Adolf von Duve

deutscher Jurist und Historiker

Adolf Eduard Eberhard Ludwig von Duve (* 23. Juli 1790 in Eickeloh; † 11. Januar 1857 in Ratzeburg) war ein deutscher Jurist und Historiker.

Leben Bearbeiten

Adolf von Duve war Sohn des hannoverschen Hofgerichtsassessors und Stiftsseniors Joachim Friedrich Wilhelm von Duve in Rethem (Aller). Nach dem Besuch der Ritterakademie Lüneburg[1] studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg[2] und wurde zum Dr. beider Rechte promoviert. Duve wurde 1809 Mitglied des Corps Hannovera Heidelberg. Nach dem Studium war er von Oktober 1811 bis zum Ende der Franzosenzeit erster Sekretär der Unterpräfektur Lüneburg, einem Distrikt des Département des Bouches de l’Elbe. 1814 wurde er gemeinsam mit seinem Vater, der in der Franzosenzeit kurzzeitig provisorisch königlich westphälischer Notar in Lüneburg geworden war, vor dem Hofgericht der Kollaboration mit den Franzosen angeklagt, jedoch zu keiner Haftstrafe verurteilt. Eine weitere Karriere in der Justiz des Königreichs Hannover war jedoch für Vater und Sohn verbaut.

Ende 1818 ließ er sich als Advokat im nunmehr unter den Einfluss Dänemarks stehenden Lauenburg/Elbe nieder und wurde im folgenden Jahr dort auch zum Notar bestellt. Im Juli 1824 verlegte er seine Praxis nach Mölln. 1834 wurde er bei dem von König Friedrich VI. von Dänemark neu errichteten Schleswig-Holstein-Lauenburgischen Oberappellationsgericht zur Erledigung von Rechtssachen aus dem Bereich des Herzogtums Lauenburg zugelassen.

Er gab seine Anwaltspraxis im Jahr 1848 auf und zog nach Ratzeburg. Hier widmete sich nur noch seinen historischen Interessen. Sein Hauptwerk ist die mehr als 800-seitige Überarbeitung der Geschichte des Herzogtums Lauenburg, die Peter von Kobbes Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogtums Lauenburg zu vertiefen und zu verbessern suchte. Zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen rechtswissenschaftlichen wie historischen Gegenstands finden sich in den zitierten Schriftsteller-Lexika. Als korrespondierendes Mitglied wurde er im Oktober 1835 in den Verein für mecklenburgische Geschichte aufgenommen.[3]

Adolf von Duve war Kanonikus des Stifts St. Peter und Paul in Bardowick, welches erst 1851 in die Verwaltung der Klosterkammer Hannover fiel.

Schriften Bearbeiten

  • Beantwortung der Frage: ob im Königreiche Westphalen der Unterschied zwischen Staatsbürgern und Einwohnern aufgehoben sey? Von A.E.E.L. v. Duve, Herold & Wahlstab, 1811
  • Bemerkungen über die Rechtsverhältnisse hinsichtlich der Hamburgischen Versorgungs-Tontine, und über die Schritte, welche bei der gegenwärtigen Lage jener Anstalt für deren Interessenten am rathsamsten seyn möchten, Meldau, 1832
  • Schließliche Bemerkungen hinsichtlich der in No. 102, 103 u. 108 des Kieler Corr. Bl. für 1836 besprochene Wahl des Dr. Moraht aus Hamburg zum Diaconus in Möllen ..., 1836
  • Mittheilungen zur näheren Kunde des Wichtigsten der Staatsgeschichte und Zustände der Bewohner des Herzogthums Lauenburg von der Vorzeit bis zum Schlusse des Jahres 1851 ..., H. Linsen, 1857 (Digitalisat, Bayerische Staatsbibliothek)
  • Kurze Uebersicht der Geschichte des Herzogthums Lauenburg von der Vorzeit bis zum Schlusse des Jahres 1851, Linsen, 1857

Literatur Bearbeiten

  • Detlev Lorenz Lübker, Hans Schröder: Lexicon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1796 bis 1828, Band 1, 1829, S. 129 ff., Nr. 261
  • Eduard Alberti: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866: Gesammelt und herausgegeben von Dr. Eduard Alberti, Band 1, Akademische Buchhdlg., 1867, S. 177 ff., Nr. 411
  • Heinrich F. Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera zu Göttingen: Band 1: 1809–1899. Göttingen 2002, S. 269 Nr. 018
  • Johann Friedrich Wilhelm v. Duve (1766-1833). In: Christopher Scharnhop: Das Lüneburger Notariat im 19. Jahrhundert (= Dissertation, Hamburg 2008), Berlin: Berliner Wissenschafts-Verlag 2011, S. 296–298 (Nr. 14). Digitalisat
  • Hansjörg Zimmermann: Geschichtsschreibung und Regierung: Zur Entstehungsgeschichte von drei Standardwerken zur lauenburgischen Geschichte, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (ZSHG) 129, 2004, S. 115–140
  • Hansjörg Zimmermann: Artikel Duve, Adolph Eduard Ludwig von, in: Eckardt Opitz im Auftrag der Stiftung Herzogtum Lauenburg (Hrsg.): Biografisches Lexikon Herzogtum Lauenburg, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 2015, ISBN 978-3-89876-778-1, S. 136 f.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. A. Lax: Die Matrikel der Ritterakademie zu Lüneburg 1656-1850. 1979, Nr. 886.
  2. Immatrikuliert in Heidelberg am 21. Mai 1808.
  3. Matrikel des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde aus den ersten 25 Jahren seines Bestehens. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 25 (1860), S. 35–70, hier S. 38 (Volltext).