Ace Ventura – Jetzt wird’s wild

Film von Steve Oedekerk (1995)

Ace Ventura – Jetzt wird’s wild (Ace Ventura: When Nature Calls) ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Steve Oedekerk aus dem Jahr 1995. Sie ist eine Fortsetzung der Komödie Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv aus dem Jahr 1994. 2009 folgte ihr die Fernsehproduktion Ace Ventura 3 – Der Tier-Detektiv, die ohne Jim Carreys Beteiligung entstand.

Film
Titel Ace Ventura – Jetzt wird’s wild
Originaltitel Ace Ventura: When Nature Calls
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Steve Oedekerk
Drehbuch Steve Oedekerk
Produktion Gary Barber,
James G. Robinson
Musik Robert Folk
Kamera Donald E. Thorin
Schnitt Malcolm Campbell
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Handlung Bearbeiten

Nachdem Ace Ventura in einem Gebirge kletternd dabei scheiterte, einem Waschbären in schwindelerregender Höhe das Leben zu retten und das Tier in die Tiefe stürzte, erleidet der tierliebe Ventura eine existentielle Sinnkrise und zieht sich in ein buddhistisches Kloster in Tibet zurück. Der im afrikanischen Land Nibia tätige Missionar Fulton Greenwall bittet Ventura, die heilige Fledermaus Shikaka zu finden, um die die Stämme Wachati und Wachootoo streiten.

Ventura findet heraus, dass Shikaka von dem Diplomaten Vincent Cadby gestohlen wurde, der hoffte, die verfeindeten Stämme würden sich in einem Stammeskrieg vernichten. Cadby wollte danach das Land der „Eingeborenen“ übernehmen, weil es dort Vorkommen des wirtschaftlich verwertbaren Guanos gibt.

Ventura will Cadby verhaften lassen, doch der örtliche Polizist ist mit Cadby verschworen. Ventura entkommt, ruft Wildtiere zur Hilfe und befreit Shikaka. Er bringt die heilige Fledermaus rechtzeitig zurück, um einen Stammeskrieg zwischen Wachati und Wachootoo zu verhindern.

Die Prinzessin eines der Stämme heiratet einen Mann aus dem anderen Stamm. Nach der Hochzeit erweist sich, dass sie keine Jungfrau mehr ist. Ventura wird als Schuldiger von den Angehörigen beider Stämme gejagt.

Synchronisation Bearbeiten

Rollenname Darsteller Deutsche Synchronstimme[1]
Ace Ventura Jim Carrey Stefan Fredrich
Burton Quinn Bob Gunton Joachim Kerzel
Fulton Greenwall Ian McNeice Klaus Sonnenschein
Häuptling der Wachati Damon Standifer Helmut Krauss
Hitu Adewale Akinnuoye-Agbaje Frank Schröder
Hubschrauberpilot Ken Kirzinger Raimund Krone
Mick Katie Andrew Steel Detlef Bierstedt
Ouda Maynard Eziashi Raimund Krone
Schillernde Frau Kristin Norton Karin Buchholz
Tibetanischer Mönch Arsenio Trinidad Wolfgang Spier
Vincent Cadby Simon Callow Jürgen Thormann
Wachati Prinzessin Sophie Okonedo Bettina Weiß

Kritiken Bearbeiten

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, er habe den ersten Film nicht gemocht, doch dieser sei besser gewesen als die „hoffnungslos unwitzige“ Fortsetzung. Der Film beinhalte „idiotische“ Witze und misslungene Gags. Berardinelli spottete, dass man mit der Redewendung „Ruf der Natur“ („answering the call of nature“) allgemein Aktivitäten auf der Toilette bezeichne – die der „angemessene“ Ort zum Entsorgen dieses Films sei.[2]

„Mit Fäkalhumor und Geschmacklosigkeiten gepflasterte Fledermausjagd […] mit grandiosen Grimassen und rotzfrechen Redensarten […] eine rasante One-man-Show. Fazit: Geschmacklos, albern, aber tierisch komisch.“

