Abtsroda

Ortsteil von Poppenhausen (Wasserkuppe)

Abtsroda ist ein Ortsteil der Großgemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) im osthessischen Landkreis Fulda.

Abtsroda
Koordinaten: 50° 30′ N, 9° 55′ OKoordinaten: 50° 30′ 29″ N, 9° 55′ 25″ O
Höhe: 664 m ü. NHN
Fläche: 10,81 km²[LAGIS]
Einwohner: 351 (31. Dez. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36163
Vorwahl: 06658
Abtsroda mit der Wasserkuppe im Hintergrund
Abtsroda mit der Wasserkuppe im Hintergrund

Geographie Bearbeiten

Abtsroda ist ein kleiner Ort in der Rhön, der auf einer Höhe von ca. 650–700 m zwischen dem Weiherberg im Norden und der Wasserkuppe im Süden liegt. Der Ort hat rund 363 Einwohner und eine Fläche von 10,79 km². Im Westen liegen Sieblos, Tränkhof und Poppenhausen, im Osten Seiferts und Melperts. Nördlich liegen Dietges und Rupsroth und im Süden Obernhausen.

Geschichte Bearbeiten

Die Gehöftgruppe Tränkhof wurde 1165 erstmals als „Trangoldes“ erwähnt. Seit dem Spätmittelalter gehörte Abtsroda zum Hochstift Fulda. Im Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda aus dem Jahre 1605 ist der Ort als „Appesrodt“ mit 27 Familien erwähnt.[2] Im Jahre 1787 gehörte Abtsroda zum Amt Weyhers des Hochstifts Fulda. Im Jahre 1812 war die Kirche in Abtsroda eine Tochterkirche von Poppenhausen.

Der Ort kam mit seinen Ortsteilen Tränkhof[3] und Sieblos[4] im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit anderen umliegenden Ortschaften am 1. August 1972 kraft Landesgesetz zur neu gegründeten Großgemeinde Poppenhausen.[5][6]

Religion Bearbeiten

 
Die St. Josefskapelle in Tränkhof

Am Josefstag, dem 19. März 1999, konnte der Grundstein für die Kapelle gelegt werden. Am 16. Juli 2000 wurde die neue Kapelle vom Fuldaer Weihbischof Ludwig Schick eingeweiht.

Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Bildstock aus dem Jahre 1623 am Ortseingang von Sieblos mit Hauptmotiv einer Kreuzigungsszene; Stifter und Bildhauer Georg Weber
  • Im südlichen Gemeindeteil befindet sich ein aufgegebenes Bergwerk, in dessen Abraum Fossilien gefunden wurden, siehe Fossillagerstätte Sieblos.
Hessenpark
  • Im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach ist ein Nebenhaus aus Sieblos wiederaufgebaut. Es handelt sich um ein eingeschossiges dreizoniges Ernhaus, auch Altenteilerhaus genannt, aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es stand bis 1987 auf dem Anwesen Grösch (Nr. 16) und ist seit 2010 in der Baugruppe Osthessen wieder zugänglich.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Durch Abtsroda führt die Landesstraße 3307, sie mündet unmittelbar am Ortsausgang in den Hochrhönring.

ÖPNV Bearbeiten

Abtsroda wird vier- bis sechsmal täglich durch die RMV-Buslinie 35 (Fulda–Künzell–Poppenhausen–Abtsroda–Wasserkuppe) bedient.

Wirtschaftsstruktur Bearbeiten

Im Ort existiert seit 1924 ein größerer Betrieb zur Herstellung von Holzpaletten.[7][8] Bedingt durch den Wintersporttourismus ist im Winter der Abtsrodalift, ein Skilift zur Wasserkuppe, bei genügend Schnee in Betrieb.[9] Daneben gibt es noch den Berggasthof Zum Hirsch.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Abtsroda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bevölkerungsstatistik des Landkreises Fulda, abgerufen im September 2015.
  2. Thomas Heiler: Das Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda von 1605 (= Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins in den Fuldaer Geschichtsblättern, Bd. 64). Parzeller-Verlag, Fulda 2004, ISBN 3-7900-0362-X, Ortsregister auf den Seiten 37–47, von dort Hinweis auf die Seite mit der Anzahl der Steuerpflichtigen.
  3. Tränkhof, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 7. September 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 19. April 2016.
  4. Sieblos, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 7. September 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 19. April 2016.
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 395.
  7. Firma Krenzer Paletten
  8. Poppenhausener Betrieb feiert 50 Jahre Euro-Palette (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  9. Skilift Wasserkuppe