Ahlersbach

Stadtteil von Schlüchtern

Ahlersbach ist ein Stadtteil von Schlüchtern im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Ahlersbach
Koordinaten: 50° 20′ N, 9° 34′ OKoordinaten: 50° 19′ 37″ N, 9° 33′ 30″ O
Höhe: 289 (278–336) m ü. NHN
Fläche: 3,45 km²[1]
Einwohner: 215 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1969
Postleitzahl: 36381
Vorwahl: 06661

Geografische Lage Bearbeiten

Ahlersbach liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises im Bergwinkel auf einer Höhe von 305 m über NN, etwa 5 km südöstlich des Ortskerns Schlüchtern, am linken Ufer des Ahlersbaches.

Ahlersbach grenzt im Norden an den Ort Herolz, im Osten an den Ort Sannerz, im Süden an den Ort Weiperz, im Westen an den Ort Hohenzell und im Nordwesten an den Hauptort Schlüchtern.

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter Bearbeiten

Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1247 als Alsbach. 1386 wird im Ort eine Kapelle geweiht, die kirchlich der Pfarrei Hohenzell zugeordnet ist. Das Dorf gehört zum Kloster Schlüchtern und damit im Spätmittelalter zum Einflussbereich der Grafschaft Hanau. Das Kloster Schlüchtern begab sich 1457 endgültig in die Schutzherrschaft der Grafschaft Hanau, seit 1458: Grafschaft Hanau-Münzenberg. Dort war es dem Amt Schlüchtern zugeordnet.

Frühe Neuzeit Bearbeiten

Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert.

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Ahlersbach 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen wurde.

Neuzeit Bearbeiten

Während der napoleonischen Zeit stand Ahlersbach ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, gehörte Ahlersbach zum Landkreis Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert und ist nach dem Zweiten Weltkrieg Bestandteil des Bundeslandes Hessen geworden. Ahlersbach wechselte entsprechend die Verwaltungen, denen es zugehörte. Seit dem 1. Dezember 1969 ist Ahlersbach in der Stadt Schlüchtern eingemeindet.

Historische Namensformen Bearbeiten

In erhaltenen Urkunden wurde Ahlersbach unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1]

  • Alsbach (1274)
  • Alesbach (1279)
  • Alenspach (1330)
  • Alersbach (1331)
  • Alisbach (1343)

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1538: 5 Steuernde
• 1632: 7 Haushaltungen
• 1753: 15 Haushaltungen mit 93 Bewohnern
• 1812: 24 Feuerstellen, 168 Einwohner
Ahlersbach: Einwohnerzahlen von 1753 bis 2015
Jahr  Einwohner
1753
  
93
1812
  
168
1834
  
200
1840
  
195
1846
  
204
1852
  
207
1858
  
184
1864
  
161
1871
  
147
1875
  
142
1885
  
143
1895
  
133
1905
  
125
1910
  
137
1925
  
141
1939
  
139
1946
  
187
1950
  
178
1956
  
149
1961
  
155
1967
  
175
1970
  
178
2005
  
178
2010
  
166
2015
  
169
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; 2005:[3]; 2010:[4]; 2015:[2]

Religionszugehörigkeit Bearbeiten

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1885: 142 evangelische (= 99,30 %), ein katholischer (= 0,70 %) Einwohner
• 1961: 132 evangelische (= 85,16 %), 17 katholische (= 10,97 %) Einwohner

Politik Bearbeiten

Im Ortsbeirat ist nur die Bürgerliste Ahlersbach (BL) vertreten. Ortsvorsteher ist Ralf Kaulich (BL).

Infrastruktur Bearbeiten

Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.

Literatur Bearbeiten

  • Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 65). Hessische Historische Kommission u. a., Darmstadt u. a. 1986, ISBN 3-88443-154-4, S. 158, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 1984).
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14, ISSN 0342-2291). Elwert, Marburg 1926, S. 3.
  • Literatur über Ahlersbach nach Register In: Hessische Bibliographie

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Ahlersbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahl 2015 Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Internetauftritt. Stadt Schlüchtern, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  3. Einwohnerzahl 2005 Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Internetauftritt. Stadt Schlüchtern, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
  4. Einwohnerzahl 2010 Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Internetauftritt. Stadt Schlüchtern, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.