Das 8. san-marinesische Kabinett war keine reguläre Regierung, sondern ein Notstandskabinett, zusammengesetzt aus Mitgliedern aller Franktionen. Es amtierte vom 30. Juni bis 23. September 1951.

Bei der Parlamentswahl 1949 gewann der Comitato dell Libertà, eine gemeinsame Liste von Kommunisten, Sozialisten und Republikanern 35 von 60 Sitzen im san-marinesischen Parlament, dem Consiglio Grande e Generale (CdL). Auch die rechten Parteien traten mit einer gemeinsamen Liste, der Alleanza Popolare Sammarinese (APS) an. Im Laufe der folgenden zwei Jahre wuchsen die wirtschaftliche Probleme San Marinos und das Verhältnis zur christdemokratischen Regierung Italiens verschlechterte sich zunehmend. Als Ausweg aus der ökonomischen Krise beschloss die san-marinesische Regierung die Gründung eines Spielkasinos nahe der Grenze zu Italien, was auf massive Proteste der italienischen Regierung stieß und zu einer Blockade der Grenze durch Italien führte.

Am 30. Juni 1951 übertrug der Consiglio Grande e Generale die Macht an einen Regierungsrat (Consiglio di Reggenza), dem neben den beiden Staatsoberhäuptern (Capitani Reggente) weitere 14 Mitglieder an. Die bisherige Opposition und Regierung stellten je 8 Mitglieder.

Für den 16. September 1951 wurden Neuwahlen angesetzt, die erneut von der Linken gewonnen wurden. Kommunisten und Sozialisten traten mit getrennten Listen an und errangen zusammen 31 Sitze.

Liste der Mitglieder des Consiglio Reggente Bearbeiten

Minister Partei Anmerkung
Alvaro Casali CdL Capitano Reggente
Romolo Giacomini CdL Capitano Reggente
Lino Celli CdL
Giuseppe Forcellini CdL
Secondo Fiorini CdL
Gino Giacomini CdL Segretario degli Esteri (Außenminister)
Ermenegildo Gasperoni CdL
Marino Della Balda CdL
Marino Benedetto Belluzzi APS
Federico Bigi APS Segretario degli Interni (Innenminister)
Antonio Gatti APS
Giovanni Lonfernini APS
Teodoro Lonfernini APS
Antonio Morganti APS
Michele Righi APS
Giovanni Zaccaria Savoretti APS

Literatur Bearbeiten

  • Domenico Gasperoni: I Governi di San Marino. Storia e personaggi. AIEP Editore, Serravalle 2015, ISBN 978-88-6086-118-4, S. 164–169.