die aktivierte T-Zellen rekrutieren ("pull"). Sie entwickelt einen Impfstoff gegen wiederkehrende Herpes Simplex-Infektionen, der auf dieser Methode basiert.[4]

Sie konnte auch zeigen, dass die antivirale Immunantwort gegen Rhinoviren in der Nasenmukosa abhängig von der Temperatur ist, was eine mögliche Erklärung für die Zunahme von Erkältungserkrankungen während den kälteren Jahreszeiten ist.[5]

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. H. K. Lee, J. M. Lund, B. Ramanathan, N. Mizushima, A. Iwasaki: Autophagy-Dependent Viral Recognition by Plasmacytoid Dendritic Cells. In: Science. 315, 2007, S. 1398, doi:10.1126/science.1136880.
  2. A. Sato, M. M. Linehan, A. Iwasaki: Dual recognition of herpes simplex viruses by TLR2 and TLR9 in dendritic cells. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 103, 2006, S. 17343, doi:10.1073/pnas.0605102103.
  3. Haina Shin, Akiko Iwasaki: A vaccine strategy that protects against genital herpes by establishing local memory T cells. In: Nature. 491, 2012, S. 463, doi:10.1038/nature11522.
  4. David I. Bernstein, Rhonda D. Cardin, Fernando J. Bravo, Sita Awasthi, Peiwen Lu, Derek A. Pullum, David A. Dixon, Akiko Iwasaki, Harvey M. Friedman: Successful application of prime and pull strategy for a therapeutic HSV vaccine. In: npj Vaccines. 4, 2019, doi:10.1038/s41541-019-0129-1.
  5. Ellen F. Foxman, James A. Storer, Megan E. Fitzgerald, Bethany R. Wasik, Lin Hou, Hongyu Zhao, Paul E. Turner, Anna Marie Pyle, Akiko Iwasaki: Temperature-dependent innate defense against the common cold virus limits viral replication at warm temperature in mouse airway cells. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 112, 2015, S. 827, doi:10.1073/pnas.1411030112.
  6. AAI-BD Biosciences Investigator Award. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (englisch).
  7. Akiko Iwasaki. Abgerufen am 19. September 2020.
  8. Akiko Iwasaki, PhD. In: The Milstein Awards. 20. Januar 2020, abgerufen am 25. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).