Adriana Stern

deutsche Schriftstellerin

Adriana Stern (* 1960 am Niederrhein) ist eine deutsche (überwiegend) belletristische Autorin, die einer jüdischen Familie entstammt.

Leben und Werk Bearbeiten

Im Alter von zwölf Jahren begann sie zu schreiben,[1][2][3] mit dreizehn Jahren erfuhr sie, dass sie jüdische Vorfahren hat,[4] mit fünfzehn lief sie von zu Hause weg, schloss sich der Hausbesetzerbewegung an,[1] und lebte in verschiedenen Wohnprojekten in Berlin, Hamburg, Bochum und Amsterdam.[2][3]

Ihre Erfahrungen lässt sie in ihre Bücher einfließen.[1] Schwerpunkte ihrer schriftstellerischen Arbeit sind Romane für Kinder und Jugendliche, die – mit der Anmutung von Kriminalromanen – für gesellschaftlich und politisch bedeutende Themen sensibilisieren und Betroffenen zugleich konkrete Hilfestellung bieten.[2][3][4] Oft beschreiben ihre Bücher das jüdische Leben in Deutschland heute.[2] In Essays äußert sie sich auch zum Antisemitismus.[5] Sie erhält bisweilen Anfragen von anderen Autoren, ob deren Beschreibung des jüdischen Alltagslebens im jeweiligen Manuskript korrekt sei. Dabei ist sie oft verwundert über die herrschende Unkenntnis. Sie sieht dabei die Verlage und die Feuilletons in der Pflicht, die bei dem Thema erschreckend zurückhaltend seien.[6]

Das Thema Anderssein und Ausgrenzung ist Stern – aus eigenem Erleben – ein besonderes Anliegen.[2][4]

Neben dem Schreiben betätigt sie sich als Liedermacherin und hat in verschiedenen Mädchenhäusern und Jugendzentren gearbeitet. Des Weiteren arbeitet sie mit Flüchtlingskindern und bietet Schreibwerkstätten an.[1]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Als Adriana Stern Bearbeiten

Als Channah Stern Bearbeiten

  • Und manchmal wurde daraus Wut. Antisemitismus in der Frauenbewegung. In: Coming Out. Lesebuch. Argument Verlag, Hamburg 1999, ISBN 978-3-88619-718-7.
  • Ich erinnere mich. In: Micha Brumlik: Zuhause, keine Heimat? Junge Juden und ihre Zukunft in Deutschland (= Anne-Frank-Shoa-Bibliothek). Bleicher, Gerlingen 1998, ISBN 978-3-88350-046-1.

Als Anna Knupp-Rabe/Anna Knupp Bearbeiten

  • Für manche sind es Brüche, für uns Aufbrüche. Die Geschichte einer Berliner Prololesbengruppe. In: Ika Hügel-Marshall (Hrsg.): Entfernte Verbindungen. Rassismus, Antisemitismus, Klassenunterdrückung. Orlanda Frauenverlag, Berlin 1993, ISBN 978-3-922166-91-7.
  • Beiträge in: Constance Amaci (Hrsg.): Ursprünglich war alles da. Texte und Gedichte von Lesben mit sexuellen Gewalterfahrungen. Frühlings Erwachen, Hamburg 1993, ISBN 3-928456-09-1.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Adriana Stern: Über mich. In: adriana-stern.de. Abgerufen am 22. November 2019.
  2. a b c d e Adriana Stern. Lebenslauf von Adriana Stern. In: lovelybooks.de. aboutbooks GmbH, abgerufen am 22. November 2019.
  3. a b c Adriana Stern. Biografie. In: boedecker-kreis.de. Abgerufen am 22. November 2019.
  4. a b c Adrians Stern. Vita. In: vs-nrw.de. Verband Deutscher Schriftsteller (VS) NRW, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2017; abgerufen am 22. November 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vs-nrw.de
  5. Sharon Adler: Adriana Stern – Und dann kam Sunny. Ein Jugendkrimi um Drogen, Antisemitismus, Freundschaft und Vertrauen um die 14-jährige Kinneret für Jugendliche ab 13 Jahren von der Autorin von „Hannah und die Anderen“ und „Pias Labyrinth“. In: aviva-berlin. 10. Dezember 2010, abgerufen am 22. November 2019.
  6. Anna Hohle: Interview mit Adriana Stern auf der Leipziger Buchmesse 2011. Mit „Jockels Schweigen“ hat die Schriftstellerin und AVIVA-Autorin erneut ein Jugendbuch veröffentlicht, das sich einem gesellschaftlichen Tabu widmet. Über ihre Recherchen zum Missbrauch von Jungen, die Resonanz der BuchhänderInnen und das facettenreiche Leben von Jugendlichen sprachen wir an einem sonnigen Samstag inmitten des Trubels auf der Leipziger Buchmesse. In: AVIVA-Berlin.de. Sharon Adler, 3. April 2011, abgerufen am 1. Mai 2020.