3. Garde-Ulanen-Regiment

Das 3. Garde-Ulanen-Regiment war eine Kavallerieregiment der Preußischen Armee.

Die Kaserne des Regiments in Potsdam

Geschichte Bearbeiten

Das Regiment wurde am 7. Mai 1860 aus Abgaben der Verbände der Gardes du Corps, der Garde-Kürassiere und des 1. Garde-Ulanen-Regiments (Stärke vier Eskadronen) gebildet und in Potsdam stationiert.[1] Bis zum 4. Juli 1860 führte es den Namen kombiniertes Garde-Ulanen-Regiment und erhielt anschließend seine endgültige Bezeichnung als 3. Garde-Ulanen-Regiment.

Im September 1866 wurde das Regiment, aufgrund von Spannungen mit Österreich-Ungarn, um eine weitere Eskadron aufgestockt. Zuletzt wurde das Regiment im April 1867 mit einer weiteren Eskadron verstärkt.[2]

Zusammen mit dem 1. Garde-Ulanen-Regiment bildete es bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs die 2. Garde-Kavallerie-Brigade.

Deutscher Krieg Bearbeiten

Im Krieg gegen Österreich kämpften die Ulanen zunächst mit Teilen der 3. und 4. Eskadron am 26. Juni 1866 bei Braunau. Es kam in dem Erkundungsgefecht bei Czerwena-Hora, dem Gefecht bei Soor und der Schlacht bei Königgrätz zum Einsatz.

Deutsch-Französischer Krieg Bearbeiten

Während des Deutsch-Französischen Kriegs fiel der Kavallerie eine bedeutendere Rolle zu. Daher war das Regiment an mehreren Gefechten und Schlachten beteiligt. Es kam 1870/71 bei Buzancy, Bar und bei Carignan zum Einsatz, kämpfte in der Schlacht bei Sedan und machte die Beschießung von Montmédy mit. Die Ulanen waren außerdem bei Pierrefitte, Stains, L'Isle-Adam, sowie bei der Einschließung und Belagerung von Paris. Sie hatten dann Quartier in Gisors und führten von dort die Unternehmungen bei Foret-la-Folie und Vernon aus.

Erster Weltkrieg Bearbeiten

Im Ersten Weltkrieg 1914/18 war das Regiment der Garde-Kavallerie-Division und der Ostsee-Division unterstellt.

Verbleib Bearbeiten

Nach Ende des Krieges wurde das Regiment 1919 demobilisiert und anschließend aufgelöst. Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die Ausbildungs-Eskadron des 4. (Preußisches) Reiter-Regiments in Potsdam.

Uniform Bearbeiten

 
Leutnant des Regiments in feldgrauer Ulanka (1915)

Um ca. 1900 bestand die Uniform des Regimentes aus einem zitronengelben Kragen, Paraderabatten, Aufschlägen, Vorstößen, weißen Litzen und Knöpfen. Die Epauletten waren am Halter und am Feld zitronengelb. Das Tschapka-Emblem war ein silberner Garde-Adler mit Stern.

Kommandeure Bearbeiten

Dienstgrad Name Datum
Major/Oberstleutnant/Oberst Richard von Mirus 12. Mai 1860 bis 29. Oktober 1866
Oberstleutnant/Oberst Friedrich Wilhelm zu Hohenlohe-Ingelfingen 30. Oktober 1866 bis 22. Mai 1871
Oberstleutnant/Oberst Hermann von Schenck 24. Juni 1871 bis 15. Juni 1875
Theodor von Schlieffen 15. Juni 1875 bis 21. März 1882
Adolf von Bülow 22. März 1882 bis 13. Februar 1885
Viktor von Kleist 14. Februar 1885 bis 22. Dezember 1889
Kurt Nikisch von Rosenegk 23. Dezember 1889 bis 15. Februar 1892
Viktor von Hennings 16. Februar 1892 bis 13. Mai 1894
Ernst von Natzmer 14. Mai 1894 bis 14. Juni 1898
Hans von Dittmar 15. Juni 1898 bis 13. September 1900
Georg von der Marwitz 14. September 1900 bis 18. Oktober 1905
Oberstleutnant/Oberst Friedrich von Mennenthin 19. Oktober 1905 bis 21. März 1910
Carl von der Goltz 22. März 1910 bis 30. September 1913
Major/Oberstleutnant Hans von Tschirschky und Bögendorff[3] 01. Oktober 1913 bis März 1918

Literatur Bearbeiten

  • Ruhmeshalle unserer Alten Armee. Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials des Reichsarchivs. Militär-Verlag. Berlin 1927. S. 25.
  • Hans von Fabricius: Geschichte des 3. Garde-Ulanen-Regiments. 1860–1910.

Weblinks Bearbeiten

Commons: 3. Garde-Ulanen-Regiment – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wilhelm zu Wied, Adolf von Bülow: Das 3. Garde-Ulanen-Regiment im Weltkriege 1914–1918. Gerhard Stalling. Berlin, Oldenburg i. O. 1929.
  2. Anton von Krosigk: Abriß der Geschichte des 3. Garde-Ulanen-Regiments. 4. Juli 1860 bis 4. Juli 1885. Selbstverlag des Regiments, Potsdam 1885. Selbstverlag. DNB
  3. Dietrich Miller: Die Junker und die preußisch-deutsche Geschichte. Auf den Supren einer untergegangenen Gesellschaftsklasse. Pro Bussiness, Berlin 2016, S. 134. ISBN 978-3-86460-459-1. Digitalisat