„Der Film lebt ausschließlich von der aggressiven, respektlosen Komik seines Hauptdarstellers und kann damit durchaus unterhalten. Am Ende flacht der Unterhaltungswert zugunsten der logisch zu Ende gebrachten Krimigeschichte ab.“

Auszeichnungen Bearbeiten

Jim Carrey gewann im Jahr 1996 den MTV Movie Award in zwei Kategorien. Er und Sophie Okonedo wurden in der Kategorie Bester Kuss für den MTV Movie Award nominiert. Jim Carrey und der Film als Bester Film gewannen 1996 den Kids’ Choice Award. Jim Carrey wurde 1996 für den American Comedy Award nominiert. Robert Folk gewann 1996 den Film and Television Music Award der American Society of Composers, Authors and Publishers.

Der Film wurde im Jahr 1996 für die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung nominiert.

Hintergrund Bearbeiten

Produktionshintergrund Bearbeiten

Der Film wurde in South Carolina, in Texas und in British Columbia gedreht.[5] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar. Der Film spielte weltweit ca. 209,3 Millionen US-Dollar ein, darunter in den Kinos der USA circa 108,3 Millionen US-Dollar und in den britischen Kinos ca. 10 Millionen Pfund Sterling. In Frankreich zählte man ca. 541.000 Kinobesucher.[6]

Vergleich deutsche Fassung und Originalfassung Bearbeiten

Bei der deutschen Fassung fehlte die Szene, in der Ace einer schwangeren Frau das Baby aus dem Bauch drückt. Es fliegt (noch an der Nabelschnur hängend) in die Arme eines „Eingeborenen“. In der deutschen Fassung sah man nur den „Eingeborenen“ lachen.[7] Diese Szene existierte bis 2013 in keiner deutschen Fassung (Kino, TV, VHS oder DVD). In dem Jahr wurde der Film komplett ungekürzt auf Blu-ray veröffentlicht.

Am 24. Februar 2011 wurde auf Sky Comedy die ungekürzte Fassung in deutscher Sprache gezeigt.

Trivia Bearbeiten

  • In der Szene, in der Ace Ventura am Steuer des Geländewagens zusammen mit Missionar Fulton Greenwall auf halsbrecherische Weise querfeldein durch den Urwald rast, singt er das Titellied des Fantasy-Films Tschitti Tschitti Bäng Bäng von 1968, in dem es um ein trickreiches Zauberauto eines genialen Erfinders geht.
  • Wenn Ace Ventura mithilfe sämtlicher Tiere aus dem Dschungel die Villa von Konsul Vincent Cadby stürmt, sagt er zu den beiden zwielichtigen Wilderern „Sagt Hallo zu meinem stinkenden kleinen Freund!“, um die Gangster mit dem Sekret eines Stinktiers zu besprühen. Dabei handelt es sich um eine Parodie auf eine berühmte Szene aus dem Film Scarface von Regisseur Brian De Palma mit Hauptdarsteller Al Pacino von 1983. Im Original schreit Kokainhändler Antonio „Tony“ Montana gegen Ende von Scarface mafiösen Einbrechern den Satz „Say hello to my little friend!“ entgegen und feuert mit einem Granatenwerfer auf eine Tür.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ace Ventura – Jetzt wird’s wild. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 22. Januar 2022.
  2. Kritik von James Berardinelli, abgerufen am 27. Juli 2007
  3. Ace Ventura – Jetzt wird’s wild. In: cinema. Abgerufen am 26. April 2021.
  4. Ace Ventura – Jetzt wird’s wild. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  5. Filming locations für Ace Ventura: When Nature Calls, abgerufen am 27. Juli 2007
  6. Box office / business für Ace Ventura: When Nature Calls, abgerufen am 27. Juli 2007
  7. Schnittberichte.com