Adolf Teichs

deutscher Historien- und Genremaler sowie Radierer und Lithograf der Düsseldorfer Schule

Friedrich Adolf Teichs (* 19. Mai 1812 in Braunschweig; † 20. Oktober 1860 in Dresden[1][2]) war ein deutscher Historien- und Genremaler sowie Radierer und Lithograf der Düsseldorfer Schule.

Leben Bearbeiten

 
Otto II., 1839, Kaisersaal der Frankfurter Römers

Teichs studierte auf väterlichen Wunsch hin anfangs Rechtswissenschaften in Göttingen und München, schrieb sich dann – angeregt von Friedrich von Gärtner – am 5. Mai 1830 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München für das Fach Architektur ein,[3] ging bald aber zur Malerei über. In den Jahren von 1834 bis 1836 studierte er unter Wilhelm Schadow an der Kunstakademie Düsseldorf.[4][5]

1836 zog er, gemeinsam mit Alfred Rethel und Heinrich Funk, nach Frankfurt am Main, wo er bis etwa 1840 lebte, im Jahr 1838 unter einem Dach mit Carl Trost und Otto Corvin. Ab 1840 wohnte Teichs wieder in München.[6] Zeitweise war er in Gießen und zuletzt in Dresden ansässig. Teichs unternahm Studienreisen nach Ungarn, Tirol und Oberitalien.

Unter dem Einfluss von Eduard Bendemanns Gefangene Juden in Babylon (1832) entstand 1836 in Düsseldorf sein Hauptwerk Gefangene Griechen von Mamelucken bewacht.[7][8] Das Bild, ein Manifest des zeitgenössischen Philhellenismus und Orientalismus, wurde auf verschiedenen Ausstellungen gezeigt und vom Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen erworben.[9] Durch Verlosung gelangte es anschließend in den Besitz des Münsteraner Stadtarchivars Heinrich Geisberg (1817–1895),[10] heute befindet es sich als Dauerleihgabe des Westfälischen Kunstvereins im LWL-Museum für Kunst und Kultur.

Bekannt wurde Teichs auch durch die Werke Albrecht Dürer malend, Die Holzsammlerin vor der Waldkapelle, Szene in Auerbachs Keller, Szene auf der Burgzinne, Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, Anglerin im Serail,[11] Karl V. an Luthers Grabe (Augusteum und Lutherhaus Wittenberg), Egmonts Gang zur Hinrichtung, Lenore und Henkersmahlzeit der Girondisten. Für den Kaisersaal der Frankfurter Römers schuf er 1839 ein Bildnis Ottos II.

Literatur Bearbeiten

  • Teichs, Friedrich Adolph. In: Friedrich Müller, Karl Klunzinger, A. Seubert: Die Künstler aller Zeiten und Völker. Verlag von Ebner & Seubert, Stuttgart 1864, S. 653 (Google Books).
  • Teichs, Friedrich Adolf. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 516 (Digitalisat).
  • Teichs, Friedrich Adolf. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2, Dresden 1898, S. 875.
  • Gerhard Langemeyer: Adolf Friedrich Teichs. Die gefangenen Griechen. In: Westfalen 55, 1–2, 1977, S. 162–166.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Adolf Friedrich Teichs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien. Band 11 (1860), S. 892
  2. Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. Verlagsbuchhandlung H. A. Pierer, Altenburg 1863, S. 320
  3. 01619 Friedrich Adolph Teichs, Eintrag im Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Künste München
  4. Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf (Memento des Originals vom 11. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archive.nrw.de, Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)
  5. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF)
  6. Valentin Adrian: Rheinisches Taschenbuch auf das Jahr 1843. Verlag von Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1843, S. XIX f. (Google Books)
  7. Hermann Püttmann: Die Düsseldorfer Malerschule und ihre Leistungen seit der Errichtung des Kunstvereines im Jahre 1829. Ein Beitrag zur modernen Kunstgeschichte. Wigand, Leipzig 1839, S. 77
  8. Gefangene Griechen von Mamelucken bewacht, Webseite im Portal lwl.org, abgerufen am 23. Juni 2019
  9. Die gefangenen Griechen von Mameluken bewacht, Bildinformation im Portal www2.klett.de, PDF
  10. Rudolf Wiegmann: Die Königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf. Ihre Geschichte, Einrichtung und Wirksamkeit und die Düsseldorfer Künstler. Verlag der Buddeus’schen Buch- und Kunsthandlung (Eduard Schulte), Düsseldorf 1856, S. 235 (Google Books)
  11. Johann Andreas Romberg, Friedrich Faber: Conversations-Lexicon für bildende Kunst. Renger’sche Buchhandlung, Leipzig 1846, Band 3, S. 302 (Google Books)