Adolph Anton von Gemmingen

Grundherr in Treschklingen, Hoffenheim und Fränkisch-Crumbach, großherzoglich-hessischer Hofjunker und Landrat

Adolph Anton Maria Weiprecht von Gemmingen (* 8. September 1886 in Leutershausen; † 5. Oktober 1963 in Heidelberg-Schlierbach) war Grundherr in Treschklingen, Hoffenheim und Fränkisch-Crumbach, außerdem großherzoglich-hessischer Hofjunker und später Landrat in Dieburg.

Leben Bearbeiten

Er war der Sohn des Gustav Weiprecht von Gemmingen (1849–1897) und der Gräfin Viktoria von Wiser (1854–1914), besuchte das Julianum in Würzburg und danach bis 1905 die Rheinische Ritterakademie. Sein Studium der Rechtswissenschaften absolvierte er in Göttingen, Straßburg, Gießen und Freiburg i.Ue., wo er Mitglied der Studentischen Vereinigung Die Rodensteiner wurde. Zudem war er seit dem Studium Mitglied der KStV Winfridia Göttingen im KV.[1] Nach dem Ersten Staatsexamen zog er in den Ersten Weltkrieg, wo er in Russland zuletzt Leutnant beim 1. Hessischen Garde-Infanterie-Regiment war. 1919 trat er erneut in den hessischen Staatsdienst ein. Zuletzt war er von 1929 bis 1933 Kreisdirektor in Bingen und von 1945 bis 1946 von den Amerikanern eingesetzter Landrat in Dieburg.[2]

Nach dem frühen Tod seines Vaters erbte er 1902 die Güter seines Großvaters Adolph von Gemmingen (1822–1902).

Adolph Anton von Gemmingen war ab 1918 verheiratet mit Maria Freiin von Nordeck zur Rabenau (1890–1988). Der Ehe entstammten die drei Kinder Annemarie (1921–?), Eugen Theodor Karl Friedrich Maria (1923–1997) und Gustav Weiprecht Maria (1925–2005).

Zu Ehren der bereits 1946 durch Adolph Freiherr von Gemmingen-Hornberg erfolgten Neugründung des Odenwaldklubs wurde ein Jahr nach seinem Tod, 1964, die von der OWK-Ortsgruppe Crumbach errichtete Schutzhütte am Fuße der Nonroder Höh' bei Crumbach Baronsruhe benannt.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Anne und Helmut Schüßler: Treschklingen – Vom ritterschaftlichen Kraichgaudorf zum Stadtteil von Bad Rappenau. Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 2004, ISBN 3-936866-02-3.
  • Walter von Hueck: Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen. Limburg an der Lahn 1966.
  • Karl Diel: Festschrift zum 70. Geburtstag für Adolph Freiherr von Gemmingen-Hornberg, Landrat d. D., am 8. September 1956. Dr. Kramer, Frankfurt am Main 1957, DNB 573329346.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine: KV Jahrbuch - Die Mitglieder und die Angehörigen des KV und des ÖKV 1958/59, Würzburg 1959, S. 360.
  2. Tina Wiemer: Materialsammlung v. Gemmingen 1773, 1812–1862, 1877–1897, 1939–1956 (= Repertorien Hessisches Staatsarchiv Darmstadt) Abt. O61 Gemmingen (PDF; 88 kB). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), Stand: 2003, abgerufen am 16. September 2016.
  3. Die Schutzhütte Baronsruhe von Fränkisch-Crumbach (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive)