Adolf Jäger (Bildhauer)

deutscher Bildhauer und Münzgestalter

Adolf Jäger (* 10. Februar 1895 in Frankfurt am Main; † 22. Dezember 1983) war ein deutscher Bildhauer und Münzgestalter. Der Entwurf der Pfennig-Münzen der DM-Währung, die ab 1948 geprägt wurden, machte ihn als Pfennig-Jäger bekannt.[1]

Werdegang Bearbeiten

Nach dem Besuch der Weißfrauenschule in Frankfurt am Main erlernte Jäger in einer Frankfurter Metallwarenfabrik das Handwerk des Ziseleurs. Nach Erwerb des Meisterbriefs machte sich Jäger 1921 selbstständig; jahrzehntelang arbeitete er im eigenen Atelier in Frankfurt.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Jäger Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Er war u. a. von 1938 bis 1943 auf allen Großen Deutschen Kunstausstellungen in München mit neun Plaketten, zwei Statuen und einer Medaille vertreten. Dabei erwarb Hitler 1938 die Bronze-Statuette Pimpf.[2]

Medailleur Bearbeiten

Jäger entwarf 1948 die Pfennig-Münzen der DM-Währung. Die „2“ auf der Wertseite der Zwei-Pfennig-Münze stammt nicht von ihm, Jäger hat sie später als nicht zu den Ziffern seiner Entwürfe passend bezeichnet. An Jägers Münzgestaltung wurde später kritisiert, dass der waagerechte Strich am Fuß des Eichenzweiges seines Entwurfes suggeriere, es handele sich um einen Setzling; einem solchen fehle es allerdings an der notwendigen Zweigliedrigkeit an der Spitze.[3]

Auch später nahm Jäger an Wettbewerben zur Münzgestaltung teil, so zum ab 1957 geprägten 2-Mark-Stück mit dem Porträt Max Plancks, dessen Nachfolgern ab 1973 und zu den GedenkprägungenJohann Gottlieb Fichte“ und „Johannes Gutenberg“; keiner dieser Entwürfe wurde jedoch umgesetzt.

Von Jäger stammt der Entwurf einiger von seiner Heimatstadt Frankfurt verliehener Medaillen, sie und weitere von ihm entworfene Medaillen finden sich im Münzkabinett des dortigen Historischen Museums. An der Neufassung des Landeswappen Hessens nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte Jäger mit.

Bildhauer Bearbeiten

 
Jaspert-Gedenktafel (Wegscheide)

Bevorzugtes Thema von Jägers Bildwerken war der Mensch. Einige seiner Werke schuf er für den öffentlichen Raum, vor allem für durch das Bundeswohnbauministerium geförderte Wohnsiedlungen:

Literatur Bearbeiten

  • Kleines Geld und große Köpfe. Bildhauer Adolf Jäger 70 Jahre alt – Gestalter der Pfennig-Münzen. In: Frankfurter Rundschau. Nr. 33, vom 9. Februar 1965, S. 6
  • Herbert Goebel und Wolfgang Schweitzer: GN beim „Pfennig-Jäger“. In: Geldgeschichtliche Nachrichten. Jahrgang 7, Nr. 32, November 1972, S. 243–245

Weblinks Bearbeiten

Commons: Adolf Jäger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. DM-Umlaufmünzen. Deutsche Bundesbank, archiviert vom Original am 21. August 2015; abgerufen am 8. März 2024.
  2. Pimpf — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 6. Dezember 2023.
  3. Gottfried Gabriel: Zur Ästhetik der deutschen Pfennig-Münzen. In: Kai Buchholz, Shihid Rahman und Ingrid Weber (Hrsg.): Wege zur Vernunft. Philosophieren zwischen Tätigkeit und Reflexion. Campus, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-593-36304-6