Aeropos (General)

makedonischer Feldherr

Aeropos (altgriechisch Ἀέροπος Aéropos) war ein makedonischer Feldherr (hegemon) im Heer König Philipps II. in der Zeit der Schlacht von Chaironeia 338 v. Chr. Falls er mit dem gleichnamigen Vater der drei Verräter Arrhabaios, Heromenes (beide † 336 v. Chr.) und Alexandros († 330 v. Chr.) identisch war, stammte er aus der obermakedonischen Landschaft Lynkestis, vielleicht als Angehöriger deren Fürstenfamilie.

Zusammen mit dem Offizier Damasippos wurde Aeropos von König Philipp II. im Jahr 338 v. Chr. nicht nur aus dem Heeresdienst entlassen, sondern auch aus Makedonien verbannt, nachdem sich beide der Disziplinlosigkeit schuldig gemacht hatten, weil sie einer Harfenspielerin Zugang in das Feldlager gewährt hatten.[1]

Für die Geschichtsforschung (siehe Waldemar Heckel) mutet diese Bestrafung für ein eher belangloses disziplinarisches Vergehen als zu hart an und wird mit der möglichen Herkunft des Aeropos aus der lynkestischen Fürstenfamilie erklärt, die traditionell in Rivalität zum makedonischen Königshaus stand und womöglich Ansprüche auf den makedonischen Thron anmelden konnte. Für diese Annahme spricht ein Satz Plutarchs, der zur Ermordung Philipps II. schrieb: „Makedonien war außer sich und schaute nun auf Amyntas IV. und die Söhne des Aeropos“, was ein Thronfolgerecht der Aeropos-Söhne impliziert.[2] König Philipp II. könnte also das geringe Vergehen des Aeropos im Jahr 338 v. Chr. zum Vorwand genommen haben, um einen potentiellen politischen Unruhefaktor aus seinem Königreich zu verbannen. Die Verbannung wiederum kann zur Motivation einiger Familienmitglieder (Arrhabaios, Heromenes) bei der Ermordung Philipps II. beigetragen haben.[3]

Die Familie des Aeropos:

 
 
 
 
 
 
Aeropos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Arrhabaios
† 336 v. Chr.
 
Heromenes
† 336 v. Chr.
 
Alexandros
† 330 v. Chr.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Amyntas
† 333 v. Chr.
 
Neoptolemos
† 334 v. Chr.
 
 
 
 
 
 

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Polyainos, Strategemata 4,2,3
  2. Plutarch, Moralia 327c = De Alexandri Magni fortuna aut virtute 1,3. Siehe dazu Hammond, S. 459.
  3. Diodor 17,2,1